BVB-Transferplanungen: 5 mögliche Sancho-Nachfolger für Borussia Dortmund
Von Marcel Groß
Täglich gibt es neue Gerüchte um die Zukunft von Jadon Sancho und die Suche nach einem möglichen Ersatz für das englische Ausnahmetalent. Sollte Sancho gehen, will der BVB bei der Suche nach einem Nachfolger vorbereitet sein. Diese fünf Kandidaten werden derzeit heiß gehandelt:
1. Jeremie Boga
Jeremie Boga ist der erste der möglichen Kandidaten für die Nachfolge von Jadon Sancho. Aktuell steht der 23-jährige Ivorer bei dem italienischen Traditionsverein US Sassuolo in der Serie A unter Vertrag und besitzt einen Marktwert von rund 16 Millionen Euro.
Der nominelle Linksaußen, welcher aber auch im offensiven Mittelfeld oder auch als hängende Spitze eingesetzt werden kann, erzielte in der abgelaufenen Saison in 34 Einsätzen 11 Tore und 4 Vorlagen. Boga hat eine Passgenauigkeit von 87% und einer Quote von 63% erfolgreicher Dribblings vorzuweisen.
Laut Sky sei der BVB immer wieder und immer noch an dem in Marseille geborenen Rechtsfuß interessiert. Sein Vertrag läuft 2022 aus, ein Abschied sei aber schon für diesen Sommer geplant. Sassuolo fordert aber wohl eine Ablösesumme von rund 35 Millionen Euro. Neben dem BVB sollen auch Juventus Turin und der SSC Neapel an Boga interessiert. Des Weiteren soll Bogas ehemaliger Verein, der FC Chelsea, eine Rückkaufoption in Höhe von 20 Millionen Euro besitzen. Ob der BVB bei Jeremie Boga wirklich zuschlagen wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass er das Potential hat, um Jadon Sancho zu ersetzten.
Boga wird derzeit am intensivsten als Sancho-Nachfolger gehandelt.
2. Milot Rashica
Milot Rashica ist ein weiterer möglicher Kandidat um das Erbe von Jadon Sancho beim BVB anzutreten. Der 24-jährige Kosovare steht aktuell noch beim SV Werder Bremen unter Vertrag, wird den Verein aber in diesem Sommer höchstwahrscheinlich verlassen. In der abgelaufenen Bundesligasaison schaffte es Rashica, im bis zum letzten Spieltag abstiegsbedrohten Bremen, auf 8 Tore und 5 Torvorlagen sowie einer Passquote von 76% in 28 Einsätzen. Des Weiteren waren 55% seiner Dribblings erfolgreich.
Laut diversen Medienberichten sollen die Verantwortlichen der Borussia schon lange ein Auge auf den Rechtsfuß der Bremer geworfen haben. Neben dem BVB soll sich aber vor allem RB Leipzig um die Dienste des Flügelspielers bemühen und nach Bild-Informationen bereits ein Angebot in Höhe von 15 Millionen Euro plus Bonuszahlungen abgegeben haben, welches aber abgelehnt wurde.
Rashica selbst soll einen Wechsel nach Leipzig anstreben. Bremens Geschäftsführer Baumann bestätigte erst kürzlich, dass die Interessenten für Rashica mehr werden, sodass der BVB neben Leipzig noch Konkurrenz aus dem Ausland zu erwarten hat. Ob die Borussen im Falle eines Abgangs von Jadon Sancho ein Angebot für Rashica abgegeben werden, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Ganz heiß ist die Spur beim Noch-Bremer aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr.
3. Memphis Depay
Ein weiterer interessanter Kandidat, welcher zwar noch nicht in den Medien gehandelt wurde, aber trotzdem das Potential für eine Nachfolge von Sancho bietet, ist Memphis Depay. Der inzwischen 26-jährige Niederländer steht aktuell bei Olympique Lyon in der Ligue 1 unter Vertrag und konnte in der abgelaufenen Saison in 13 Spielen 9 Tore und 2 Vorlagen erzielen. Jedoch erlitt der Rechtsfuß im Dezember des letzten Jahres gegen Stade Rennes einen Kreuzbandriss, welcher für ihn die Saison frühzeitig beendete.
Depays aktueller Marktwert beträgt 44 Millionen Euro und sein Vertrag läuft am Ende der kommenden Saison aus. Mit einer Passquote von 79% und einer Dribbelquote von 55% ähneln Depays Statistiken denen von Milot Rashica. In der Vorsaison erzielte Depay in 36 Spielen 10 Tore und 10 Torvorlagen. Ein Vorteil, welcher sich für den BVB durch einen Depay-Transfer ergeben würde, wäre, dass der 51- fache Nationalspieler auch im offensiven Mittelfeld oder im Sturmzentrum einsetzbar wäre. Somit würde man gleichzeitig Sancho ersetzten und einen potentiellen Backup für Erling Haaland verpflichten.
Aufgrund der Tatsache, dass Depays Vertrag kommenden Sommer auslaufen wird, muss Lyon ihren Linksaußen entweder verkaufen oder den Vertrag mit ihm verlängern. Letzteres scheint jedoch, aufgrund der durch den Corona bedingten Saisonabbruch und dem damit verbundenen Verpassen des internationalen Geschäfts für Lyon, als unwahrscheinlich. Im Mai bestätigte Lyons Präsident Aulas, dass Depay laut seinem Berater über einen Abgang nachdenkt. Zuletzt galten Milan und Everton als mögliche Abnehmer für den Niederländer. Ob Depay in Zukunft in Schwarz-Gelb auflaufen wird, steht in den Sternen, jedoch bringt er alles mit was ein Potentieller Sancho Nachfolger mitbringen muss.
Die Spur zu Depay ist (noch) kalt.
4. Florian Thauvin
Mit Florian Thauvin findet sich ein weiterer möglicher Sancho-Nachfolger in der Ligue 1. Der 27-jährige Franzose steht aktuell bei Olympique Marseille unter Vertrag. Aufgrund einer Verletzung am Sprunggelenk im September des letzten Jahres absolvierte Thauvin gerade einmal zwei Spiele für den französischen Traditionsverein in der abgelaufenen Saison. In der Vorsaison kam der Rechtsaußen in 33 Spielen auf 16 Tore und 8 Vorlagen sowie eine Passquote von 77%.
Thauvins aktueller Marktwert beträgt rund 32 Millionen Euro und sein Vertrag läuft kommenden Sommer aus. Laut diversen Medienberichten sollen die Verantwortlichen der Franzosen ab einem Angebot von rund 20 Millionen Euro gesprächsbereit sein. Dieses Geld hätte der BVB nach einem Sancho-Verkauf allemal, jedoch sollen angeblich andere Topklubs bereits ihre Fühler nach dem 1,79 Meter großen Offensivmann ausgestreckt haben.
Nachdem Thauvin fast die komplette Vor-Saison verpasste, scheint er derzeit kein heißer Kandidat zu sein.
5. Jonathan Ikone
Mit Jonathan Ikone findet sich ein weiterer möglicher Kandidat für das Erbe von Jadon Sancho beim BVB in der französischen ersten Liga. Der 22-jährige Franzose ist sowohl im offensiven Mittelfeld, als auch auf den beiden Flügelpositionen flexibel einsetzbar. Bei seinem aktuellen Verein, dem OSC Lille, konnte Ikone in der vergangenen Saison in 28 Einsätzen in der französischen ersten Liga 3 Tore und 6 Vorlagen sowie eine Passquote von 78% und eine Dribbelquote 61% erzielen. Ikone besitzt neben seiner Schnelligkeit sowohl ein aufregendes Spielverständnis als auch ein bemerkenswertes Ballgefühl.
Dass Jonathan Ikone ein großes Potential besitzt, haben auch andere europäische Topklubs bemerkt. Aktuellen sollen sowohl der FC Chelsea und Tottenham Hotspur als auch Inter Mailand an dem französischen Offensivallrounder interessiert sein. Ikones Marktwert beträgt aktuell rund 36 Millionen Euro und gehört damit zu den teureren Kandidaten in dieser Liste. Angesichts des erst 2023 auslaufenden Vertrags des talentierten Linksfuß ist nicht davon auszugehen, dass die Vereinsbosse des OSC Lille Ikone unbedingt verkaufen wollen, womit es wahrscheinlich keinen Preisnachlass geben wird. Wer auch immer sich am Ende die Dienste von Ikone sichert, er bekommt einen durchaus talentierten Spieler.
Der BVB müsste für Ikone tief in die Tasche greifen - würde dann aber einen Youngster mit viel Potenzial bekommen.
Fazit:
Egal welcher Spieler die Nachfolge von Jadon Sancho beim BVB antreten wird, er wird es enorm schwer haben. Sancho würde große Fußstapfen hinterlassen, die wohl zunächst nur im Kollegkit aufgefangen werden können. Zudem müssen die Verantwortlichen der Borussia wahrscheinlich nochmal ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen als andere Vereine, was eine hohe Fallhöhe mit sich bringt. Abgebende Vereine wissen, dass der BVB durch den dann feststehenden Abgang ihres Supertalents zum einen unbedingt Ersatz braucht, zum anderen aber auch viel Geld für diesen zur Verfügung hat. Aus diesem Grund dürften potentielle Sancho-Erben für den BVB nochmal ein paar Millionen Euro teurer werden als für andere Vereine. Egal was passiert, dem BVB steht noch ein anstrengender Transfersommer bevor!