BVB: Watzke über Zukunft von Sancho und Haaland
Von Dominik Hager
Nach der bitteren 1:2-Pleite gegen Eintracht Frankfurt ist die Champions League für Borussia Dortmund in weite Ferne gerückt. Für den BVB ist dies ein gewaltiges Problem. Beim Verpassen der Königsklasse würden die Chancen auf eine längerfristige Zusammenarbeit mit den Superstars Erling Haaland und Jadon Sancho zunehmend schwinden. Geschäftsführer Aki Watzke signalisierte gegenüber Spox und DAZN, dass man bei guten Angeboten zumindest gesprächsbereit sei.
Viele Experten vermuteten vor der Saison, dass der BVB mit Spielern wie Erling Haaland, Jadon Sancho und Mats Hummels um die Meisterschaft kämpfen würde. Aus dem Titelrennen haben sich die Borussen jedoch schon vor längerer Zeit verabschiedet. Nun droht mit dem Verpassen der Champions League der völlige GAU. Erling Haaland und Jadon Sancho dürften nicht die geringste Lust verspüren, in der Europa League aufzulaufen.
Die Saison könnte also nicht nur mit einer sportlichen Enttäuschung enden, sondern auch mit dem Abgang beider Superstars. Aki Watzke tut sich derzeit noch schwer, eine Prognose über den Verbleib der Offensivspieler zu fällen. "Ich lasse mich da nicht auf Wahrscheinlichkeiten ein, es hat keinen Zweck. Jadon Sancho ist deutlich länger bei uns als Erling Haaland. Auch mit Jadon werden wir sprechen müssen. Sollte da ein außergewöhnliches Angebot kommen, dann werden wir das mit dem Spieler und dem Berater diskutieren, wie immer", erklärt er im Interview mit Spox und Dazn.
Mit diesen Worten schiebt der BVB-Geschäftsführer einem Abgang keinen klaren Riegel vor.
Corona-Pandemie als Rettung für den BVB?
Den Dortmundern spielt jedoch die Corona-Pandemie noch etwas in den Karten. Diese macht es den europäischen Toklubs fast unmöglich, solch gigantische Ablösen zu zahlen, die für das Duo nötig sein würden. "Ich bin mit sehr sicher, dass der Transfermarkt auch in diesem Sommer nur sehr eingeschränkt laufen wird. Gerade bei den ganz großen Klubs sieht man, was Corona für Wunden geschlagen hat - und es sind keine kleinen, die innerhalb von zwei Wochen abheilen", bekräftigt auch Watzke.
Die nötige Ablösesumme für die beiden Borussen dürfte jeweils im dreistelligen Millionenbereich liegen, zumal Sancho noch bis 2023 Vertrag hat und die Ausstiegsklausel für Haaland (80-100 Millionen) erst im Jahr 2022 greift. Die spanischen Topklubs, FC Barcelona und Real Madrid, dürften bei solchen Summen raus seien, selbst wenn zuletzt sogar Neymar und Mbappé mit den angeschlagenen Klubs in Verbindung gebracht wurden. Die nötigen Ressourcen hätten vermutlich lediglich zwei bis drei Premier-League-Klubs und Paris Saint-Germain. Derzeit ist es aber schwer vorauszusagen, ob diese Klubs für die BVB-Stars so tief in die Tasche greifen werden.
Bei Haaland-Abgang: Watzke ohne Plan B
Sollte es tatsächlich schon in diesem Sommer zum Verkauf von Erling Haaland kommen, stände der BVB vor einem größeren Problem im Sturm. Die einzig verbliebenen Angreifer wären Steffen Tigges und Youssoufa Moukoko. Eine Alternative hat Watzke noch nicht ins Auge gefasst. "Wir haben keinen Parallelplan. Wir werden das mit Erling, seinem Vater und seinem Berater Mino Raiola in Ruhe besprechen. Wir wollen ja auch, dass er gerne bei uns bleibt, dass er mit Überzeugung nächstes Jahr für den BVB Tore schießt. Es gibt da keinen Alternativplan", stellt er klar.
Jedoch kann bezweifelt werden, dass Haaland beim Verpassen der Königsklasse große Lust auf einen Verbleib hat. Der Norweger zeigte sich in den letzten Wochen bereits angefressen und unzufrieden mit den Leistungen seiner Kollegen.