BVB-Star zur One-Love-Diskussion während der WM: "Hat mich gestört"
Von Daniel Holfelder
BVB-Star Niklas Süle hat sich in einem Interview zur Diskussion rund um die One-Love-Kapitänsbinde während der WM geäußert. Außerdem reagierte der Verteidiger auf die Kritik an seinen Leistungen.
"Ja, das hat mich persönlich gestört", sagte Süle gegenüber der Welt am Sonntag, als er nach den Diskussionen um die One-Love-Binde gefragt wurde. "Ich bin der Meinung, dass ein Fußballer seine Bekanntheit und Reichweite nutzen sollte, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Und es auch sagen sollte, wenn anderen Menschen Unrecht geschieht. Aber wenn es um ein Fußballturnier geht, dann sollte es – irgendwann – auch mal um Fußball gehen."
Der 27-Jährige fügte hinzu, dass man sich als Spieler ab einem bestimmten Zeitpunkt der sportlichen Erwartungshaltung stellen müsse. "Und um die zu erfüllen, wäre es notwendig gewesen, sich auch intensiv mit Fußball auseinanderzusetzen."
Die DFB-Entscheidungsträger um Oliver Bierhoff sowie mehrere Spieler hatten unmittelbar nach dem Vorrunden-Aus betont, dass die Querelen außerhalb des Platzes keinen Einfluss auf die Leistung gehabt hätten.
Zum Thema Leistung merkte Süle an, dass er die Kritik an seinen eigenen Auftritten richtig einordnen könne. "Ich bin 27 und weiß nach zehn Jahren Profifußball selbst, ob ich ein gutes oder ein schlechtes Spiel gemacht habe" erklärte er. "Die Experten bekommen Geld dafür, dass sie ihre Meinung äußern. Das ist ihr gutes Recht und es gehört zu meinem Job, damit umzugehen. Ich glaube, das gelingt mir ganz gut."
Gleichzeitig gab der BVB-Profi zu, dass er in puncto Professionalität und Fitness (Übergewicht) weiterhin Nachholbedarf habe: "Es stimmt schon, dass ich vielleicht etwas mehr als andere darauf achten muss, was ich im Urlaub mache. Aber inzwischen habe ich ja eine gewisse Erfahrung darin und glaube, es gelingt mir immer besser."