BVB-Update: Transfer-Gerüchte, Verletzungen und erste Gewinner im Check
Von Daniel Holfelder
Bei Borussia Dortmund gibt es vor der Heimpartie gegen Werder Bremen am kommenden Samstag allerhand neue Personalentwicklungen. 90min fasst die wichtigsten Infos zu potenziellen Transfers, den Stand bei den Verletzungen sowie mögliche Änderungen in der Startformation zusammen.
Fink vor dem Absprung, weiter keine Anfragen für Schulz und Akanji
In Sachen Transfers deutet sich der Abgang von U23-Knipser Bradley Fink an. Der 19-Jährige bestätigte gegenüber den Ruhrnachrichten, dass er in Kontakt mit anderen Vereinen stehe. Als Interessenten gelten der FC Basel und der FC Zürich. Sollte Fink, der in der zweiten Mannschaft bislang gesetzt war, wechseln, würde der BVB einen Ersatz verpflichten.
Keinen Markt gibt es nach wie vor für Nico Schulz. Der Linksverteidiger, dem von seiner Ex-Freundin häusliche Gewalt vorgeworfen wird, nimmt inzwischen wieder regulär am Training teil. Zuvor hatte ihn der BVB zur Klärung privater Angelegenheiten für einige Tage freigestellt. Schulz, dessen Vertrag noch bis 2024 datiert ist, weiß seit Beginn der Vorbereitung, dass er mangels sportlicher Perspektive verkauft werden soll. Allerdings warten man im Westfalenstadion bislang vergeblich auf Anfragen für den 29-Jährigen, wie die Ruhrnachrichten berichten.
Dasselbe gilt für Manuel Akanji. Allerdings meldet die Gazzetta dello Sport, dass Inter Mailand über eine Ausleihe des Innenverteidigers nachdenkt. Dafür müsste der Schweizer, der nur noch bis 2023 an den BVB gebunden ist, zunächst seinen Vertrag verlängern. Nach Angaben der in Mailand ansässigen Zeitung könne sich der 27-Jährige mit dieser Idee durchaus anfreunden. Wie Sebastian Kehl und Co. zu einem Leihgeschäft stehen, ist nicht bekannt.
Unklar ist außerdem, wie es mit Schulz und Akanji weitergeht, falls sich bis zum Ende der Transferperiode keine Abnehmer finden. Offenbar hofft man sowohl auf Vereins- als auch auf Spielerseite, dass dieses Szenario nicht eintritt.
Wie es um die Seriosität der Gerüchte um einen Wechsel von Thomas Meunier bestellt ist, lässt sich schwer einschätzen. Laut dem spanischen Journalisten Gerard Romero hat der FC Barcelona seine Fühler nach dem belgischen Nationalspieler ausgestreckt. Ein Wechsel des 30-Jährigen nach Katalonien steht schon länger im Raum. Der AS zufolge könnte Barças Sergino Dest im Gegenzug nach Dortmund wechseln. Gemäß Sky dürfte der BVB den Belgier allerdings nicht ziehen lassen, da kein Geld für einen qualitativ hochwertigen Ersatz vorhanden ist.
Morey feiert Pflichtspiel-Comeback, Geduldsfrage bei Reyna
Der lange verletzte Mateu Morey feierte nach seinem Einsatz im Testspiel gegen Antalyaspor nun auch sein Pflichtspiel-Comeback. Beim 1:0-Sieg der U23 gegen Rot Weiß Essen stand der Rechtsverteidiger wie zuvor abgesprochen 45 Minuten lang auf dem Platz und wusste durchaus zu gefallen. Nach dem Spiel deutete U23-Teammanager Ingo Preuß an, dass der Spanier in den kommenden Wochen noch öfter in der 3. Liga zum Einsatz kommen könnte. "Viele haben nicht mehr damit gerechnet, dass er nochmal spielt. Mateu hat defensiv nichts anbrennen lassen. Nach vorne hatte er noch nicht diesen Zug, den er in der Bundesliga haben wird, wenn er wieder fit ist", so Preuß. "Er ist ein super Typ und weiß, wie wertvoll Spielpraxis ist, um wieder näher an die Profis heranzukommen. Ich weiß es noch nicht genau, aber es könnte sein, dass das noch nicht sein letztes Spiel in der U23 war." (zitiert via Ruhrnachrichten)
Einen anderen Ansatz verfolgt der BVB im Fall von Gio Reyna. Dem jungen Amerikaner fehlt nach vielen bitteren Rückschlägen in der vergangenen Saison noch das Vertrauen in den eigenen Körper. Der 19-Jährige soll vorerst keine Spielpraxis sammeln, sondern sich ausschließlich in den Trainingseinheiten der Profis an seinen optimalen Fitnesszustand heranarbeiten.
Zum Stand bei den zuletzt ausgefallenen Niklas Süle und Karim Adeyemi wurde bislang nichts bekannt. Ebenso ungewiss ist, ob Salih Özcan gegen Bremen zu seinem BVB-Debüt kommt. Der türkische Nationalspieler verpasste den Saisonstart aufgrund einer Fußprellung, saß in Freiburg aber zumindest auf der Bank.
Startelf-Belohnung für Wolf, Bynoe-Gittens und Moukoko?
Auf der Bank mussten gegen den Sportclub zunächst auch Marius Wolf, Jamie Bynoe-Gittens und Youssoufa Moukoko Platz nehmen. Das Trio wurde im zweiten Durchgang eingewechselt und trug maßgeblich zum Dortmunder Auswärtssieg bei. Wolf dürfte deshalb gegen Bremen in der Anfangsformation stehen.
Das hat zum einen mit dessen starker eigener Leistung gegen Freiburg zu tun. Der 27-Jährige hielt seine rechte Seite dicht und setzte mit seinen Vorstößen auch offensiv immer wieder Akzente. Sein Treffer zum 3:1 war lediglich das i-Tüpfelchen auf einer ohnehin überzeugenden Vorstellung. Zum anderen enttäuschte Wolfs vermeintlich von Barça umworbener Konkurrent Thomas Meunier auf ganzer Linie. Der Belgier kam gegen Freiburgs linke Flanke aus Christian Günther und Vincenzo Grifo überhaupt nicht zurecht, weder in der Abwehrarbeit noch im Angriffsspiel.
Bynoe-Gittens und Moukoko werden sich wohl zunächst weiter mit der Jokerrolle begnügen müssen. Der BVB ist im Offensivbereich zu stark besetzt, als dass Trainer Terzic den beiden Teenagern nach einem guten Auftritt schon das Startelfmandat erteilen würde. Bei weiteren Leistungen wie gegen Freiburg steht einer Stammelf-Rolle allerdings wenig entgegen.
Das gilt insbesondere für den ehrgeizigen Moukoko, der zweifellos das Potenzial besitzt, Neuzugang Anthony Modeste auch jetzt schon in den Schatten zu stellen. Nach dem Erfolg im Breisgau mutmaßte Sportdirektor Sebastian Kehl, dass der 17-Jährige "bestimmt nicht begeistert davon war, auf der Bank zu sitzen." Umso mehr freute Kehl die Reaktion des Stürmers: "Als er reinkam, war er sehr präsent. Das ist die Reaktion, die wir erwarten. Jeder muss sich im Training in die Verfassung bringen, um dann da zu sein und dem Trainer zu zeigen: Stell mich nächste Woche besser von Anfang an auf." (zitiert via Ruhrnachrichten)
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