Ex-BVB-Star Subotic über das Leben als Fußball-Profi: "Im Rückblick schäme ich mich"

Neven Subotic
Neven Subotic / Jörg Schüler/GettyImages
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Insbesondere mit dem BVB hat Neven Subotic große sportliche Erfolge gefeiert. In einem Interview kündigte der 33-Jährige vor kurzem sein baldiges Karriereende an. Seine Zeit als Fußballprofi sieht der Innenverteidiger reichlich kritisch.


Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung betont Subotic zwar, dass ihm seine Karriere viel Freude bereitet habe. Stolz sei er allerdings nicht. "Im Rückblick schäme ich mich, dass ich damals zum Teil so sinnlos gelebt habe", erklärt der zweimalige deutsche Meister und spielt auf den Luxuskonsum an, den er in seinem am nächsten Donnerstag erscheinenden Buch "Alles geben – Warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt" beschreibt.

Dort schildert Subotic "den Rausch des Habenwollens", der ihn etwa dazu veranlasste, mehrere Luxusautos gleichzeitig zu besitzen und sich einen Cadillac Escalade zuzulegen, wie er in der amerikanischen Rap-Kultur gefeiert wird. Heute habe er überhaupt kein Auto mehr, erklärt der Serbe gegenüber der Welt: "Früher dachte ich, Glück ergibt sich aus materiellen Dingen. Ich bin abgedriftet, habe aber rechtzeitig die Ausfahrt genommen. Und bin bildlich gesprochen jetzt auf einer anderen Autobahn in eine ganz andere Richtung unterwegs – auch ohne eigenes Auto."

Stattdessen will er sich nun noch stärker um seine Stiftung kümmern und weiterhin bei der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser in Afrika helfen. Dass er dieses Projekt bereits als Profi in Angriff genommen hat, kam bei einigen Trainern nicht allzu gut an. "Es hieß manchmal: Du hast eine Stiftung, und das ist nicht gut - natürlich wurde das nicht so offensichtlich gesagt, sondern diplomatischer ausgedrückt. Die meisten Trainer, mit denen ich zusammengearbeitet habe, mögen es nicht, wenn man sich mit mehr als nur Fußball auseinandersetzt." (zitiert via Kicker)

Eine Ausnahme habe sein Förderer Jürgen Klopp gebildet: "Es braucht menschliche Größe, um zu verstehen, dass Fußball nicht alles ist, dass Spieler Individuen sind und jeder anders sein darf. Das klingt einfach, aber von anderen, schlechteren Trainern habe ich sehr viel Sticheleien erlebt. Das verdeutlicht noch mal die Größe von Kloppo." (zitiert via Kicker)

Von seinen Profi-Kollegen wünscht sich Subotic mehr gesellschaftliches Engagement, weiß aber auch: "Die Klubs sehen es nicht gern, wenn sie zu viel hinterfragen. Die Spieler sind es gewohnt, wie Kinder behandelt zu werden." Trotzdem nehme er ein Umdenken bei vielen Mitspielern wahr: "Bei vielen meiner Spielerkollegen spüre ich den Willen, etwas zu ändern. Es kommen viele auf mich zu." (zitiert via Welt)


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