Kehl über zähe Moukoko-Verhandlungen: "Wollen die Geschichte weiterschreiben"
Von Daniel Holfelder
Nach seinem Siegtreffer zum 1:0 gegen Schalke ist Derby-Held Youssoufa Moukoko der Mann der Stunde beim BVB. Noch immer warten die schwarzgelben Fans vergeblich auf eine Vertragsverlängerung mit dem 17-Jährigen, dessen Arbeitspapier im kommenden Sommer ausläuft. Nun bezog Sebastian Kehl Stellung zum Stand der Verhandlungen. Außerdem äußerte sich der Sportdirektor zu der Forderung, Moukoko in Zukunft den Vorzug vor Neuzugang Anthony Modeste zu geben.
Im Sport1-Doppelpass erklärte Kehl, dass Moukoko zwar noch nicht unterschrieben habe, der BVB aber weiterhin der richtige Klub für den jungen Stürmer sei. "Wir wollen die Geschichte weiterschreiben. Wir sind seit geraumer Zeit in Gesprächen. Beide Seiten wissen, was sie aneinander haben. Youssoufa weiß, dass der nächste Schritt wichtig ist. Dass er einen Klub braucht, der auf ihn baut. Er weiß aber auch, dass er mit 17 nicht den wirtschaftlich größten Vertrag unterschreiben muss", so der Nachfolger von Michael Zorc weiter.
Für Moukokos Zögern zeigte der Sportdirektor Verständnis: "Dass der Junge jetzt schaut, wie er zum Zug kommt, ist normal." Bislang kam das Top-Talent nur in einem der zehn Pflichtspiele in dieser Saison nicht zum Einsatz. Über die vollen 90 Minuten durfte Moukoko allerdings auch nur ein Mal ran - beim DFB-Pokal-Auftakt gegen 1860 München. Mit zwei Toren und zwei Vorlagen hat der U21-Nationalspieler schon jetzt seine Quote aus dem Vorjahr egalisiert.
Angesprochen auf die Gründe für die zähen Verhandlungen zeigte sich Kehl wenig auskunftsfreudig. "Manche Dinge gehören nicht in die Öffentlichkeit. Wir sind sehr eng, dafür brauchen wir die Öffentlichkeit nicht. Das kriegen wir hin", teilte der 42-Jährige mit.
Moukoko statt Modeste? "Diskussion wird bald enden"
Darüber hinaus schaltete sich der Ex-Profi in die Diskussion um einen Startelf-Platz für Moukoko ein. Nach dem Derbysieg wurden verschiedene Stimmen laut, die statt des noch nicht richtig ins BVB-Spiel integrierten Anthony Modeste lieber den Youngster in der Startformationen sehen würden.
"Er wird seine Chance bekommen und ist richtig nah dran. Aber das nächste Spiel ist für Tony auch ein ganz spezielles", meinte Kehl diplomatisch. Nach der Länderspielpause reisen die Schwarzgelben zu Modestes Ex-Klub nach Köln.
Grundsätzlich glaubt der Sportdirektor, dass das Thema von alleine verschwinden wird: "Die Diskussion wird aber bald enden, weil wir bald alle drei Tage Spiele haben und jeden brauchen." Tatsächlich ist der BVB vom 1. Oktober bis zum Beginn der Winterpause am 11. November im Dauereinsatz. 13 Begegnungen stehen in diesem Zeitraum auf dem Programm.