BVB Saisonvorschau 20/21: Diese Spieler stehen besonders im Fokus
Von Simon Zimmermann
Der BVB vor der Saison 2020/21: Im Team von Trainer Lucien Favre gibt es vor dem Start der Spielzeit einige Fragezeichen. Das größte: Lässt der Schweizer erneut mit dem erfolgreichen System mit drei Abwehrspielern agieren oder kehrt er zur favorisierten Viererkette zurück? Zuletzt wirkten die Borussen damit alles andere als Sattelfest, die Sorgenfalten sind groß.
So oder so, der Konkurrenzkampf im BVB-Kader sind tief. Wir blicken auf die Spieler, die in der neuen Runde besonders im Fokus stehen dürften. Wer wird der wichtigste Mann im Team, wer entwickelt sich aus der Riege der Youngster am meisten weiter, welchem Star droht die Bank und wer könnte zur dicksten Überraschung werden?
1. Die MVP-Kandidaten
Axel Witsel: Der Belgier hat eine durchwachsene Saison hinter sich. 20/21 wird es auf den Taktgeber wieder besonders ankommen. Kann Witsel an seine Debüt-Saison anknüpfen, dürfte das BVB-Spiel stabiler werden. Zumal Witsels Erfahrung auf seine Nebenleute einen großen Einfluss hat: Spielt der 31-Jährige konstant gut, könnte das vor allem für Jude Bellingham extrem wichtig werden.
Erling Haaland: Geht die Haaland-Show weiter? Schwarz-Gelb wird in der neuen Saison von den Toren des 20-Jährigen abhängiger denn je sein. Einen Eins-zu-eins-Ersatz im Kader gibt es nicht, Supertalent Moukoko braucht Zeit. Dortmund muss hoffen, dass Haaland verletzungsfrei bleibt und seine Torquote konstant hält.
Jadon Sancho: Der BVB geht nun doch mit Sancho in eine weitere Saison. Der junge Engländer scheint seinen Verbleib gut aufgenommen zu haben. Mit ähnlichen Leistungen wie im letzten Jahr - und mehr Disziplin (und damit mehr Ruhe) - ist und bleibt Sancho der X-Faktor im Team!
2. Der "Most Improved Player"
Dan-Axel Zagadou: Egal ob Dreier- oder Viererkette, auf den Franzosen kommt es 20/21 besonders an. Nach einigen Wacklern in der Vergangenheit, zeigte Zagadou in der vergangenen Rückrunde, was in ihm steckt. Vor allem, da der BVB in der Innenverteidigung nicht sonderlich breit aufgestellt ist, braucht es einen Zagadou in Topform - und ohne große Verletzungen! Aktuell fällt der 21-Jährige erneut aus. Knüpft er aber wieder an seine Form der Rückrunde an, kann sich der Franzose endgültig als einer der besten Bundesliga-Innenverteidiger etablieren. Zusammen mit Mats Hummels würde so ein stabiles Fundament entstehen!
Gio Reyna: Der US-Boy wird eine größere Rolle bekommen - das zeigte sich schon in der Vorbereitung. Mit mehr Spielanteilen wird sich der erst 17-Jährige weiter entwickeln. Reyna hat absolut das Potenzial in die Fußstapfen seiner prominenten BVB-Vorgänger zu treten. Er könnte ein weiterer Unterschiedsspieler werden und die Borussen-Offensive noch unberechenbarer machen!
3. Die größte Überraschung
Jude Bellingham könnte so etwas wie der Königstransfer des Sommers gewesen sein. Der erst 17 Jahre alte Brite ist nicht nur ein Versprechen für die Zukunft, sondern könnte schon in der Gegenwart das BVB-Spiel prägen. Bellingham kann quasi schon alles: verteidigen, angreifen, ist technisch stark, spielt gefährliche Pässe, ist aggressiv im Zweikampf.
Neben einem starken Axel Witsel könnte der frischgebackene englische U21-Nationalspieler der perfekte Sidekick für den Belgier in der Zentrale werden!
4. Prominentester Reservist
Die Karten von Emre Can sind vor dem Saisonstart nicht all zu prickelnd. In der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld sieht es so aus, als sei der 26-Jährige nicht Favres erste Wahl. Zwar dürfte Can aufgrund des vollgepackten Terminkalenders zu seinen Einsätzen kommen, in den wichtigen Spielen droht ihm aber die Bank.
5. Unerwartet großen Einfluss
Ein Bankplatz droht auch Thomas Delaney. Der Däne ist im zentralen Mittelfeld zuhause und hat hier Bellingham vor der Nase. Dennoch ist und bleibt der 29-Jährige ein starker Box-to-box-Spieler, der im Verlauf der Saison extrem wichtig werden kann. Nach einer von Verletzungen geplagten Saison wird Delaney für den BVB wieder wichtig werden - mit seiner Dynamik, Energie und Einstellung.
6. Der Edeljoker
Wohin mit Brandt? Diese Frage stellen sich alle im BVB-Lager. Die Antwort wird wohl heißen: Auf die Bank. Denn im Favre-System haben andere offensiv die Nase vorn, der wechselhafte Nationalspieler dürfte sich mit der Rolle des Edeljokers zufrieden geben müssen.
Je nachdem, welchen Brandt Schwarz-Gelb dann zu Gesicht bekommt, könnte sich dessen Einfluss dann auswirken: Spielt er so, wie nach seiner Einwechslung für Deutschland in der Schweiz oder zeigt er sein enormes Potenzial? Brandt bleibt eine Wundertüte!