So nicht, lieber BVB! Warum der Umgang mit Nico Schulz unanständig ist
Von Daniel Holfelder
Im Vorbereitungscamp in Bad Ragaz musste Nico Schulz das Trainingsspiel als Zuschauer verfolgen. Dass sich der BVB vom Linksverteidiger trennen will, ist legitim. Aber dieser Umgang ist unanständig. Ein Kommentar
Am Samstag bat Edin Terzic seine Profis zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt als neuer Trainer zum Trainingsspiel Elf-gegen-Elf. Ein Akteur fehlte allerdings, wie die Ruhr Nachrichten berichten. Der eigentlich fitte Nico Schulz musste auf dem Nebenplatz mit einigen Kollegen individuell trainieren.
Gewiss eine Demütigung für den 29-Jährigen, der ohnehin weiß, dass sich der BVB von ihm trennen möchte. "Nico kennt seine Situation", so drückt es Terzic aus, der Schulz in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt haben soll, dass er unter seiner Regie keine Rolle mehr spiele.
Angesichts von Schulz' schwachen Leistungen in den vergangenen Jahren ist diese Entscheidung zweifellos nachvollziehbar. Ebenso verständlich sind die Verkaufsabsichten des BVB, zumal Schulz ein vergleichsweise üppiges Gehalt bezieht.
Trotzdem ist der Umgang, den der Klub und Terzic mit dem gebürtigen Berliner pflegen, nicht in Ordnung. Schulz ist ein Spieler des BVB und muss im Training die gleichen Chancen bekommen wie seine Kollegen. Ihn - wie mit dem Ausschluss vom Trainingsspiel - vor aller Augen in den Senkel zu stellen, ist schäbig.
Zugleich muss sich auch Schulz hinterfragen. Nach Ruhr Nachrichten-Angaben lässt der ehemalige Nationalspieler in Bad Ragaz die nötige professionelle Einstellung vermissen. So soll er etwa beim Aufwärmen auf das übliche Rondo verzichtet und stattdessen auf der Bank bis zum offiziellen Trainingsbeginn gewartet haben. Bei den Sprinteinheiten trudelte der Linksfuß meist als Letzter im Ziel ein.
Beide Parteien sollten dringend zu einem fairen und anständigen Umgang miteinander zurückkehren.
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