Die voraussichtliche BVB-Aufstellung im Champions-League-Finale gegen Real Madrid
- BVB träumt vom zweiten Henkelpott
- Letztes Spiel für Marco Reus in Schwarzgelb
- Nach 2013 das zweite CL-Endspiel im Londoner Wembley
Von Simon Zimmermann
Atalanta Bergamo und Olympiakos Piräus haben es vorgemacht. La Dea holte als Außenseiter den Europa-League-Titel gegen ein zuvor noch ungeschlagenes Bayer Leverkusen. Olympiakos schaffte den ersten Europapokal-Titel einer griechischen Mannschaft. Ins Conference-League-Finale ging man als Underdog gegen die AC Florenz - und gewann mit 1:0 nach Verlängerung.
Kann der BVB also den Hattrick perfekt machen und am Samstag als dritter Außenseiter den dritten Europapokal in diesem Jahr gewinnen? Es wäre der zweite Triumph in der Champions League für Schwarzgelb. Die Herausforderung könnte größer nicht sein. Auf der anderen Seite wartet mit Real Madrid der Rekordsieger der Königsklasse, der vom 15. Henkelpott träumt und seit 40 Jahren kein wichtiges Finale mehr verloren hat. "Der Endgegner", wie es BVB-Coach Edin Terzic bezeichnete.
Zu klein machen will sich die Dortmunder Borussia vor dem Finale allerdings auch nicht. Elf Jahre nach der Finalpleite gegen die Bayern in Wembley will man eine überragende Champions-League-Saison krönen.
Die voraussichtliche BVB-Startelf im Champions-League-Finale
Personell scheint Terzic dabei aus dem Vollen schöpfen zu können. Marco Reus wird in seinem letzten Spiel für den BVB alleredings wohl nur als Joker zum Einsatz kommen. Mit dieser Startelf dürfte Dortmund ins Champions-League-Finale gehen:
TW: Gregor Kobel - Der Schweizer Schlussmann könnte zum großen BVB-Trumpf werden. Ein Kobel in Topform repräsentiert absolute Weltklasse. Kobel muss den BVB im Spiel halten und die Effektivität der Königlichen einschränken.
RV: Julian Ryerson - Dortmunds Rechtsverteidiger hat sich im Saisonverlauf als Leistungsträger und Mentalitätsmonster etabliert. Im Finale am Samstag wartet mit Vinicius Junior der ultimative Test auf den Norweger. Frag' nach bei Joshua Kimmich, dem unbestätigten Berichten zufolge immer noch schwindelig ist...
IV: Mats Hummels - Krönt Mats Hummels seine beeindruckende Karriere? Der Henkelpott fehlt dem BVB-Routinier noch. Im Verlauf dieser CL-Saison tat der 35-Jähriges alles dafür, dieses Ziel noch zu erreichen. Im Halbfinale gegen PSG wurde Hummels sowohl im Hin- als auch im Rückspiel zum 'Man of the Match' gekürt. Einen Hummels in solch einer Form braucht die Borussia auch am Samstag.
IV: Nico Schlotterbeck - Das gilt auch für Nebenmann Schlotterbeck, der sich 2024 in beeindruckender Verfassung zeigt und so auch noch das EM-Ticket buchen konnte. Lange Zeit hegten viele Fans Zweifel am Linksfuß, weil dieser sich häufig fehleranfällig zeigte. In den letzten Monaten zeigte er sich aber überwiegend von seiner besten Seite. Bestes Beispiel: Das Halbfinal-Rückspiel in Paris.
LV: Ian Maatsen - Die Chelsea-Leihgabe wurde in der Rückrunde für den BVB auf Anhieb zum Schlüsselspieler. Der junge Niederländer muss die Enttäuschung abschütteln, nicht im EM-Kader der Elftal zu stehen. Die Chance auf den Henkelpott ist da der perfekte Trost.
DM: Emre Can - Der Dortmunder Kapitän muss sich gegen ein überragendes Real-Mittelfeld stemmen. Dafür braucht es einen Can, der weiß, was er kann. Und eben auch, was er nicht kann. Can muss sich auf die Defensive fokussieren und als zweikampfstarker Dauerläufer die Räume schließen. Den Spielaufbau sollten dann andere übernehmen...
ZM: Marcel Sabitzer - Vor oder neben Can wird Marcel Sabitzer beginnen. Dabei sind im BVB die Übergänge zwischen einem 4-2-3-1 mit Doppelsechs und 4-3-3 mit zwei Achtern fließend. Der Österreicher wird auf jeden Fall auch viel Defensivarbeit verrichten müssen. Soll es etwas werden mit dem Titel, bräuchte der BVB Sabitzer aber auch offensiv in der Form der vergangenen Wochen. Seine größte Sternstunde in Schwarzgelb war im Viertelfinal-Rückspiel gegen Atletico.
ZM: Julian Brandt - Brandt hat zuletzt die größten Argumente geliefert, den dritten Platz im zentralen Mittelfeld zu bekommen - egal ob als Zehner oder als zweiter, etwas offensiverer Achter. Für den BVB wäre es extrem wichtig, wenn Brandt neben seiner Laufstärke am Samstag diszipliniert verteidigt und offensiv mit seiner Ballsicherheit für Akzente sorgen könnte.
ROM: Jadon Sancho - Vor allem in der Königsklasse hat Sancho gezeigt, dass er immer noch der X-Faktor im Dortmunder Spiel sein kann. Es braucht die United-Leihgabe in aussichtsreichen Eins-gegen-Eins-Duellen, um offensiv für Gefahr sorgen zu können. Und dann natürlich einen Sancho in solch einer Spiellaune wie im Halbfinal-Hinspiel gegen PSG.
LOM: Karim Adeyemi - Donyell Malen bleibt vermutlich nur die Joker-Rolle. Stattdessen dürfte Terzic erneut auf den pfeilschnellen Adeyemi in der Startelf setzen. Weil er bei Kontern extrem gefährlich sein kann. Aber auch, weil er defensiv fleißig mitarbeitet.
ST: Niclas Füllkrug - Füllkrug ist im Sturmzentrum gesetzt und dürfte sich aufreibende Duelle mit DFB-Kollege Antonio Rüdiger liefern. Der Dortmunder Mittelstürmer muss seine Qualitäten im Bälle festmachen zeigen, damit der BVB wichtige Ballbesitzphasen kreieren kann.