BVB zu dickem Transfer-Minus bereit: Trio soll unbedingt gehen!
Von Simon Zimmermann
Aus 75,5 mach 41! Der BVB plant den Umbruch ohne ein Trio aus deutschen (Ex-)Nationalspielern, das die Erwartungen in Dortmund einfach nie erfüllen konnte. Dafür ist man bei Schwarz-Gelb offenbar bereit, ein dickes Transfer-Minus in Kauf zu nehmen.
Julian Brandt, Nico Schulz und Emre Can haben den BVB 2019/20 insgesamt eine Ablöse von 75,5 Millionen Euro gekostet. Zunächst wurde Schwarz-Gelb für alle drei Transfers auch von vielen gefeiert. Doch die hohen Erwartungen konnte keiner aus diesem Trio erfüllen.
Und so finden sich im Frühjahr 2022 alle drei auf der Streichliste der Dortmunder Verantwortlichen wieder. Wie die Bild nun berichtet, wäre man beim Trio sogar bereit, ein dickes Ablöse-Minus in Kauf zu nehmen, um sie loszuwerden. Der Personal-Umbruch beim BVB soll ohne Brandt, Schulz und Can vollzogen werden.
Das Problem: Es scheint fraglich, ob man alle drei im kommenden Sommer selbst bei deutlich reduzierten Ablöse-Forderungen los wird. Denn alle drei gehören in Dortmund zu den Besser-Verdienern und wären wohl nur dann bereit zu gehen, wenn ein annähernd ähnlich lukratives Angebot kommt.
Emre Can für 15 bis 20 Mio. Euro zu haben
Emre Can etwa ist noch bis 2024 vertraglich gebunden. Der 28-Jährige wird mir bis zu zehn Millionen Euro im Jahr fürstlich entlohnt. Bei Can hatte man die Hoffnung, den gewünschten Mentalitätsspieler zu verpflichten, der die Mannschaft regelmäßig mitreißen und vorangehen kann. Stattdessen fällt Can mit häufigen Verletzungen und noch häufigeren Fehlern auf.
Die 25 Millionen Euro Ablöse an Juventus wird man für den 37-fachen Nationalspieler nicht mehr bekommen. Laut Bild wäre man beim BVB schon mit 15 bis 20 Millionen Euro zufrieden. Eine Summe, die in etwa seinem aktuellen Marktwert (16 Mio. Euro) entspricht. Am ehesten darf der BVB wohl auf ein Interesse aus der Premier League hoffen, wo Can in seiner Zeit bei Liverpool durchaus zu überzeugen wusste.
Beißt ein Klub für Brandt bei 15 Mio. Euro an?
England könnte auch ein potenzielles Ziel von Julian Brandt sein. Der Transfer des 25-Jährigen für 25 Millionen Euro aus Leverkusen wurde einst als Schnäppchen gefeiert. Mittlerweile müssen auch die eingefleischtesten Brandt-Fans zugeben, dass der 37-fache Nationalspieler in Dortmund einfach nicht abliefert. Hier und da mal ein Highlight ist einfach zu wenig - zumal Brandt regelmäßig komplett abtaucht.
Bei einem Vertrag bis 2024 und einem geschätzten Marktwert von 25 Millionen Euro soll der BVB schon mit rund 15 Millionen Euro Ablöse zufrieden sein. Neben der Premier League wurde Brandt zuletzt auch häufiger mit einem Wechsel nach Italien in Verbindung gebracht. Den Verantwortlichen in Dortmund dürfte es egal sein, wohin es geht. Frei nach dem Motto (Achtung Wortspiel!): England oder Italien - Hauptsache der Brandt ist gelöscht!
Nächster Verkaufs-Versuch bei Schulz
Mit Nico Schulz steht auch der dritte deutsche Streichkandidat noch bis 2024 unter Vertrag. Der bei Hoffenheim so starke Linksverteidiger konnte in Dortmund nie an die Leistungen bei der TSG anknüpfen und ist schnell zum Dauer-Reservisten geworden. Schon in den vergangenen Transfer-Perioden hätte man Schulz wohl gerne abgegeben, ein passender Abnehmer ließ sich jedoch nicht finden. Was auch am geschätzten 5,5 Millionen Euro Jahresgehalt (via Bild) liegen dürfte.
Sinnbildlich für die Entwicklung beim zwölffachen Nationalspieler ist sein Marktwerteinbruch: von einst 25 auf sechs Millionen Euro. Für diesen Betrag würde man Schulz offenbar im Sommer bereits ziehen lassen.
Insgesamt würde der BVB nach dieser Rechnung tatsächlich ein fettes Transfer-Minus eingehen. Aus den 75,5 ausgegebenen Euro-Millionen würden am Ende nur noch 41 bis 46 Millionen Euro in die BVB-Kassen wandern. Für den geplanten Umbruch scheint dieser Weg aber unausweichlich zu sein.