BVB vor schwierigem Auswärtsspiel: "Kreativ sein" und "improvisieren"
Von Jan Kupitz

Auf den BVB wartet nach der Länderspielpause eine undankbare Aufgabe: Schwarz-Gelb muss in Sinsheim bei der TSG Hoffenheim antreten - in den vergangenen Jahren wahrlich nicht der Lieblingsgegner der Dortmunder.
Mit der TSG hat Borussia Dortmund noch eine Rechnung offen. Keines der letzten fünf direkten Duelle konnten die Westfalen für sich entscheiden, am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison ballerten die Kraichgauer den BVB im Signal-Iduna-Park sogar mit 4:0 ab - Mann des Tages war Andrej Kramaric, der alle Treffer erzielen konnte. Nicht nur deshalb warnte Lucien Favre auf der Pressekonferenz (via RuhrNachrichten) vor der Partie: "Wir wissen, dass er sehr, sehr gefährlich ist. Er bewegt sich sehr clever. Das ist ein Problem für jeden Gegner."
Favre will "positiv an die Sache herangehen"
Wie Favre den Kroaten - auch im Hinblick auf die personellen Probleme in der Defensive - kaltstellen lassen will, wollte er nicht näher verraten. "Wir müssen kreativ sein", antwortete der Taktikfuchs lapidar, "und positiv an die Sache herangehen." Gegen die TSG, die das "gleiche System" spielt und laut Favre daher schwer zu bespielen ist, wird Dan-Axel Zagadou nach seiner Knieverletzung ebenso fehlen wie Manuel Akanji, der nach seinem positiven Coronatest noch bis zum 17. Oktober in Quarantäne bleiben muss.
Neben dem Innenverteidiger-Duo sind auch Thorgan Hazard und Nico Schulz (beide mit Muskelverletzung) keine Option für das Auswärtsspiel im Kraichgau.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Nationalspieler teilweise erst am Donnerstagnachmittag von der Länderspielreise zurück erwartet werden. Zwar haben alle Nationalspieler laut Sportdirektor Michael Zorc die Länderspiele auf den ersten Blick unbeschadet überstanden, doch einige Akteure "haben teilweise dreimal gespielt", wie Favre weiß. "Da geht es nur um Regeneration, nicht um Training. Am Freitag werden wir nur mit geringer Intensität trainieren." Und hoffen, dass sämtliche Akteure rechtzeitig bis zum Samstagnachmittag wieder in Form sind.
"Es bringt nichts, wenn wir mit dem Finger auf die Verbände zeigen"
A propos Länderspiele: Diese will Zorc nicht als Ausrede in irgendeiner Art und Weise gelten lassen, stattdessen bringt er sogar Verständnis für die Ansetzungen auf. "Wir haben eine sehr schwierige Zeit vor uns mit der Pandemiesituation und dem Spielplan", so der 58-Jährige, der ergänzte: "Es bringt nichts, wenn wir mit dem Finger auf die Verbände zeigen." Schließlich würden ja auch die Vereine in Champions League und Europa League kreuz und quer durch Europas reisen - Vorwürfe solle man daher nicht erheben. Wichtiger sei, "es so anzunehmen, wie es ist. Der Trainer muss improvisieren. Das ist alternativlos."