Chancenlos gegen den FC Bayern: Die Bremer nach der 1:3-Niederlage gegen München in der Einzelkritik

Die Bremer hatten mit Lewandowski und Co einiges zu tun
Die Bremer hatten mit Lewandowski und Co einiges zu tun / FABIAN BIMMER/Getty Images
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Gegen Spitzenreiter FC Bayern war der SV Werder Bremen mit der 1:3-Niederlage letztlich noch gut bedient. Hier ist das Arbeitszeugnis für die insgesamt deutlich unterlegenen Bremer.

Jiri Pavlenka

Wie zu erwarten war, geriet der Bremer Schlussmann häufig in den Mittelpunkt. Eine echte Abwehrchance hatte er allerdings bei keinem der drei Bayern-Tore. Eine etwas unglückliche Figur machte der Tscheche beim Pfostenschuss von Serge Gnabry (34. Minute), als er eher ziellos vor seinem Tor herumirrte. Ansonsten war es Pavlenka zu verdanken, dass die Bremer nicht deutlicher verloren. Besonders spektakulär waren seine Reflexe gegen Robert Lewandowski (58. und 66. Minute).
Note: 2

Christian Groß

Schien oftmals überfordert mit dem schnellen Offensivspiel der Münchner und machte insbesondere beim 0:2 keine gute Figur, als er unter dem Eckball von Joshua Kimmich durchsprang. Am Ende gewann Groß zwar 75 Prozent seiner Zweikämpfe, was jedoch auch daran lag, dass er in einige gar nicht so richtig reinkam. Zeigte sich immerhin gegen das Pressing der Münchner ganz gut gerüstet und eröffnete das Spiel der Bremer recht sauber.
Note:4

Niklas Moisander

Der Bremer Abwehrchef hatte Robert Lewandowski in Hälfte eins eigentlich ganz gut unter Kontrolle. Allerdings gelang es ihm nicht, die Münchner Offensivkraft zu brechen und war bei den Gegentoren nicht im Bilde. In Durchgang zwei zog er dann auch im Privatduell mit Robert Lewandowski regelmäßig den Kürzeren und durfte sich bei Pavlenka und dem Aluminium bedanken. In der gesamten Spielzweit blieb der Finne ohne gewonnenen Zweikampf, indem er fünf von fünf Duellen verlor.
Note: 4,5

Ömer Toprak

War bereits nach wenigen Sekunden im Mittelpunkt des Geschehens, indem er Lewandowski mit dem Ellenbogen böse im Gesicht traf. Aufgrund fehlender Absicht, blieb diese Aktion jedoch unbestraft. Der erfahrene Abwehrmann bemühte sich redlich, die Defensive der Bremer zusammenzuhalten, hatte damit jedoch auch nur bedingt Erfolg. Am Ende war auch Toprak mit zwei von sieben gewonnenen direkten Duellen nicht präsent genug. Wie Nebenmann Groß machte er beim 0:2 keine gute Figur, indem er den Eckball von Kimmich knapp verfehlte.
Note: 4,5

Theodor Gebre Selassi

Ließ es auf seiner rechten Seite offensiv sehr ruhig angehen, zumal er Defensiv schon genug Arbeit mit Serge Gnabry und den aufrückenden Davies hatte. Nach mäßigen Beginn, konnte sich der Tscheche aber immerhin steigern und eine Vielzahl seiner Zweikämpfe für sich gewinnen. Insgesamt ein solider Auftritt vom erfahrenen Defensivspezialisten.
Note: 3,5

Maximilian Eggestein

Es war definitiv nicht der Nachmittag des zentralen Mittelfeldspielers. Sein verlorener Zweikampf gegen Leon Goretzka sorgte bereits in der 22. Minute für den frühen Rückstand. Im weiteren Verlauf ließ sich der Bremer zwar nicht viel zu Schulde kommen, schaffte es aber auch zu selten, Akzente zu setzen und Ordnung ins Bremer Spiel zu bekommen. Insgesamt ein etwas blasser Auftritt, der mit dem Eggestein von vor zwei Jahren wenig zu tun hat. Folglich wurde er auch schon in der 63. Minute vom Platz genommen.
Note: 5

Kevin Möhwald

Im Vergleich zu Eggestein deutlich aktiver und bissiger in den Zweikämpfen, von denen er immerhin etwas mehr als die Hälfte gewann. Versuchte auch in der Offensive Akzente zu setzen und zeigte einige gelungene Zusammenspiele mit Ludwig Augustinsson. Leistete sich im gesamten Spiel nur wenige Fehler (87% Passquote), konnte sich gegen überlegene Bayern aber auch kaum zur Wehr setzen.
Note: 3

Ludwig Augustinsson

War auf seiner linken Seite wesentlich aktiver als Gegenpart Gebre Selassi und versuchte das Bremer Spiel gerade zu Spielbeginn entschlossen anzutreiben. Ließ in der 6. Minute Pavard stehen, scheiterte aber mit einem zu harmlosen Abschluss an Manuel Neuer. In der 52. Minute setzte der Schwede dann Milos Rashica mit einer starken Flanke in Szene, der jedoch nicht richtig an den Ball kam. Unglücklich war hingegen seine Aktion vor dem 0:3, als er den Ball unfreiwillig zu Lewandowski springen ließ. Defensiv präsentierte er sich sonst recht ordentlich, auch wenn er gegen Kingsley Coman häufiger den Kürzeren zog.
Note: 3,5

Romano Schmid

Trat in 64 Minuten Spielzeit eigentlich nur einmal in Erscheinung. So spielte er einen schönen Pass auf Sargent, der gegen Jerome Boateng beinahe einen Elfmeter herausgeholt hätte. Ansonsten setzte der Youngster jedoch zu wenig Akzente und wurde zurecht vorzeitig ausgewechselt.
Note: 5

Milos Rashica

Dass Milos Rashica zweifellos über ein enormes fußballerisches Können verfügt, war auch heute wieder früh zu erkennen. Der 24-Jährige gab insgesamt vier von acht Bremer Schüssen ab und setzte sich in seinen Dribblings meist durch. Die ganz große Gefahr ging vom auffälligsten Bremer Offensivspieler jedoch auch nicht aus. Wirklich gefährlich wurde dieser erst nach 85 Minuten, als er frei vor Manuel Neuer eigentlich zum 1:3 treffen muss. Allerdings brachte er zu wenig Druck auf den Ball. Glück für ihn, dass Niclas Füllkrug den Nachschuss verwandeln konnte.
Note: 3

Josh Sargent

Hatte als einzige Spitze ein schweren Stand und bekam nur wenige Bälle. Wie gewohnt mühte sich der jungen Amerikaner jedoch ab und ging viele Wege. Etwas Pech hatte der 21-Jährige im Zweikampf mit Jerome Boateng (54.), wenngleich ein Elfmeter wohl zu hart gewesen wäre. Obwohl auch Sargent keine gefährlichen Abschlüsse zustande brachte, behauptete er immerhin die wenigen Bälle recht gut. Einen wirklichen Vorwurf kann man ihm nicht machen.
Note: 3,5

Felix Agu:
Kam nach 63 Minuten für Theodor Gebre Selassi in die Partie und erledigte seinen Job unaufgeregt. An der Bremer Niederlage konnte er jedoch nichts ändern.
Note: 3,5

Niclas Füllkrug:
Blieb nach seiner Einwechslung zunächst blass, markierte per Abstauber aber immerhin den Ehrentreffer. Kurz vor Schluss hatte der Angreifer sogar noch die Chance zum 2:3. Sein Versuch wurde jedoch abgeblockt.
Note: 3

Leonardo Bittencourt:
Kam nach gut einer Stunde in die Partie. Dabei bereicherte er das Spiel mit seiner Technik und einem sicheren Passspiel, ohne jedoch viel bewegen zu können.
Note: 3,5

Milos Veljkovic:
Sollte in den letzten 15 Minuten den Schaden in Grenzen halten. Dies gelang ihm auch, wobei die Münchner selbst einige Gänge zurückgeschaltet haben.

Eren Dinkci:
Der 19-Jährige kam in der 89. Minute und durfte kurz Bundesligaluft schnuppern.