Champions-League-Prognose: Diese Viertelfinalisten kämpfen um den Einzug ins Halbfinale
Von Janne Negelen
Die Champions League setzt zum Endspurt an. Nachdem alle Achtelfinal-Paarungen abgeschlossen sind, widmen sich die Klubs nun dem Finalturnier in Lissabon. Die Duelle im Viertelfinale versprechen reichlich Spannung, sind aufgrund der Historie allerdings auch teilweise unausgeglichen. Zumindest statistisch lässt sich damit eine Prognose treffen.
1. Viertelfinal-Duell: Atalanta Bergamo - Paris Saint-Germain
Zu Beginn der diesjährigen Königsklassen-Saison war Atalanta Bergamo der unerfahrene Neuling. Nach knapp einem Jahr im Wettbewerb hat die junge Truppe überrascht und sich in der ersten Teilnahme prompt für das Viertelfinale qualifiziert.
Dort wartet mit Paris Saint-Germain ein wahres Schwergewicht. Trotz des großartigen Kaders reichte es in der Königsklasse aber seit längerem nicht für einen Achtungserfolg. In den vergangenen acht Jahren sprangen sechs Teilnahmen am Viertelfinale heraus.
Ansonsten lässt sich bei den Parisern nur ein Weiterkommen ins Halbfinale finden. In diesem Jahr stehen die Chance so gut wie nie, endlich auch bei den ganz großen Klubs mitzuspielen. Dazu muss aber erst einmal die Hürde Bergamo genommen werden. Atalanta darf man trotz der kaum vorhandenen Erfahrung allerdings nicht abschreiben. Den Höhenflug würden die Italiener nur zu gerne fortsetzen. Das Fehlen von Kylian Mbappé und Josip Iličić wird beide Klubs schmerzen.
2. Viertelfinal-Duell: RB Leipzig - Atlético Madrid
Mit RB Leipzig findet sich der nächste Klub, der noch vor nicht allzu langer Zeit nur vom Viertelfinale träumen konnte. Die zweite Teilnahme in der Königsklasse ließ die Sachsen zum ersten Mal unter die besten Acht einziehen. Nach der langen Wettbewerbsunterbrechung wartet aber ein unangenehmer Gegner.
Atlético Madrid ist individuell womöglich besser besetzt, deutlich mehr in Form und vor allem extrem eingeschworen. Viele Stars erinnern sich noch gut an die erfolgreichen vergangenen Jahre in der Königsklasse. Zum sechsten Mal sprang nun insgesamt das Viertelfinale heraus.
Nur zwei Mal scheiterten die Madrilenen bisher an dieser Hürde. Ansonsten ging es noch einmal ins Halbfinale; sogar zwei Endspiele kamen zusammen. Gegen den Bundesligisten will Diego Simeone erneut keine Zweifel aufkommen lassen. Die Historie und der Weg von Atlético bis zum Finalturnier, dürfte den Leipzigern einige Sorgenfalten bereiten - immerhin ließen die Rojiblancos Titelverteidiger Liverpool hinter sich.
3. Viertelfinal-Duell: FC Barcelona - Bayern München
Nominell ist es wohl die aufregendste Paarung des Viertelfinals. Die Geschichte des FC Barcelona kann sich definitiv mit der des FC Bayern messen. Und auch die aktuelle Form lässt auf ein enges Duell hoffen. Erst am Samstagabend machten beide Klubs den Einzug in die Runde der letzten Acht perfekt.
Dabei ist es Barça, das statistisch einen marginalen Vorteil hat. Die Katalanen stehen seit Gründung des Wettbewerbs zum 19. Mal in einem Viertelfinale. Der deutsche Rekordmeister kann bisher auf 17 Teilnahmen an dieser Runde zurückblicken.
Auch ist der viermalige CL-Sieger besser aufgestellt, was das Weiterkommen über das Viertelfinale hinaus betrifft. Nur sieben Mal schaffte es Barcelona nicht ins Halbfinale. Ganze fünf Mal mussten sich die Spanier aber in den vergangenen sieben Jahren vor den Top-4 verabschieden.
Die Münchener erreichten das Halbfinale insgesamt elf Mal. Damit ist die Bilanz fast nahezu ausgeglichen. Aufgrund der gezeigten Leistungen sind die Bayern wohl dennoch der leichte Favorit. Abschreiben darf man Barça dennoch in keinem Fall.
4. Viertelfinal-Duell: Manchester City - Olympique Lyon
Die letzte Begegnung bietet eine vermeintlich einseitigere Paarung. Manchester City qualifizierte sich durch starke Auftritte gegen Real Madrid für das Viertelfinale. Speziell in den vergangenen zehn Jahren war mit den Skyblues in Europa immer zu rechnen. So richtig weit ging es für die Engländer aber doch eher selten. Insgesamt vier Teilnahmen in einem Viertelfinale sind für die eigenen Erwartungen zu wenig; ein einziges Halbfinale ebenso.
2016 verwehrten die Königlichen noch den Einzug ins Endspiel. In diesem Jahr muss sich City mit Olympique Lyon messen, die mit Juventus Turin ebenfalls einen Favoriten ausschalten konnten. Die großen Zeiten der Franzosen liegen aber schon etwas weiter in der Vergangenheit zurück. Vier Mal ging es seit 2003 ins Viertelfinale.
Ein mögliches Halbfinale wäre erst das Zweite der Vereinsgeschichte. Dementsprechend motiviert dürften die Lyonnais vor der Partie sein. Auch wenn individuell und größentechnisch viel für die Engländer spricht, dürfen sich die Fans auf einen erbitterten Kampf freuen, der durch die Austragung in diesem Jahr nur noch spannender wird.