Chinesische Spar-Politik bremst Inters Handlungsfähigkeit im Winter - setzt man auf Verkäufe?
Von Christian Gaul
In sportlicher Hinsicht läuft es bei Inter Mailand so gut, wie schon lange nicht mehr. Zwar schied die Mannschaft von Antonio Conte in der Gruppenphase der Champions League aus, doch in der Serie A befindet man sich mit Stadtrivale Milan im engen Rennen um die erste Meisterschaft seit 2010.
Finanziell müssen die Nerazzurri jedoch vorerst kleinere Brötchen backen - schuld ist der neue Sparkurs der chinesischen Regierung.
Nach einem Bericht des kicker soll der chinesische Eigentümer Inters, Steven Zhang, die Sparmaßnahmen ins Reich der Fabeln verweisen haben. "Alles unfundierte Gerüchte. Wir werden weiter an der erfolgreichen Inter-Zukunft arbeiten", wollte Zhang von Einsparungen nichts wissen.
Doch die chinesische Zentralregierung setzte unlängst ein politischen Programm durch, das die zuletzt absurden Investitionen chinesischer Firmen in die Fußballklubs des eigenen Landes, aber auch in Vereine aus dem Ausland einschränkt.
Die Suning Holdings Group steckte in den letzten Jahren einige hundert Millionen Euro in den Aufbau Inters, der sportliche Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Doch anders als in den vergangenen Spielzeiten muss sich Trainer Conte nun darauf einstellen, keine teuren Winterneuzugänge genehmigt zu bekommen - es sei denn, man trennt sich von Spielern.
Eriksen ein Kandidat für den Verkauf - bessert Inter noch einmal nach?
Dabei sticht natürlich sofort Christian Eriksen ins Auge. Der Däne war im Frühjahr 2020 für fast 30 Millionen Euro von Tottenham verpflichtet worden, spielt jedoch unter Conte nur eine zu vernachlässigende Rolle. Gut möglich, dass Inter den 28-Jährigen alsbald an den Mann bringen wird, um sich anderweitig verstärken zu können.
Da Eriksen noch bis 2024 an die Italiener gebunden ist, würde Inter sicherlich ein hübsches Sümmchen einnehmen können, welches man direkt wieder in die Zukunft des Kaders investieren könnte.
Neben Lautaro Martinez und dem derzeit angeschlagenen Romelu Lukaku bieten sich lediglich die Youngster Axel Bakayoko und Andrea Pinamonti als Alternativen an. Auf den Flügeln, offensiv wie defensiv, ist Inter klar überaltert. Spieler wie Ivan Perisic, Alexis Sanchez, Ashley Young, Matteo Darmian, Danilo D'Ambrosio und Aleksandar Kolarov sind allesamt bereits (weit) jenseits der 30, ein Großteil dieser Profis hat nur noch bis zum kommenden Sommer Vertrag.