BVB-Transferupdate: Neuer Keeper auf dem Zettel - Holland-Sturmduo im Fokus
Von Simon Zimmermann
Der BVB zwischen Verkaufszwängen und Verstärkungen. Während einige Stars die Borussia im Sommer verlassen könnten oder gar müssen, brodelt die Gerüchte-Küche auch auf der anderen Seite weiter. Drei Spieler stehen aktuell im Fokus - darunter ein neuer Torwart-Kandidat.
Die schwierige sportliche und finanzielle Situation bei Borussia Dortmund erschwert die Planungen für die kommende Saison ungemein. Bei Schwarz-Gelb befindet man sich aktuell zwischen dem Druck, Spieler verkaufen zu müssen - besonders, wenn die Champions-League-Qualifikation verpasst werden sollte. Und dem Druck, nötige Verstärkungen für die neue Spielzeit zu finden.
Neue Nummer eins? Lazios Strakosha schwärmt vom BVB
Neben der Offensive, wo aller Wahrscheinlichkeit nach Jadon Sancho ersetzt werden muss, rückte zuletzt immer mehr die Torwartposition in den Fokus. Die Bild nannte mit Peter Gulacsi, Odisseas Vlachodimos und André Onana drei mögliche Kandidaten. Während der RB-Keeper wohl nicht zu bekommen ist, muss Onana eine einjährige Dopingsperre absitzen. Bliebe Benficas Schlussmann Vlachodimos, der den BVB aber wohl einiges kosten würde. Bei einem Vertrag bis 2024 und einem Marktwert von 18 Millionen Euro, würden für den 26 Jahre alten Deutsch-Griechen wohl weit über 20 Millionen Euro fällig.
Doch es scheint weitere Kandidaten zu geben. Allen voran Lazio-Keeper Thomas Strakosha. Der 25-jährige Albaner (geboren in Griechenland) wechselte bereits in der Jugend von Panionios Athen zu Lazio Rom, wo er sich den Platz zwischen den Pfosten sichern konnte, ehe ihn aktuell eine Knieverletzung stoppte.
Strakoshas Vertrag bei Lazio ist noch bis 2022 gültig, im Sommer wäre für die Italiener also die letzte große Möglichkeit, den 1,93m großen Schlussmann zu verkaufen. Er selbst sei "immer offen für neue Aufgaben", wie er im Gespräch mit Sky erklärte. Gerade der BVB klingt für Strakosha durchaus verlockend:
"Dortmund ist ein großer Verein. Sie haben ein sehr junges Team und es ist auch noch sehr talentiert. Ich denke, dass sie sich auch in der Zukunft gut entwickeln werden. Es wäre also natürlich schon interessant, dort zu spielen. Gerade wenn das Stadion voll ist, herrscht dort eine super Kulisse. Ich würde also lügen, wenn ich nicht interessiert wäre. Aber, mal ehrlich, wer wäre bei einer Anfrage von so einem Verein nicht interessiert?"
Klingt also nach grundsätzlichem Interesse. Neben einem Wechsel in die Bundesliga träumt der Keeper auch von der Premier League. Ob ein Transfer aber schon im Sommer ansteht, ließ er offen. Ein Verbleib bei Lazio sei ebenfalls eine Option:
"Ich bin recht entspannt. Ich habe genug Zeit, um darüber nachzudenken. Für mich ist es jetzt erst einmal wichtig, fit zu werden und auf dem Platz zu stehen. Schauen wir mal, was im Sommer passiert. Ich bin in erster Linie aber sehr glücklich, bei Lazio zu sein. Sie haben mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Ich denke, dass auch der Verein recht glücklich mit mir ist. Ich fühle mich wirklich sehr wohl dort."
Insgesamt wirkt die Situation um den Keeper völlig offen. Sollte der BVB im Sommer tatsächlich ernst machen wollen, könnte es durchaus eine gute Chance geben, Strakosha nach Dortmund zu lotsen. Abhängig ist und bleibt das vom sportlichen Ausgang der aktuellen Spielzeit. Die Champions-League-Qualifikation dürfte ein gewichtiges Argument sein.
BVB bei Depay nur Außenseiter - Wie viel Sinn macht ein Malen-Transfer?
Das gilt auch für die weiteren Transfer-Kandidaten in der Offensive. Seit geraumer Zeit wird der BVB hier mit zwei Niederländern in Verbindung gebracht. Zum einen, Routinier Memphis Depay, dessen Vertrag bei Olympique Lyon im Sommer ausläuft. Der flexibel einsetzbare Angreifer - immer noch erst 26 Jahre alt - wird im Sommer definitiv wechseln.
Sky-Transferexperte Max Bielefeld behauptet, dass der BVB bei Depay nur geringe Chancen habe. Vielmehr schiele der Angreifer auf einen Wechsel zu einem "Top-Acht-Klub". Ein Regal über dem BVB soll es für Depay werden. Komplett chancenlos sei der BVB aber nicht. Favorit auf seine Dienste bleibt aber der FC Barcelona.
Ob Landsmann Donyell Malen zur neuen Saison wechselt, ist dagegen völlig offen. Der Vertrag des 22-jährigen Mittelstürmer bei der PSV Eindhoven ist noch bis 2024 gültig. Entsprechend hoch wäre die fällige Ablöse. Am schnellen Angreifer, der auch über die Flügel kommen kann, soll der BVB großes Interesse haben. Mindestens 30 Millionen Euro würde der vierfache niederländische Nationalspieler aber an Ablöse kosten. Bei Malen soll die Konkurrenz vor allem aus der Premier League hoch sein.
Fazit
Egal, ob der BVB bei Depay nur Außenseiter ist - man sollte wirklich alles versuchen, ihn nach Dortmund zu locken. Der 26-Jährige kann als Flügelstürmer auflaufen, als zweite Spitze agieren und auch den alleinigen Neuner geben. Deutlich mehr Flexibilität würde man so bekommen - und hätte einen Haaland-Nachfolger, unabhängig davon, ob der Norweger noch eine Saison bleibt oder nicht. Zudem ist Depay ein Mentalitätsspieler mit reichlich Erfahrung. Auch nicht unwichtig, gerade für die Borussia. Ein Transfer bahnt sich aus BVB-Sicht leider dennoch nicht an.
Auch Malen wäre flexibel einsetzbar, zudem ein weiterer "typischer BVB-Transfer" mit viel Perspektive. Hier dürfte wohl der Preis eine entscheidende Rolle spielen. Und auch die nahe Zukunft von Haaland. Denn Malens Haupt- und Wunschposition liegt im Sturmzentrum. Aufgrund seiner Schnelligkeit könnte er aber auch sehr gut auf den BVB-Flügel passen. Zumal der neue Trainer (Stichwort Rose) etwas am System schrauben könnte.
Kandidat Nummer drei, Thomas Strakosha, sollte man sich sehr gut merken. Beim Lazio-Schlussmann wirkt ein Transfer aktuell am wahrscheinlichsten. Die Kombination aus Preis, Talent und Qualität passt beim Keeper sehr gut. Strakosha könnte das gesuchte Update im BVB-Kasten werden.