Vom Dauerbrenner zum Wackelkandidaten: Der Stand bei Axel Witsel
Von Dominik Hager
Axel Witsel ist nur noch bis zum Sommer 2022 an Borussia Dortmund gebunden und sportlich nicht mehr unumstritten. Der 32-Jährige hat nach seiner schweren Verletzung im Vorjahr an Agilität verloren. Der BVB scheint derzeit keine Gespräche vorantreiben zu wollen, wohingegen das Interesse von Juventus Turin noch immer aktuell ist.
Der belgische Nationalspieler Axel Witsel spaltet derzeit die Dortmunder Fangemeinde. Während einige den erfahrenen und führungsstarken Mittelfeldspieler als wichtig erachten, sind andere nicht mehr so ganz vom alternden Dortmunder angetan.
In einer Folge des Sport1-Podcasts "Die Dortmund-Woche" beantworten die Reporter Patrick Berger und Oliver Müller eine explizite Fan-Frage zur Situation um Witsel und Zakaria als möglichen Nachfolger.
Witsel zu Juventus Turin? "Es gibt keinen Kontakt"
Zuletzt machten Gerüchte die Runde, wonach Juventus Turin den Routinier möglicherweise schon im Winter verpflichten möchte.
"Vor der Saison gab es ein konkretes Interesse", berichtete Chefreporter Berger. Die Italiener sollen angeklopft und sogar ein formelles Angebot abgegeben haben. "Damals haben der BVB und Trainer Marco Rose dem Wechsel aber einen Riegel vorgeschoben", erinnerte er sich. Dies lag mitunter am personellen Notstand im zentralen Mittelfeld.
Ob ein Abgang im Winter ein Thema sein könnte, deutet sich aber noch nicht an. "Zurzeit liegt nichts Konkretes beim BVB auf der Geschäftsstelle am Rheinlanddamm auf dem Tisch", berichtete Müller. "Es gibt keinen Kontakt zwischen Juventus Turin und den BVB-Verantwortlichen."
Witsel-Vertrag endet 2022: Hat der BVB kein Interesse an einer Verlängerung?
Ebenfalls keine Gespräche gibt es derzeit zwischen den BVB-Verantwortlichen und Witsel selbst, was durchaus vielsagend ist, wenn man bedenkt, dass der Vertrag des 32-Jährigen im Sommer ausläuft.
"Momentan werden mit Axel Witsel keine Gespräche geführt, was eine mögliche Verlängerung seines Vertrages angeht. Es scheint so, als würde der BVB keine Notwendigkeit zu sehen, diese Gespräche zu forcieren", so Müller.
Die BVB-Bosse müssen vermutlich auch erst abwägen, ob eine Verlängerung Sinn ergibt oder nicht. Borussia Dortmund steht grundsätzlich für schnellen Offensivfußball. Dieser kann von Witsel jedoch nicht mehr mitgetragen werden. Dem Routinier fehlt es zunehmend an Dynamik und Handlungsschnelligkeit, wodurch er häufig wie ein Bremsklotz wirkt und defensiv nicht mehr richtig in die Zweikämpfe kommt.
Auf der anderen Seite ist Witsel noch immer in der Lage, ein Spiel zu beruhigen. Präzise Pässe, eine gute Ballbehauptung, Spielgeschick und Erfahrung kann der Belgier weiterhin einbringen.
Witsel-Aus bahnt sich an: Kommt Zakaria als Ersatz?
Ob dies allerdings für einen neuen Vertrag reicht, scheint zweifelhaft. Die Zukunft gehört definitiv Spielern wie Jude Bellingham und vermutlich auch Mo Dahoud. Zudem besitzt der BVB mit Emre Can einen Profi, der ähnliche Qualitäten wie Witsel abdeckt und zudem deutlich dynamischer ist.
Sollte dann noch die Möglichkeit bestehen, Denis Zakaria zu verpflichten, muss der BVB die Chance nutzen. Mit seiner Athletik, Zweikampfstärke und Abgeklärtheit ist der Gladbacher eine hervorragende Ergänzung zum bestehenden Personal. Der Schweizer wäre im Sommer ablösefrei zu haben.
Sollte ein Zakaria-Deal hingegen scheitern, bestände noch immer die Möglichkeit, den jungen Tobias Raschl zu den Profis zu ziehen. Der zentrale Mittelfeldspieler ist ein absoluter Leistungsträger in der zweiten Mannschaft und hat auch immer wieder mal Profiluft schnuppern dürfen.
Die Tage von Witsel beim BVB scheinen tatsächlich in naher Zukunft gezählt zu sein.