Champions-League-Ausschluss: Man Citys Verhandlung vor dem CAS beginnt
Von Stefan Janssen
Im Februar hat die UEFA Manchester City wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay mit einer Sperre von zwei Jahren für alle internationalen Wettbewerbe belegt. City wehrt sich gegen die Anschuldigungen. Am heutigen Montag startet der Prozess vor dem internationalen Sportgerichtshof (CAS).
Zwischen 2012 und 2016 soll Manchester City Gelder vom Haupteigner des Klubs, Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, fälschlicherweise als Sponsoreneinnahmen ausgewiesen haben, um das Financial Fairplay zu umgehen. Bekannt wurde dies durch die Enthüllungen von "Football Leaks" Anfang des Jahres. Daraufhin belegte die UEFA den Premier-League-Klub mit der zweijährigen Sperre.
"Die Vorwürfe sind nicht wahr, einfach nicht wahr", erklärte Citys Geschäftsführer Ferran Soriano in einem Statement (via CGTN). "Die Ermittler der Finanzkontrollkammer vertrauen eher auf gestohlene Emails, die aus dem Kontext gerissen sind, als auf die Beweise, die wir geliefert haben." Die Sky Blues sehen sich als Opfer einer Kampagne, wie sie in einem Statement im Februar verlauten ließen: "Einfach ausgedrückt, handelt es sich um einen von der UEFA eingeleiteten, von der UEFA verfolgten und von der UEFA beurteilten Fall." Es sei ein fehlerhafter Prozess gewesen, bei dem das Urteil vorher schon festgestanden habe,
Manchester City wandte sich daraufhin an den internationalen Sportgerichtshof und beim CAS beginnt nun der Prozess, ob die Sperre aufrechtzuerhalten ist oder nicht. Die Anhörungen der beteiligten werden nur wenige Tage dauern, anschließend werden sich drei Richter beraten und ein Urteil bestimmen. Der Zeitpunkt eines Urteils ließe sich laut einer CAS-Sprecherin nicht absehen (via transfermarkt.de), mit einer schnellen Entscheidung sei aber nicht zu rechnen.
Heimliche Deals für PSG und Manchester City?
Das Urteil wird aber definitiv wegweisend für die Zukunft sein. Hebt der CAS die Sperre auf, wäre es ein herber Rückschlag für die UEFA und das Financial Fairplay. Sowieso gibt es seit Jahren immer wieder Kritik an dem Modell, Klubs wie City oder auch Paris St. Germain würden sich ohnehin nicht daran halten und würden von der UEFA auch nicht konsequent sanktioniert.
Diese Meinung teilt auch der ehemalige UEFA-Chefermittler Brian Quinn, der 2014 zurücktrat. In einem ARD-Interview erklärte Quinn, dass es zwischen der UEFA und City sowie PSG bei Verstößen gegen das Financial Fairplay inoffizielle Absprachen gegeben habe, um harte Strafen zu umgehen: "Da gab es Deals, die nie zugegeben wurden. Das war ein grundlegender Eingriff in die Unabhängigkeit der Finanzkontrollkammer." Ohne die Veröffentlichungen von "Football Leaks" wäre es wahrscheinlich nie zu der Strafe von Manchester City gekommen, die Quinn für angemessen hält: "Ich denke, es ist sehr wichtig, dass die Strafe bestehen bleibt und ich meine, zwei Jahre sind auch gerechtfertigt."