Glücklicher Sieg gegen Stuttgart: Die BVB-Spieler in der Einzelkritik
Von Jan Kupitz
Trotz einer schwachen, weil behäbigen Vorstellung hat der BVB sein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit 2:1 gewonnen und den Rückstand auf die Bayern auf einen Punkt verkürzt. Viele Spieler offenbarten jedoch viel Luft nach oben.
Tore:
1:0 Malen (58.)
1:1 Massimo (63.)
2:1 Reus (85.)
Gegen ersatzgeschwächte Stuttgarter tat sich der BVB vor heimischem Publikum ganz, ganz schwer. In der ersten Hälfte hatte lediglich Malen eine nennenswerte Chance vorzuweisen, ansonsten wusste Schwarz-Gelb mit seinem Ballbesitz nichts anzufangen. Der VfB bot den Dortmundern mutig die Stirn und hätte durch Coulibaly kurz vor der Halbzeit sogar in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen.
Nach Wiederanpfiff dauerte es bis zur 58. Minute, ehe Malen den Torreigen eröffnete und sein erstes Bundesligator erzielte. Sein Schuss aus 18 Metern wurde unhaltbar abgefälscht. Kurz darauf besorgte Massimo das verdiente 1:1 - der BVB brauchte lange, um die passende Antwort zu finden.
Nach einer VfB-Ecke konterten die Dortmunder kurz vor Schluss und kamen durch Reus per Abstauber zum vielumjubelten, aber auch extrem schmeichelhaften Siegtreffer.
1. Tor & Abwehr
Gregor Kobel: Parierte kurz vor der Hälfte sehenswert gegen Coulibaly. Sonst wenig geprüft - strahlte aber wie gewohnt enorme Sicherheit aus. 7/10
Thomas Meunier: Ein unauffälliger Auftritt des Belgiers. Spielte seinen Stiefel solide runter. 6/10
Manuel Akanji: Zeigte eigentlich eine starke Vorstellung und gewann 80% seiner Zweikämpfe, leistete sich vor dem Ausgleich allerdings den entscheidenden Ballverlust - wenngleich auch Brandt aufgrund seines schlampigen Zuspiels einen Anteil daran hatte. 7/10
Mats Hummels: Eine tolle Passquote von 97%, dafür eine bescheidende Zweikampfquote von 43%. Auch vor dem 1:1 ließ er sich spielerisch leicht vernaschen - in vielen Szenen zu behäbig. 5/10
Raphael Guerreiro: Feierte nach eineinhalb Monaten sein Comeback und tat dem schwarz-gelben Spiel gut. Nach einer Stunde war im Hinblick auf das bevorstehende Spiel gegen Sporting Schluss. 6/10
2. Mittelfeld
Axel Witsel: Wie sehr kann Witsel dem BVB noch weiterhelfen? Diese Frage muss man sich mittlerweile immer häufiger stellen, denn dem Belgier fehlt ganz eindeutig die Spritzigkeit. Auch gegen den VfB war er einer der schwächsten Dortmunder. 4/10
Jude Bellingham: Auf den jungen Engländer ist dagegen wie immer Verlass! Zweikampf- und laufstark, wie man es von ihm gewohnt ist, hatte Bellingham das Spiel im Griff. 7/10
Julian Brandt: Nachdem er zuletzt Anzeichen einer Formverbesserung gezeigt hatte, präsentierte Brandt sich gegen die Schwaben wieder in der Verfassung, die man aus den ersten zwei Jahren beim BVB von ihm gewohnt war. Folgerichtig wurde er nach 75 Minuten ausgewechselt - eigentlich zehn Minuten zu spät. 4/10
3. Angriff
Marco Reus: Dortmunds Lebensversicherung hat auch gegen Stuttgart zugeschlagen. Nach einem astreinen Konter bewies der Capitano seinen Torriecher. 7/10
Thorgan Hazard: Toto war am Samstagnachmittag wie immer emsig und maßgeblich am Siegtreffer beteiligt. Als einer der wenigen Flügelspieler kann er mal für Überraschungsmomente sorgen, von denen es im Spiel des BVB nach wie vor viel zu wenig gibt. 6/10
Donyell Malen: Der Stareinkauf vergab in der Anfangsphase eine gute Gelegenheit per Kopf, besorgte aber mit einem abgefälschten Schuss die Führung. Auch gegen den VfB war er weit von seiner Bestform entfernt - immerhin hat er sich aber mal das Glück erarbeitet. Daran muss er anknüpfen. 6/10
4. Einwechselspieler
Emre Can: Kam nach einer knappen Stunde für Guerreiro ins Spiel und agierte als Linksverteidiger. Der fehlende Rhythmus war ihm jedoch deutlich anzumerken. Zudem leistete er sich viele dumme Fouls. 4/10
Steffen Tigges: Kam für Brandt ins Spiel und leitete den Konter zum 2:1 mit gutem Auge ein. Ohne Bewertung
Ansgar Knauff: In der 89. Minute eingewechselte. Zeigte sofort seine unfassbare Schnelligkeit. Ohne Bewertung