Terzic über den BVB-Saisonstart - "Große Last" bei Moukoko
Von Yannik Möller
Mit dem Saisonstart von Borussia Dortmund zeigt sich Edin Terzic sehr zufrieden, vor allem mit der Arbeitsweise dahinter. Die Leistungen in den ersten Spielen seien aber nicht immer wie gewünscht gewesen. Dazu sprach er von einer "großen Last" bei Youssoufa Moukoko, die nun hoffentlich abgefallen ist.
Nach den ersten sieben Spieltagen und inmitten der ersten Länderspielpause, steht der BVB auf dem zweiten Tabellenplatz. Fünf Siege und zwei Niederlagen waren die bisherigen Resultate in der Bundesliga. In der Champions League siegte man zum Auftakt gegen Kopenhagen und kassierte eine Woche später eine knappe 1:2-Pleite bei Man City.
Ein Saisonstart, den Edin Terzic als positiv bewertet. "Wir wollten unbedingt die 15 Punkte, und wir haben sie uns auch verdient", zeigte er sich beim Talk der Ruhr Nachrichten zufrieden. Dass sechs Punkte nicht geholt wurden, wird von ihm viel weniger beachtet, als die Zähler auf der Habensseite.
Terzic geht als Vorbild voran: Minimalismus und harte Arbeit zahlen sich für Dortmund aus
Dieses Denken hat sich bislang auch auf dem Platz gezeigt. Ein eher minimalistisches Denken, möchte man meinen. Im Revierderby wurde bereits der vierte 1:0-Sieg der Saison eingefahren. Das ist gleich im doppelten Sinn ungewöhnlich: Zum einen, weil die Borussia immer als Tormaschine bekannt war. Zum anderen, weil nur in wenigen Ausnahmefällen gänzlich ohne Gegentore gewonnen wurde.
Der Fokus, die Defensive zu stabilisieren, sei nötig gewesen, "weil wir in der vergangenen Saison oft zwei, drei Tore schießen mussten, um Spiele zu gewinnen", so Terzic. Dennoch sei es noch immer das Ziel, den offensiven Fußball auf den Platz zu bringen, "in den wir uns alle einmal verliebt haben".
"Mit den Leistungen war ich zu Beginn nicht zufrieden", gab er rückblickend aber auch dazu. Manch ein Sieg in den ersten Wochen, etwa gegen Bayer Leverkusen oder auch gegen die TSG Hoffenheim, hätte wohl durchaus auch noch kippen können. Taten sie aber nicht. Auch ein Grund, weshalb Schwarz-Gelb bereits drei Zähler Vorsprung auf den FC Bayern vorzuweisen hat.
Dass viele Fans gerade deshalb auf eine Chance auf die Meisterschaft hoffen, verstehe er. "Aber wir vergleichen uns nur mit uns selbst am gestrigen Tag", wollte Terzic nicht allzu weit in die Zukunft blicken. "Wo waren wir, wo wollen wir hin?", so das Arbeitsmotto.
Der Coach weiter: "Ihr könnt Euch sicher sein, dass wir uns nichts mehr wünschen, als Deutscher Meister zu werden. Ich weiß nur nicht, wann!"
Terzic über Moukoko: "Werde ihm weiter sagen, was er nicht gut macht"
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war Youssoufa Moukoko gewidmet. Der junge Stürmer, der sich in den letzten Monaten der vergangenen Saison nicht gerade glücklich über die geringen Einsatzzeiten zeigte, dem gegenüber Terzic jedoch ein sehr gutes Verhältnis nachgesagt wird.
"Es ist eine große Last von ihm abgefallen", wusste eben jener zu berichten. Gemeint war natürlich der erlösende Siegtreffer im Revierderby am letzten Wochenende. "Wir hoffen, dass Mouko daraus Kraft ziehen kann."
Und dennoch wolle er ihm nicht immer Honig um den Mund schmieren. "Mein Job ist es aber auch ihm mit seinen jungen 17-Jahren zu sagen, was noch nicht so gut ist", mahnte Terzic etwas. Gerade angesichts der anvisierten Vertragsverlängerung werde er sich gegenüber dem Youngster nicht ändern und "ihm immer weiter sagen, was er nicht gut macht". Darin sieht der Trainer seine Verantwortung.
"Ich will immer nur das Beste für die jungen Spieler. Als Technischer Direktor wollte ich das Bindeglied sein. Berater wollen Geld verdienen. Ich will, dass der Junge Einsatzzeit sammelt und irgendwann im großen Stadion spielt", beschrieb er das Entwicklungsziel. Dazu betonte er: "Aber die Spieler müssen Leistungen und diese Gier zeigen."