Champions-League-Finale: Deshalb geht Liverpool als Favorit ins Endspiel
Von Martin Bytomski
Es war mal wieder eine magische Nacht von Real Madrid. Nach den spektakulären Knockouts für Paris St. Germain und Chelsea bekam gestern auch das hochgehandelte Team von Manchester City eine Lektion in Sachen Willen gezeigt. Dank des berauschenden 3:1-Sieges gegen den englischen Meister steht Real Madrid im Champions-League-Finale 2022 gegen den FC Liverpool.
Die Real-Stars mögen teilweise im hochbetagten Fußballer-Alter sein, doch mit der Erfahrung von dutzenden Titeln sind die Kicker der Königlichen stets in der Lage, sich auch aus den ausweglosesten Situationen zu befreien. Am 28. Mai tritt Real Madrid um die erfahrene Mittefeldachse mit Casemiro, Toni Kroos und Luka Modrić im Champions-League-Finale gegen das nächste englische Schwergewicht an: Der FC Liverpool wartet und sinnt auf Revanche für die Pleite 2018!
Doch dieses Mal wird der verschworene Haufen von Real-Trainer Carlo Ancelotti noch größere Schwierigkeiten haben.
Dank Freiheit zum Erfolg
Zwar ist das Spiel der Reds nicht so perfekt orchestriert wie das von Manchester City, doch genau darin liegt der Vorteil. Einen Matchplan, taktische Anweisungen: All das gibt LFC-Trainer Jürgen Klopp seinen Spielern selbstverständlich auch mit auf den Weg. Doch lässt er der Mannschaft - anders als City-Coach Pep Guardiola - im taktischen Korsett noch Luft zum Atmen. Bestes Beispiel: das Halbfinal-Rückspiel beim FC Villarreal. Nach einer enorm schwachen Leistung im ersten Durchgang brachten die Reds in den zweiten 45 Minuten eine kraftvolle Willensleistung auf den Rasen. Sie haben die Freiheit und den Willen, ähnlich wie Real, Dinge auf dem Platz selbstständig in die Hände zu nehmen.
Selbstverständlich verfügt auch Real über herausragende Einzelspieler. Vinicius Junior ist derzeit kaum zu bremsen, Karim Benzema trifft und trifft und trifft und Rodrygo hat nicht zuletzt gegen City bewiesen, dass er eine gefährliche Waffe ist. Und dennoch: Im direkten Vergleich ist Liverpool keineswegs schlechter aufgestellt, eher im Gegenteil.
Mo Salah und Sadio Mané sind perfekt eingespielt, die Verteidigung ist nominell mit Trent Alexander-Arnold, Virgil van Dijk, Ibrahima Konaté oder Joel Matip und Andrew Robertson stärker und im Mittelfeld ist die Achse um Fabinho, Jordan Henderson und Thiago ähnlich erfahren.
Dank der größeren taktischen Flexibilität gegenüber City, der etwas höheren individuellen Klasse im Vergleich zu Madrid und der ebenfalls überragenden Mentalität dürfte der FC Liverpool als leichter Favorit ins Finale der Giganten gehen.
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