7 Spiele in 22 Tagen: Ist der BVB-Kader bereit?
Von Jan Kupitz
Nach der Länderspielpause ist vor dem Hammerprogramm: Als Klub, der in allen drei Wettbewerben vertreten ist, warten auf den BVB drei Englische Wochen in Folge. Reicht die Personaldecke aus, um diese anstrengende Phase schadlos zu überstehen?
Sieben Spiele in 22 Tagen warten auf die Jungs von Marco Rose, ehe Mitte November die nächste (und in diesem Jahr letzte) Länderspielpause ansteht. Im Schnitt bedeutet das alle drei Tage ein Spiel, viel Zeit zur Regeneration haben die schwarz-gelben Kicker somit nicht. Für den Kader des BVB könnten die kommenden Wochen zur Zerreißprobe werden, schließlich wurde das Rose-Team in dieser Saison so hart vom Verletzungspech getroffen wie kaum ein anderes.
90min zeigt, auf welchen Positionen es in den kommenden Wochen besonders kritisch werden könnte:
Außenverteidigung:
Die Außenverteidiger-Positionen sind beim BVB ohnehin nicht breit besetzt - durch den Ausfall von Raphael Guerreiro, der mit einem Muskelfaserriss vielleicht sogar bis zur kommenden Länderspielpause ausfällt, verschärft sich die Lage immens.
Thomas Meunier und Nico Schulz sollten in den nächsten Wochen gesetzt sein, als gelernter Ersatz stünde lediglich Felix Passlack zur Verfügung. Auf das Trio wartet somit ein anstrengendes Pensum, denn großartig rotieren kann Rose hier nicht.
Im Fall der Fälle könnte noch der lange verletzte Emre Can auf der defensiven Außenbahn aushelfen, doch viel darf hier nicht mehr passieren. Es ist Alarmstufe Rot angesagt.
Innenverteidigung:
Auch im Abwehrzentrum des BVB gibt es einige Fragezeichen. Das geht los bei Mats Hummels, dem in dieser Saison immer wieder Probleme an der Patellasehne zu schaffen machten - kann der Dortmunder Abwehrchef alle drei Tage an seine Grenzen gehen und seine Leistung abrufen?
Hinzu gesellt sich Manuel Akanji, der sich bei der Nationalmannschaft leicht verletzte und für das kommende Spiel gegen Mainz 05 fraglich ist. Um vor dem Hammerprogramm nichts zu riskieren, ist es wahrscheinlich, dass Rose den Schweizer am Samstag schont oder zumindest frühzeitig auswechselt. Ihn darf der BVB vor den drei Englischen Wochen auf keinen Fall verlieren, schließlich war Akanji in der bisherigen Saison die einzige Konstante in Dortmunds Hintermannschaft.
Angesichts des engen Spielplans dürfte vor allem Marin Pongracic in den nächsten Partien wieder mehr Spielzeit erhalten und seinem Status als erster Backup gerecht werden. Die lange verletzten Dan-Axel Zagadou und Soumaila Coulibaly werden noch keine Rolle spielen - wie auf der Außenbahn wäre Emre Can auch für das Zentrum die Alternative im Notfall.
Sturmzentrum:
Youssoufa Moukoko ist mit einem Muskelfaserriss, den er sich bei der deutschen U21 zugezogen hat, vorerst raus. Somit bleiben noch Donyell Malen, Erling Haaland und Steffen Tigges übrig - doch die beiden Letztgenannten haben sich in den vergangenen Wochen mit muskulären Problemen herumgeschlagen. Es gibt zumindest noch ein kleines Fragezeichen, inwieweit sie die Englischen Wochen durchziehen können.
Somit werden wir in den nächsten Spielen vermutlich des Öfteren Marco Reus oder Thorgan Hazard als Teil der Doppelspitze sehen. Für Malen bleibt wohl nur wenig Zeit, um zu verschnaufen.