Chelsea enttäuscht im Stadt-Derby: Lampard fertigt seine Spieler ab
Von Janne Negelen

Der FC Chelsea startete durchaus mit Titelambitionen in diese wegweisende Saison. Bisher läuft es für die Bliues aber nicht gerade planmäßig. Nach dem verlorenen Stadt-Derby gegen Arsenal musste Frank Lampard einiges rauslassen.
Mit 1:3 musste sich der FC Chelsea am englischen Boxing Day gegen den FC Arsenal geschlagen geben. Was sich vorher als fast schon eingeplanter Sieg anfühlte, entwickelte sich für Lampard und seine Mannschaft zu einem fatalen Rückschritt.
Vor allem die erste Halbzeit verpennten die Gäste komplett. Die Stars um Timo Werner oder Christian Pulisic waren schlicht unsichtbar. Dass die Gunners dazu ihre Chancen nutzten, ließ Chelsea am Ende des Tages extrem alt aussehen. Die Kritik von Lampard an seinen Spielern fällt deshalb verheerend aus.
? "Not good enough, the players have to take the responsibility"
— Football Daily (@footballdaily) December 26, 2020
Frank Lampard vents his frustrations with his team in his post-match interview pic.twitter.com/Rw0JJjJkkJ
Lampard: "Spieler müssen Verantwortung übernehmen"
Vor allem ging es der englischen Legende um den Auftritt und das Selbstbewusstsein. "Die Spieler müssen Verantwortung übernehmen. Es war einfach nicht gut genug", so der 42-Jährige am Mikrofon von sky Sports. "Es war ein schwieriges Spiel für uns gegen ein talentiertes Team, das mit dem Rücken zur Wand steht; das London-Derby. Wir hätten Zweiter werden können, sie (Arsenal, Anm.d.R.) mussten nach unten schauen. Das war eine gefährliche Mischung."
Vor allem von den Stars muss in solchen Duellen viel mehr kommen. "Wenn du raus gehst und nur 60 oder 70 Prozent gibst, wirst du kein Premier-League-Spiel gewinnen", so Lampard deutlich. Das hatte der Blues-Trainer aber auch schon vor der Partie gefordert. "Ich bin sauer, es war eine große Möglichkeit." Auch habe es Chelsea dem kriselnden Gastgeber zu einfach gemacht und die Tore quasi hergeschenkt.
Am Montag geht es für die Londoner schon wieder weiter. Viel Zeit zur Aufarbeitung gibt es also nicht, auch wenn sie schlichtweg nötig wäre. "Ich bin sehr enttäuscht, wie wir die erste Halbzeit angegangen sind", so Lampard abschließend. "Wir haben uns dazu entschieden, die Grundlagen zu vernachlässigen und zu Joggen statt zu Sprinten, das war die falsche Wahl."
Auch Timo Werner muss sich dabei besonders angesprochen fühlen. Der Angreifer ist nun seit zehn Pflichtspielen ohne eigenen Treffer und tauchte nach vielen vergebenen Chancen gegen Arsenal komplett ab, was ihm eine Auswechslung zur Halbzeit einbrachte. Gerade ist er die Symbolfigur für Chelseas Selbstfindung. Eigentlich haben die titelhungrigen Blues dafür aber keine Zeit mehr.