BVB mit klaren Schwachstellen im Kader: Diese 11 Spieler könnten sofort helfen
Von Dominik Hager
Trotz einer guten Punktausbeute in der Bundesliga ist bei Borussia Dortmund derzeit niemand so richtig zufrieden. Hauptgrund dafür ist natürlich das völlig inakzeptable Auftreten in den letzten Champions-League-Spielen, die für den vorzeitigen K.o. gesorgt haben.
Auffällig ist vor allem, dass der BVB einige wirklich klare Schwachstellen hat. So dürfte kaum einer daran zweifeln, dass den Borussen ein starker Rechtsverteidiger, ein verlässlicher Backup links hinten sowie ein schneller und dribbelstarker Flügelspieler fehlen.
Wir schauen uns an, welche Spieler für einen Winter-Transfer zur Debatte stehen könnten.
1. Noussair Mazraoui
Noussair Mazraoui wäre sozusagen die Königslösung rechts hinten. Der Ajax-Star spielt eine grandiose Saison, besitzt aber nur noch bis 2022 Vertrag und möchte diesen wohl nicht verlängern.
Klar stellt man sich automatisch die Frage, warum in alles um der Welt ein Spieler von Ajax zum BVB wechseln sollte, nachdem die Holländer den Bundesligisten nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen haben. Mazraoui gehörte selbst zu den Spielern, für die sich insbesondere die erste Begegnung wie ein Trainingsspiel angefühlt haben dürfte.
Allerdings spielt Dortmund noch immer in der deutlich stärkeren Liga und zahlt vermutlich auch mehr Geld, was einen Wechsel dann doch interessant machen könnte. Ein Winter-Wechsel ist zwar unwahrscheinlich, jedoch wäre dies vermutlich die einzige Chance für Ajax, noch Geld am Spieler verdienen zu können.
2. Max Aarons
Max Aarons wird nicht erst seit gestern mit einem Wechsel in die Bundesliga in Verbindung gebracht. Im Sommer scheiterten die Borussen mit der Hoffnung auf einen Last-Minute-Transfer. Norwich City wollte nicht auf das Angebot, das wohl eine Leihe mit anschließender Kaufoption umschloss, eingehen. Der Preis wäre sicherlich auch im Winter das größte Problem beim jungen Außenverteidiger.
Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass sich der Aufsteiger mitten im Abstiegskampf befindet. Dennoch hätte der BVB die Chance, mit einem Aarons-Transfer die größte Problemposition im Kader auf Jahre hinweg zu lösen. Es wäre durchaus denkbar, dass die Schwarz-Gelben bei Aarons nochmal anklopfen.
3. Dodô
Der 1,66-Meter kleine Außenverteidiger ist lediglich in der Ukraine bei Schachtar Donezk tätig. Der technisch starke Brasilianer war vor ein, zwei Jahren sogar beim FC Bayern im Gespräch, jedoch waren die Münchner nicht völlig überzeugt von diesem.
Nur weil ein Spieler vielleicht nicht gut genug für die Bayern ist, bedeutet dies aber noch lange nicht, dass er kein gewaltiges Upgrade im Vergleich zu Meunier wäre. Der 23-jährige Brasilianer ist sicherlich ein sehr interessanter Spieler.
Bei einem guten Angebot könnte der BVB den Spieler wohl bekommen, selbst wenn dieser noch bis 2025 Vertrag hat.
4. Colin Dagba
Colin Dagba hat beim PSG weiterhin schlechte Karten. Der junge Franzose erhält kaum Spielzeit und kann sich demnach auch nicht wirklich weiterentwickeln. Am Potenzial des 23-Jährigen besteht allerdings kein Zweifel. Immerhin kommt der Rechtsverteidiger auf 16 Spiele in der U21-Nationalmannschaft.
Für den BVB wäre eine Leihe durchaus realistisch, da die Pariser Interesse daran haben dürften, dass das Abwehr-Talent Spielzeit sammelt. Gänzlich ausgeschlossen wäre eine Kaufoption sicherlich auch nicht. Mit Achraf Hakimi verfügt der PSG schließlich über einen Spieler, der auch noch die nächste Dekade vor Dagba stehen dürfte.
5. Diogo Dalot
Borussia Dortmund zeigte bereits im Sommer Interesse an Diogo Dalot und wollte eine Leihe plus Kaufoption einfädeln. Allerdings scheiterten die Verantwortlichen bei dem Versuch.
Demnach kickt der Spieler für Manchester United, wo er jedoch trotz der sportlichen Krise kaum zum Zuge kommt. Noch ist unklar, ob der neue Trainer, Ralf Rangnick, mit dem Portugiesen plant.
Sollte dieser Dalot ebenfalls in einer Ersatzrolle sehen, wäre ein Dortmund-Wechsel denkbar.
6. Marcel Halstenberg
Marcel Halstenberg war ebenfalls schon im Sommer ein Kandidat in Dortmund. Aufgrund einer Verletzung kommt der 30-Jährige bei RB Leipzig derzeit nicht zum Zuge. Auch nach seiner Genesung wird es für den Außenverteidiger nicht leicht werden, an der Konkurrenz vorbeizukommen.
Halstenberg hat nur noch bis 2022 Vertrag, wodurch ein Deal für ein wenig Ablöse durchaus denkbar wäre. Für den BVB wäre Halstenberg genau der solide Backup hinten links, der Schulz nie war und auch derzeit nicht ist. Zudem kann der Routinier auch im Zentrum spielen. Halstenberg wäre im Bezug auf Preis-Leistung noch immer ein wirklich guter Deal.
7. Jérôme Roussillon
Beim VfL Wolfsburg steckt Jérôme Roussillon in einer Art Dauerzweikampf mit Paulo Otávio. Demnach bestände durchaus die Möglichkeit, dass die Wolfsburger einen der beiden abgeben würden. Die passendere Wahl wäre wohl der 28-jährige Roussillon, der mit seiner Schnelligkeit und Athletik gut ins Dortmunder Konzept passt. Zudem könnte man auch die ein oder andere präzise Flanke erwarten.
Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich eine für beide Seiten lukrative Lösung ergibt. Der Spieler wird sicherlich auch nicht als reiner Backup kommen wollen.
8. Ivan Perisic
Die Kriterien "schnell" und "dribbelstark" treffen auf den 32-Jährigen zwar nicht zu 100 Prozent zu, jedoch wäre der Kroate mit seiner Erfahrung durchaus eine Bereicherung.
Angaben von Sport Mediaset zufolge strebt der Spieler, der vertraglich noch bis zum Sommer 2022 an Inter gebunden ist, eine Rückkehr in die Bundesliga an. Beim BVB hatte der Flügelspieler zwar nicht seine allerbeste Zeit, jedoch wäre eine Rückkehr nicht ausgeschlossen.
Es bleibt abzuwarten, ob Inter den Spieler auch in der Winterpause schon billig abgeben würde. In der laufenden Saison spielt der Routinier schließlich wieder eine etwas größere Rolle als zuletzt.
9. Ismaïla Sarr
Ismaïla Sarr würde die Kriterien "schnell" und "dribbelstark" definitiv besser erfüllen als Perisic. Tatsächlich würde der Senegalese perfekt ins Anforderungsprofil passen.
Allerdings ist nicht so ganz klar, ob auch die Möglichkeit bestände, den Spieler zu verpflichten. Zwar gehört der FC Watford eher zu den kleineren Vereinen der Premier League, jedoch sind auch diese finanziell nicht zu unterschätzen. Es wäre also anzunehmen, dass der Klub eine ziemlich hohe Summe für den 24-Jährigen aufruft.
Zugegebenermaßen erscheint ein Wechsel im Winter sehr schwierig umsetzbar. Allerdings kostet ein verspäteter Sancho-Ersatz mit Top-Qualität nun mal auch seinen Preis.
10. Jonathan Ikoné
Jonathan Ikoné kommt in der laufenden Saison beim OSC Lille nicht so richtig in die Spur. Der 23-jährige Außenbahnspieler hat wettbewerbsübergreifend erst zweimal getroffen und keine Vorlage gegeben. Daher musste er sich teilweise sogar mit einer Joker-Rolle begnügen. Womöglich benötigt der schnelle und athletische Flügelstürmer auch einfach mal eine Luftveränderung. Jedenfalls ist klar, dass der Spieler wesentlich mehr kann.
Für Lille wäre ein Weggang immerhin finanziell betrachtet sehr positiv. Der Verein leidet schließlich enorm unter den Corona-Verlusten. Möglicherweise würde der Preis auch davon abhängen, ob der OSC die K.o.-Runde in der Champions League erreicht.
11. Noni Madueke
Das Top-Talent aus Eindhoven hat die internationalen Top-Vereine schon längst auf die Spur gebracht. Der 19-Jährige ist schnell, technisch versiert und torgefährlich. Aktuell leidet Madueke an einer Verletzung, wodurch es etwas ruhiger um ihn geworden ist.
Womöglich könnte der BVB im Winter die Gunst der Stunde nutzen und einen überraschenden Vorstoß wagen. Problematisch ist, dass der Spieler seinen Vertrag erst im Sommer bis 2025 verlängert hat, was die Top-Klubs aber nicht davon abhalten wird, weiter Jagd auf den Youngster zu machen.
So manch ein enttäuschter Borusse würde sagen: "Vielleicht kann man es ja mal mit einem Tausch gegen Malen probieren."