Mainz-Boss Heidel zu DFB-Krise: Sind ausländische Trainer die Lösung?
Von Daniel Holfelder
Nach dem zweiten WM-Vorrunden-Aus in Folge muss der DFB Veränderungen anstoßen. Mainz-Boss Christian Heidel ist der Meinung, dass der Verband bei der Trainer-Ausbildung ansetzen sollte.
Heidel betonte gegenüber der Bild-Zeitung, dass der DFB zwei Jahre vor der Heim-EM eine große Chance für einen Neuaufbau habe. Die Verantwortlichen müssten sich eingestehen, dass seit dem WM-Triumph von 2014 "entscheidende Fehler passiert" seien. "Wir sollten aufhören zu glauben, dass bei uns alles toll gemacht wird", so der Sportvorstand der Nullfünfer.
Um in die Erfolgsspur zurückzukehren, müsse der DFB über den Tellerrand hinausschauen. Konkret meint Heidel damit, dass sich Deutschland in der Trainer-Ausbildung neu aufstellen und sich Impulse aus dem Ausland holen sollte. "Wir sind taktisch nicht absolute Weltspitze, sollten ruhig mal im Ausland gucken, wie da so gearbeitet wird", schlug er vor. "Ich sage schon lange, dass wir in die Trainer-Ausbildung investieren sollten, sich dort was ändern muss. Und deshalb: Warum dafür nicht mal Trainer aus dem Ausland holen?"
Dass die Nationalelf für die Heim-EM automatisch qualifiziert sei und sich nun zwei Jahre lang ohne unmittelbaren sportlichen Druck auf das Turnier vorbereite könne, betrachtet der 59-Jährige als großen Trumpf.
"Um eine Top-Mannschaft aufzubauen, müssten wir riskieren, auch mal ein Turnier zu verpassen", erläuterte er diese Überlegung. "Für 2024 sind wir automatisch qualifiziert, haben also nur Freundschaftsspiele und die Zeit für den Neuaufbau."
Bei diesem Prozess müsse allerdings auch die Öffentlichkeit mitspielen und dem Team "zugestehen, auch mal zu verlieren, ohne gleich den Trainer in Frage zu stellen. Die Mannschaft muss nicht im Februar 2023 top sein, sondern im Sommer 2024" so Heidel.