BVB verpasst vorzeitiges Achtelfinale-Ticket: Die Noten zum 1:1 gegen Sevilla
Von Dominik Hager
Borussia Dortmund hat nach einer mäßigen Leistung gegen den FC Sevilla immerhin ein 1:1-Unentschieden erzielt. Die Schwarz-Gelben begannen ein wenig fahrig und gerieten durch ein Tor von Nianzou früh in Rückstand. Jude Bellingham konnte jedoch noch im ersten Abschnitt den Ausgleich erzielen. Nach einem weitgehend ereignislosen zweiten Abschnitt stand letztlich ein verdientes Remis. Mit dem Punktgewinn hat der BVB beste Chancen auf das Achtelfinale, selbst wenn man das Ticket nicht vorzeitig lösen konnte. Wir werfen einen Blick auf die Einzelkritiken der BVB-Stars.
1. Gregor Kobel
Der Schweizer hatte bei seinem Comeback zunächst wenig zu tun. Beim Nianzou-Kopfball konnte der Keeper nichts ausrichten. Ansonsten war er in der ersten Halbzeit nicht gefordert. In der 67. Minute rettete er dann jedoch glänzend gegen Lamela, der den Ball aus zwei Meter nicht an der Nummer eins der Borussen vorbei bekam.
Bewertung: 8/10
2. Thomas Meunier
Thomas Meunier stand defensiv recht stabil, machte mit Ball am Fuß über weite Strecken aber nicht den besten Eindruck. Auch vor dem 1:1 verarbeitete der Belgier das Zuspiel von Bellingham zunächst schwach, fand den Engländer dann jedoch mit einer mustergültigen Hereingabe, wodurch er einen großen Anteil am Tor hatte. Letztlich muss man aber auch festhalten, dass all seine weiteren Flanken - mal wieder - schwach waren. Kurz vor dem Ende musste Meunier verletzt raus.
Bewertung: 5/10
3. Niklas Süle
Süle verteidigte im ersten Durchgang größtenteils souverän. Nachdem ihm in der Anfangsphase ein langer Ball verrutscht war, steigerte er sich auch in dieser Disziplin. Kurz nach der Pause zeigte er in Form eines Volleyschusses eine äußerst sehenswerte Aktion, wenngleich sein Versuch nicht wirklich gefährlich war. Einmal machte Süle seinem Keeper das Leben mit einem Rückpass unnötig schwer, ansonsten lieferte eine sehr ordentliche Partie ab.
Bewertung: 7/10
4. Mats Hummels
Mats Hummels fand von Beginn an gut in die Partie und konnte einige wichtige Tacklings fahren. Auch im Spielaufbau machte er einen gewohnt sicheren Eindruck. Im zweiten Abschnitt fiel der Innenverteidiger dann mit dem ein oder anderen Leichtsinnsfehler auf. In den wichtigen Zweikämpfen war der Routinier jedoch zur Stelle.
Bewertung: 7/10
5. Tom Rothe
Der Youngster begann äußerst nervös und ließ sich vor der Rakitic-Chance von Navas böse überlaufen. Auch im Aufbauspiel klappte bei Weiterm nicht jeder Pass. Immerhin biss sich Rothe aber im Verlaufe der ersten Hälfte besser ins Spiel und konnte in einigen Zweikämpfen ein Zeichen setzen. Vor der Auswechslung in der Halbzeit bewahrte ihn das jedoch letztlich nicht mehr. Dennoch sollte man betonen, dass Rothe erst 17 Jahre alt ist und noch über wenig Erfahrung auf diesem Niveau verfügt. Er bleibt eine Hoffnung für die Zukunft.
Bewertung: 4/10
6. Jude Bellingham
Jude Bellingham trat als absoluter Leader auf und war sowohl offensiv, als auch defensiv immer wieder in Aktion. Der Engländer spielte gelegentlich am Rande der Legalität, war in seiner Rolle als Mentalitätsspieler jedoch enorm wichtig. Nach etwa 30 Minuten hätte er mit etwas Glück einen Elfmeter erhalten können. Wenig später traf er nach Meunier-Vorlage zum Ausgleich, nachdem er die Szene selbst eingeleitet hatte. Unglücklich sah er hingegen beim Gegentor aus, als er zu passiv gegen Nianzou blieb. Im zweiten Durchgang schlichen sich beim Youngster ein paar Ungenauigkeiten ein. Auch in den Zweikämpfen blieb er überraschend oft nur zweiter Sieger.
Bewertung: 7/10
7. Salih Özcan
Salih Özcan war deutlich weniger in Aktion als Jude Bellingam, ließ sich im Spielaufbau jedoch wenig zu Schulden kommen. Ein wenig passiv wirkte er hingegen in den Zweikämpfen, in denen er Präsenz vermissen ließ. In Summe ein ordentliches Spiel, jedoch wäre ein wenig mehr Feuer in der ein oder anderen Aktion nicht verkehrt gewesen. Kurz vor dem Schluss flammte es dann bei einer üblen Grätsche gegen Nianzou doch aus ihm hinaus. Eine Aktion, die schon eher Dunkelgelb war.
Bewertung: 5/10
8. Julian Brandt
Brandt konnte fußballerisch zunächst keine Highlights setzen. Dafür stimmte aber die Einstellung beim Mittelfeldspieler, der im Pressing eine gute Figur machte. Seine beste Szene im ersten Abschnitt war seine präzise Ablage auf Bellingham bei dessen Chance kurz vor der Pause. Bereits zuvor bediente er in einer Szene Malen gut, der jedoch die Annahme verpatzte. Im Gegensatz zu seinen Offensiv-Kollegen fand Brandt zumindest meist seine Mitspieler. Die ganz großen Chancen konnte der Nationalspieler aber auch zu selten einleiten.
Bewertung: 6/10
9. Karim Adeyemi
Adeyemi sprudelte vor Tatendrang, jedoch ging in Durchgang eins alles was er anpackte nach hinten los. Der Rechtsaußen verdribbelte sich immer wieder und konnte auch keine präzisen Zuspiele an den Mann bringen. Gefährlich wurde er nur, als er Marcao in Tornähe den Ball abnahm, die Hereingabe auf den blank stehenden Modeste aber zu nahe vor das Tor schlug. Der Offensivspieler blieb auch im zweiten Durchgang eher blass. Abgesehen von einer Vorlage für Brandt sprang nicht viel aus seinen Aktionen heraus.
Bewertung: 3/10
10. Donyell Malen
Der Niederländer begann engagiert und hing sich auch in der Defensive mächtig rein. Auf dem Weg nach vorne mangelte es jedoch ab und an an der Genauigkeit und einem guten ersten Kontakt. Für seinen Arbeitsaufwand belohnte sich Malen dann jedoch, indem er das 1:1 einleitete. Im zweiten Durchgang betrieb der Außenstürmer erneut einen großen Aufwand, konnte sich aber nur in wenigen Aktionen durchsetzen.
Bewertung: 5/10
11. Anthony Modeste
Der Mittelstürmer fand im ersten Durchgang überhaupt nicht statt. Ganze vier Ballkontakte und null Schüsse in den ersten 45 Minuten bestätigen das. In der zweiten Hälfte fand der Franzose besser in die Partie und konnte einige Bälle gut festmachen. Letztlich blieb sein Impact jedoch geringfügig, weshalb er nach gut einer Stunde durch Moukoko ersetzt wurde.
Bewertung: 3/10
12. Raphael Guerreiro (ab 46.)
Der Portugiese ließ nach seiner Einwechslung gleich nach Wiederanpfiff zweimal seine Seite offen. Auch auf dem Weg nach vorne zeigte er sich zwar umtriebig, blieb in seinen Aktionen jedoch zu ungenau. Insgesamt eines der schwächsten Spiele, die man vom Portugiesen in den letzten Wochen gesehen hat.
Bewertung: 3/10
13. Youssoufa Moukoko (ab 64.)
Moukoko war vorne meist alleine auf weiter Flur und kam dadurch nicht in die Partie hinein. Immerhin holte mit gutem Einsatz gegen Keeper Bono einen Eckball heraus. Torgefahr strahlte der Youngster keine aus.
Bewertung: 3/10
14. Giovanni Reyna (ab 71.)
Der US-Amerikaner gab nach kurzer Verletzungspause sein Comeback, brauchte aber bis zur Nachspielzeit, um wirklich in Erscheinung zu treten. Dies tat er mit einem hervorragenden Dribbling. Leider konnte seine Hereingabe niemand verwerten.
Bewertung: 5/10
15. Thorgan Hazard (ab 71.)
Hazard konnte nach seiner Einwechslung kaum Akzente setzen. Lediglich mit einem Eckball konnte er eine Kopfball-Chance von Mats Hummels vorbereiten.
Bewertung: 4/10
16. Nico Schlotterbeck (83.)
Nico Schlotterbeck kam kurz vor dem Ende für den angeschlagenen Hummels und trat nicht mehr groß in Erscheinung.
Ohne Bewertung