Mahrez macht CL-Finale klar! Erkenntnisse zu Man City vs. Paris SG
Von Jan Kupitz
Manchester City steht als erster Finalteilnehmer der diesjährigen Champions-League-Saison fest! Nachdem die Guardiola-Truppe bereits das Hinspiel bei Paris SG mit 2:1 für sich entscheiden konnte, gewannen die Engländer auch das Rückspiel mit 2:0. Riyad Mahrez avancierte mit einem Doppelpack zum Matchwinner.
Tore:
1:0 Mahrez (11.)
2:0 Mahrez (63.)
Bes. Vorkommnis:
Rote Karte für Di Maria (69., Tätlichkeit)
Aufgrund des Hinspielergebnisses war klar, dass Paris SG im Etihad Stadium definitiv zwei Tore erzielen musste - dementsprechend offensiv begann das Team von Pochettino auch auf dem verschneiten (!) Rasen in Manchester. Doch trotz optischer Überlegenheit konnten sich die Franzosen kaum klare Gelegenheiten herausspielen, einzig Marquinhos strahlte mit einem Lattentreffer nach tollem Kopfball Gefahr aus.
Dafür pennte die PSG-Defensive nach einem langen Ball von Ederson. Über Zinchenko und De Bruyne landete der Ball bei Mahrez, der per Abstauber die frühe Führung seines Teams erzielte.
Im zweiten Durchgang boten sich den Engländern immer mehr Räume - nach einer knappen Stunde schloss Mahrez einen mustergültigen Konter nach toller Vorarbeit von Foden zum vorentscheidenden 2:0 ab. Die Franzosen hatten danach nichts mehr entgegenzusetzen und ergaben sich ihrem Schicksal. Angel Di Maria sorgte mit einer dämlichen Tätlichkeit für ein unschönes Highlight auf Seiten der Gäste.
Die Erkenntnisse zu Man City vs. PSG:
1. Außenverteidiger von PSG viel zu harmlos
Zwei Tore hätte PSG erzielen müssen, am Ende wurde es nicht mal eins. Das lag auch daran, dass die Außenverteidiger der Franzosen harmloser als die Stürmer des FC Schalke waren. Abdou Diallo auf der linken und Alessandro Florenzi auf der rechten Seite trugen genau nichts zum Offensivspiel ihres Teams bei - und das, obwohl sie so sehr gebraucht wurden.
City hatte das Zentrum exzellent zugestellt, durch die Mitte war für Neymar, Verratti und Co. absolut kein Durchkommen. Keine Chance!
Wenn man dann auch über die Außenbahnen nichts zustande bringt, wird es nunmal schwer mit dem Toreschießen...
2. PSG ohne Neymar UND Mbappé nur die Hälfte wert
Kylian Mbappé kam im Rückspiel angeschlagen nicht zum Einsatz - und das machte sich sofort bemerkbar. Die Begegnung in Manchester hat einmal mehr gezeigt: Sobald einer aus dem Duo Neymar/Mbappé fehlt (oder nur einen schlechten Tag erwischt), ist PSG nur noch die Hälfte wert.
Einzig und allein die beiden Superstars entscheiden über Wohl und Wehe ihres Vereins.
3. Icardis Auftritt eine Frechheit
Mauro Icardi ist ein Stürmer, der von Zuspielen lebt - mehr als jeder andere Neuner dieser Welt. Dass er abseits des gegnerischen Strafraums wenig zum Spiel beiträgt, ist bekannt.
Doch das, was der Argentinier im Rückspiel gegen City abgeliefert hat, war eine einzige Frechheit. Lauffaul, zweikampfschwach, teilnahmslos. Im wichtigsten Spiel der Saison verweigerte Icardi nahezu seinen Einsatz. Man muss es so hart sagen, aber solange der Angreifer auf dem Feld war, war PSG ein Mann weniger.
4. Ederson im Neuer-Stil
Das frühe 1:0 durch Riyad Mahrez beruhigte die Nerven der Cityzens ungemein. Maßgeblich beteiligt an diesem Treffer war Ederson, der die Szene mit einem mustergültigen langen Ball perfekt einleitete. Eine Qualität, die nur die Allerbesten beherrschen!
5. Gut, dass es noch den VAR gibt
Unmittelbar vor dem 1:0 von Man City hatte Schiedsrichter Kuipers auf Strafstoß für PSG entschieden - doch wie auf dem Bild zu sehen, wäre das eine krasse Fehlentscheidung gewesen! Der VAR schritt ein und korrigierte den Pfiff.
Man stelle sich vor, was ohne den VAR los gewesen wäre. PSG wäre womöglich früh in Führung gegangen, das Spiel hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können: Solch ein fatale Fehlentscheidung im Halbfinale der Champions League....
6. PSG zeigt seine "hässliche Fratze"
PSG verfügt über grandiose Einzelspieler - viele Akteure im Kader der Franzosen zählen zu den Besten ihrer Zunft. Doch leider scheinen viele Stars ihre Emotionen nicht im Griff zu haben.
Wie bereits im Hinspiel, als in der zweiten Hälfte nicht mehr viel laufen wollte, drehten die Pariser auch im Rückspiel immer mehr durch, je näher es dem Spielende (und damit dem Ausscheiden) entgegen ging.
Di Maria leistete sich eine unfassbar dämliche Rote Karte, weil er seinem Gegenspieler Fernandinho mit Absicht aufs Sprunggelenk trat. Eine klare Tätlichkeit!
Auch Verratti, Kimpembe und Paredes waren kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Bei aller fußballerischen Klasse: Sowas hat PSG absolut nicht nötig und zeugt von schlechtem Stil.
7. Kai Dittmann hasst Neymar
Diese Erkenntnis hat zwar nichts mit dem Spiel an sich zu tun, muss aber trotzdem mal gesagt werden: Sky-Moderator Kai Dittmann scheint Neymar komplett zu hassen!
Man muss den Brasilianer nicht mögen, aufgrund seiner theatralischen Art zieht er naturgemäß einigen Unmut auf sich. Aber wieso man als TV-Kommentator permanent gegen einen der besten Spieler dieser Planeten schießt und in einer Tour Witze über ihn reißt, erschließt sich nicht wirklich.
Die Kommentator-Leistung war in dieser Hinsicht eine noch größere Frechheit als Icardis Leistung. Alle, die DAZN geschaut haben, dürften an diesem Abend die bessere Wahl getroffen haben.