Causa Müller: Toni Kroos verteidigt Joachim Löw
Von Florian Bajus

Trotz einer bärenstarken Saison für den FC Bayern bleibt Thomas Müller bei der deutschen Nationalmannschaft außen vor. Im Interview mit BILD am Sonntag verteidigte Toni Kroos die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw.
Er habe in der vergangenen Saison gezeigt, "dass ich nicht in den Altglascontainer gehöre, sondern auch noch etwas drauf habe", sagte Thomas Müller beim ZDF nach dem Final-Sieg in der Champions League über Paris St. Germain (1:0). Ähnlich wie Jerome Boateng ist Müller unter Hansi Flick wie Phönix aus der Asche auferstanden, allein seine 14 Tore und 26 Vorlagen unterstreichen seine Klasse, die er auch nach über zehn Jahren im Profi-Fußball zweifelsohne besitzt. Doch geändert hat Joachim Löw seine Meinung nicht. Der Bundestrainer wird auch in Zukunft auf Müller verzichten, genau wie auf Boateng und Mats Hummels, die mit ihm im März 2019 aus der Nationalmannschaft gestrichen wurden.
Kroos verteidigt Löw: "Ein Projekt für die nächsten Jahre"
Toni Kroos kann Löws Entscheidung nachvollziehen: "Jogi Löw hat die drei Weltmeister ja nicht gestrichen, weil sie schlechte Spieler wären, sondern weil er einen neuen Weg gehen wollte, einen Umbruch eingeleitet hat, jungen Spielern vertraut", sagte er gegenüber BILD am Sonntag.
Genau wie Manuel Neuer blieb Kroos vom Umbruch verschont, muss noch nicht um seinen Platz fürchten. Anstelle von Müller wolle Löw allerdings jungen Spielern wie Serge Gnabry, Leroy Sané oder Kai Havertz "Raum geben". "Was würde passieren, wenn man hier wieder einen Rückzieher macht? Thomas hat eine super Saison gespielt, aber dem Bundestrainer geht es nicht nur um die Form von heute, sondern um ein Projekt für die nächsten Jahre", sagt Kroos. Daher sei er sich sicher, dass Löw "keine Rolle rückwärts macht".