Chelsea will Sancho - Verhandlungen mit Man United laufen
Von Lennart Sörnsen
Schlägt Chelsea erneut auf dem Transfermarkt zu? Wie schon in den vergangenen Jahren gehörten die Blues auch in diesem Sommer zu den aktivsten Teams auf dem Transfermarkt. Elf Neuzugänge und 20 Abgänge verzeichnete der Londoner Verein bisher.Mit knapp 40 Spielern ist der Kader zudem weiterhin übermäßig groß. In den letzten Tagen konnte sich der Verein immerhin von Romelu Lukaku, Djordje Petrovic, Kepa Arrizabalaga und Mike Penders trennen. Zudem soll der Verkauf von Deivid Washington noch bevorstehen. Dabei hat der FC Chelsea auch seinen Parterverein zur Hilfe genommen. Sowohl beim bereits ausgeliehenen Petrovic als auch beim anstehenden Transfer von Washington greift der RC Straßburg zu. Der Verein aus der französischen Ligue 1 gehört wie der FC Chelsea dem amerikanischen Milliardär Todd Boehly. Die Ablöse für Washington soll mit rund 21 Millionen Euro dabei weit über dem geschätzten Marktwert von neun Millionen liegen. Weitere Abgänge könnten folgen. Die Liste der Spieler, die der Verein gerne loswerden würde, ist lang.
Doch selbst wenn dies nicht gelingen sollte, dürfte die Bilanz für diesen Sommer ausreichen, um keine weiteren Probleme mit dem Financial Fairplay zu riskieren, berichtet Transfermarkt. Das liegt vor allem daran, dass die Verkäufe der Eigengewächse Ian Maatsen, Connor Gallagher und Lewis Hall keinen sogenannten Buchwert haben, da für die Spieler keine Kaufsumme gezahlt wurde. Somit können die Transfererlöse in voller Höhe bilanziert werden, während die Neuzugänge gestreckt über die Vertragslaufzeit in die Bilanz einfließen. Unter dem Strich ist die Bilanz dieses Transfersommers trotz höherer Ausgaben als Einnahmen positiv. Seit der Übernahme von Todd Boehly hat der Verein bereits häufiger mit langen Verträgen für Aufmerksamkeit gesorgt. Diese Bilanztricks sind somit nichts neues.
Doch auf der Ausgabenseite könnte es dennoch zu weiteren Deals kommen. Wie The Athletic berichtet, stehen die Blues kurz vor einem Transfer von Jadon Sancho. Das renommierte Portal geht davon aus, dass der Deal in Kürze über die Bühne gehen wird. Zwar gebe es noch keine Einigung mit Manchester United, die Verhandlungen seien aber auf einem guten Weg.
Sancho gehört zu den Topverdienern bei United. Bei Trainer Erik ten Hag ist der Engländer allerdings längst in Ungnade gefallen. Nach einem öffentlich ausgetragenen Disput stand Sancho bereits in der Rückrunde der abgelaufenen Saison nicht mehr für United, sondern leihweise für Borussia Dortmund auf dem Rasen. Dort wusste Sancho durchaus zu überzeugen. Vor allem in der Champions League avancierte der 24-Jährige zu einem wichtigen Baustein in der Offensive des BVB. Die Dortmunder hätten Sancho wohl gerne länger behalten, konnten aber die geforderte Ablösesumme nicht aufbringen. Zurück in Manchester folgte zwar die Aussprache mit ten Hag, sportlich dürfte es für Sancho im Old Trafford dennoch weiter sehr schwer werden, weshalb er einem Wechsel zu den Blues offen gegenüberstehen soll. Ein Transfer zu Juventus Turin hatte sich dagegen offenbar zerschlagen, weil Juve die finanziellen Mittel fehlen.
Nun soll der FC Chelsea bereit sein, Sancho zu verpflichten. Der Verein soll Sancho zunächst leihen, für nächsten Sommer soll aber eine Kauffplicht greifen. Aktuell verhandeln die Vereine dem Vernehmen nach noch über die spätere Ablösesumme. Zu Beginn des Sommers forderte United Medienberichten zufolge noch 50 Millionen Euro, zuletz soll der Verein diese aber auf knapp 30 Millionen heruntergeschraubt haben. Wieviel Chelsea letztlich zahlen muss, wird sich zeigen.