Streich spricht über Karriereende: "Die Kraft schwindet"

Trainerwechsel in Freiburg haben gewissermaßen eine geringere Tradition als RB Leipzig. Tatsächlich haben die Breisgauer in den letzten 32 Jahren gerade mal vier Coaches beschäftigt, was insbesondere an 16 Jahren Volker Finke und bislang zwölf Jahren Christian Streich liegt. Es ist jedoch gut möglich, dass sich die Freiburger Verantwortlichen in nicht allzu ferner Zukunft auf die Suche machen müssen.

Der SC Freiburg ohne Christian Streich ist eigentlich schon gar nicht mehr vorstellbar. Der vielleicht beliebteste Trainer der Bundesliga hat in den vergangenen zwölf Jahren sogar einen Abstieg überlebt, ohne rausgeworfen zu sein, und führte den SC anschließend nicht nur zurück in die Bundesliga, sondern auch wiederholt ins internationale Geschäft.

In einem Interview mit dem Magazin 11Freunde hat sich der Coach nun aber überraschend deutlich zu einem nahenden Ende seiner Trainer-Laufbahn geäußert. "Ich spüre, dass ich älter werde. Die Kraft schwindet, es ist nun mal absehbar. Ich ertappe mich immer öfter bei dem Gedanken: Was kommt noch an Energie bei den Spielern an?", äußerte sich der 58-Jährige schonungslos ehrlich.

Streich ist bereit abzudanken, ehe er den richtigen Zeitpunkt für einen Schlussstrich verpasst. "Wenn ich feststelle, dass es nicht mehr reicht und es einen Jüngeren braucht, um an die Spieler ranzukommen, höre ich auf", stellte er klar. Ausgeschlossen sei es zudem, dass er nach seiner Freiburger Zeit noch bei einem anderen Verein anheuert. "Für mich ist das keine Option mehr", verdeutlichte er.

Streich darf Abschieds-Zeitpunkt frei wählen: Ersatz aus den eigenen Reihen?

Streich verlängert schon seit längerer Zeit seine Verträge immer nur um ein Jahr. Zuletzt war dies im März 2023 der Fall. Der Erfolgsoach kann sich sicher sein, von seinem Klub nicht vor die Tür gesetzt zu werden, demnach darf er praktisch frei wählen, wann seine Amtszeit endet. Derzeit ist noch schwer absehbar, wann Streich tatsächlich sein Karriereende als gekommen sieht. Für einen Trainer ist er mit seinen 58 Jahren schließlich auch noch nicht so alt. Ein Abschied im Sommer 2024 erscheint jedenfalls noch nicht realistisch.

Sollte es dann aber doch irgendwann der Fall sein, müssen die Verantwortlichen nach einem neuen Trainer suchen. Es wäre jedoch typisch SC Freiburg, diesen in den eigenen Reihen zu finden. Immerhin hat Thomas Stamm mit Freiburg II in der vergangenen Drittliga-Saison den zweiten Platz belegt. Eine unglaubliche Leistung, selbst wenn davon in dieser Spielzeit nicht mehr viel zu sehen ist. Sollte Stamm zum Zeitpunkt des Karriereendes von Streich noch im Verein aktiv sein, wäre er sicherlich eine Option. Noch können bis dahin aber auch einige Jahre vergehen. Es ist nicht auszuschließen, dass Streich ähnlich wie Finke 16 Jahre Trainer bleibt.

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