Das Rennen um die Champions-League-Plätze im Power-Ranking
Von Dominik Hager
Vier Spiele vor Saisonende gibt es noch drei spannende Fragen in der Bundesliga. Eine davon ist, welche Klubs absteigen, die zweite wer den Sprung in die Europa League schafft und die dritte, wie das Rennen um die Champions-League-Plätze ausgeht. Wir widmen uns der Königsklasse-Quali und analysieren die Ausgangslage im Power Ranking. Ein Rennen mit ganz besonderer Brisanz: Leipzig, Dortmund und Wolfsburg treffen allesamt noch direkt aufeinander.
1. RB Leipzig (61 Punkte)
Bilanz der letzten fünf Spiele: N-U-S-N-S
Vor wenigen Spielen wäre RB Leipzig wohl eher in einem Power-Ranking um die Meisterschaft aufgetaucht. Nach nur vier Punkten aus den letzten vier Spielen muss sich die Nagelsmann-Elf aber nun eher nach hinten orientieren. Bei neun Punkten Vorsprung auf den Tabellen-Fünften aus Dortmund ist er Champions-League-Startplatz selbstverständlich nur noch rechnerisch in Gefahr.
Rang zwei steht allerdings noch lange nicht fest. Dies liegt daran, dass der Vorsprung auf Wolfsburg und Frankfurt auf vier bzw. fünf Zähler geschmolzen ist. Zudem hat man mit Dortmund und Wolfsburg noch zwei harte Brocken vor der Nase. Besonders im Duell mit den Wölfen gilt es, Flagge zu zeigen und eine Leistungssteigerung hinzulegen.
Die große Gefahr für Leipzig könnte sein, dass die Luft nach dem so gut wie verpassten Meistertitel ein wenig raus ist. Den Kampf um Rang zwei mit der gleichen Energie anzunehmen ist in solchen Momenten schwierig.
Restprogramm:
Stuttgart (H)
Dortmund (A)
Wolfsburg (H)
Union Berlin (A)
2. Eintracht Frankfurt (56 Punkte)
Bilanz der letzten fünf Spiele: S-N-S-S-S
Die Frankfurter haben beste Chancen, die starke Saison mit einer Teilnahme an der Königsklasse zu veredeln. Während die anderen Teams noch gegeneinander antreten müssen, hat die Eintracht ein sehr dankbares Restprogramm vor der Nase. Gegen die extrem schwankenden Leverkusener und die formstarken Mainzer wird es zwar auch nicht so leicht, jedoch hat man selbstredend die Fähigkeiten, diese Spiele zu gewinnen.
Sorge bereitet lediglich, die 0:4-Klatsche in Gladbach, die die Frage aufwarf, ob das Hütter-Aus nicht doch seine Spuren hinterlassen hat. Der Sieg gegen Augsburg hat aber schon wieder (etwas) zur Entspannung beigetragen. Am Ende dürfte die Qualität von Kostic und Silva sowie das machbare Restprogramm dafür sorgen, dass man die vier Punkte auf Dortmund hält und Wolfsburg womöglich noch überholt.
Restprogramm:
Bayer 04 Leverkusen (A)
Mainz 05 (H)
Schalke 04 (A)
SC Freiburg (H)
3. VfL Wolfsburg (57 Punkte)
Bilanz der letzten fünf Spiele: S-N-N-S-S
Der VfL Wolfsburg konnte nach zwei Niederlagen die gute Ausgangssituation dank des Erfolges in Stuttgart erhalten. Die fünf Punkte Vorsprung auf dem BVB sind allerdings ein trügerisches Polster. Bereits am kommenden Wochenende könnten die Wölfe im direkten Duell drei Zähler verlieren. Aufgrund der noch anstehenden Partie gegen RB Leipzig ist also noch längst nicht alles sicher. Man könnte am Ende sowohl Zweiter als auch Fünfter werden.
Viel hängt dabei von den direkten Duellen ab. Ein Trumpf könnte sein, dass man am letzten Spieltag gegen mutmaßlich schon gerettete Mainzer spielen muss. Trotz allem muss man wieder Konstanz in die Leistungen bekommen und vor allem die defensive Stabilität (acht Gegentore in den letzten drei Spielen) zurückerlangen.
Restprogramm:
Dortmund (H)
Union Berlin (H)
RB Leipzig (A)
Mainz 05 (H)
4. Borussia Dortmund (52 Punkte)
Bilanz der letzten fünf Spiele: S-S-S-N-U
Es bedarf keiner Diskussion, dass der BVB die schlechteste Ausgangsposition aller Beteiligten innehat. Das direkte Duell gegen Wolfsburg am kommenden Wochenende ist für die Schwarz-Gelben jedoch im Gegensatz zum Konkurrenten Segen statt Fluch. Gewinnt man die Partie, schmilzt der Rückstand auf zwei Punkte.
Unglaublich ärgerlich ist jedoch die Tatsache, dass sich Mats Hummels ausgerechnet vor der wegweisenden Partie die fünfte Gelbe Karte geholt hat und das Team damit enorm schwächt. Ein positives Anzeichen ist hingegen die Rückkehr von Jadon Sancho.
Sollten die Borussen als Sieger vom Platz gehen, gilt es vor allem, gegen RB ein besseres Ergebnis zu erzielen als die Wölfe. Entscheidend könnte am Ende auch das Torverhältnis sein. Mit +22 liegen die Dortmunder vor Frankfurt (+17) und in Reichweite zu Wolfsburg (+24). Für eine Champions-League-Qualifikation muss in den letzten Wochen aber definitiv alles glatt laufen. Dies war in Dortmund in dieser Saison nur selten der Fall.
Restprogramm:
Wolfsburg (A)
Leipzig (H)
Mainz (A)
Leverkusen (H)