Chelsea statt Florenz: PSG-Kapitän Thiago Silva in fortgeschrittenen Gesprächen mit den Blues

Thiago Silva zeigt im Champions-League-Finalturnier starke Leistungen
Thiago Silva zeigt im Champions-League-Finalturnier starke Leistungen / David Ramos/Getty Images
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Die Ära von Thiago Silva bei PSG endet am Sonntagabend. Für den Pariser Kapitän wird es wohl das letzte Spiel im PSG-Trikot sein. Der auslaufende Vertrag des 35-Jährigen wird nicht verlängert. Zuletzt hieß es, der Brasilianer wechsle nach Florenz - stattdessen scheint aber London sein präferiertes Ziel zu sein.

Am Donnerstag hatte die Corriere dello Sport noch berichtet, dass Thiago Silva vor einer Rückkehr in die Serie A stehe und bei Ribery-Klub AC Florenz anheuern werde. Am Tag darauf kommt ein neues Gerücht auf - demnach stehe der brasilianische Innenverteidiger, der am Sonntagabend mit PSG im Champions-League-Finale auf den FC Bayern trifft, in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem FC Chelsea!

Anders als beim Gerücht des italienischen Blattes, klingt der Bericht vom renommierten Sportmagazin The Athletic schon glaubwürdiger. Redakteur Liam Twoney will demnach erfahren haben, dass die Blues auf der Suche nach einem Innenverteidiger auf den 35-Jährigen gestoßen sind. Thiago Silva wird Paris nach dem Champions-League-Finale nach acht Jahren verlassen und könnte demnach ablösefrei wechseln. Der auslaufende Vertrag des PSG-Kapitäns wurde nicht verlängert.

Chelsea und Thiago Silva haben noch einige Punkte zu klären

Der Deal stehe allerdings noch längst nicht vor dem Abschluss. Einige Punkte seien noch zu klären - etwa die Vertragslänge. Im September wird der 88-fache brasilianische Nationalspieler 36 Jahre alt. Klar ist, Thiago Silva wäre eine kurzfristige und sehr erfahrene Verstärkung für das junge Chelsea-Team unter Trainer Frank Lampard.

An der Stamford Bridge gelte zudem eine von Vereinsseite auferlegte Regel, wonach Spieler über 30 Jahre nur noch Einjahresverträge bekommen sollen. Doch auch hier ist die Chelsea-Führung offensichtlich zu Kompromissen bereit: David Luiz unterschrieb für zwei Jahre, ehe er an Arsenal verkauft wurde. Willian wurde ebenfalls ein Deal über zwei Jahre angeboten, der Brasilianer entschied sich dennoch für einen Wechsel zu den Gunners.

Thiago Silva wird sich aber erst ab Montag wieder Gedanken um seine sportliche Zukunft machen. Die Premier League hat den Brasilianer schon immer gereizt, nachdem er lange Jahre für Milan und PSG gespielt hat. Und auch in seinem hohen Fußballer-Alter ist er weiterhin überzeugt davon, dass er auf höchstem Level performen kann.

Umdenken bei PSG? Chelsea hat weitere Kandidaten im Blick

Die PSG-Bosse hatten sich dennoch gegen einen neuen Vertrag für ihren Abwehrchef entschieden. Allerdings, so berichtet The Athletic weiter, sei diese Entscheidung nicht unumstößlich. Sollte Thiago Silva am Sonntagabend den Henkelpott in den Lissaboner Nachthimmel reißen, könnte es doch noch zu einem Umdenken kommen.

Neben Thiago Silva hat Chelsea auch noch weitere Kandidaten für die Abwehr im Blick. Allen voran Declan Rice soll Frank Lampards Wunschspieler für die Defensive sein. Der Abwehrspieler von West Ham United wäre allerdings sehr teuer - Hammers-Coach David Moyes sagte zuletzt, es bräuchte das Geld von der Bank von England, um Rice loseisen zu können. Angesichts des weiter schwelenden Havertz-Transfers wäre dieses Geld wohl nicht mehr vorhanden.

Der Transfer von Declan Rice würde Chelseas Budget wohl sprengen
Der Transfer von Declan Rice würde Chelseas Budget wohl sprengen / Pool/Getty Images

Lewis Dunk von Brighton wäre eine weitere Alternative. Der 28-Jährige dürfte dem Vernehmen nach gehen, falls ein Top-6-Klub anklopft. Allerdings dann ebenfalls nur zu einem satten Preis: Knapp 56 Millionen Euro sind als Ablöse aufgerufen.

Thiago Silva und Chelsea: Eine Win-win-Situation

Und so macht ein Transfer von Thiago Silva aus Blues-Sicht gleich dreifach Sinn: Der Brasilianer ist ablösefrei, wäre eine sofortige Verstärkung und bringt Erfahrung ins Team und die Blues können in diesem Sommer ihre verbliebenen finanziellen Ressourcen vor allem auf einen Havertz-Transfer richten. Jetzt muss nur noch Thiago Silva mitspielen...