Roman Bürki verklagt BVB-Sponsor Eurowings
Von Jan Kupitz

Mit dieser Aktion dürfte sich BVB-Keeper Roman Bürki einige Sympathien verspielt haben: Der Schweizer fordert von der Fluggesellschaft Eurowings 21.000 Euro Schadensersatz - es geht um einen Flug per Privatjet.
Die Ruhr Nachrichten vermelden, dass Bürki zusammen mit seiner Freundin Marlen Valderrama-Alvaréz im Juli vergangenen Jahres nach Mallorca fliegen wollte, um sich dort eine Immobilie anzusehen. Dazu buchte das Paar einen Flug bei Eurowings - doch weil das Flugzeug laut Angaben des Torhüters überfüllt war, konnten er und seine bessere Hälfte den Flug, trotz mehrfacher Bitten, sie doch noch an Bord zu lassen, nicht wahrnehmen. Auch eine Umbuchung auf einen späteren Transport war offenbar nicht möglich.
Daher nahm das Paar stattdessen einen Privatjet, um nach Mallorca fliegen und ihren Besichtigungstermin wahrnehmen zu können. Die Kosten dafür: schlanke 21.000 Euro. Und genau die fordert Bürki nun von Eurowings zurück und beruft sich zusammen mit seinen Anwälten dabei auf die Europäische Fluggastrechteverordnung.
Vorab: Wer bei diesem Fall das Recht auf seiner Seite hat, muss vor Gericht entschieden werden. Aus außenstehender Sicht und ohne besondere juristischen Kenntnisse ist es schwer, diesen Fall einzuordnen. Zumal das mit den Flugrechten sowieso immer so eine Sache ist, wie jeder weiß, der schon einmal mit Verspätungen, verlorenen Gepäckstücken, ausgefallenen Flügen und so weiter zu tun hatte.
Bürki gibt unglückliches Bild ab
Doch allein das Bild, das Bürki in diesem Fall abgibt, kostet ihn eine Menge Sympathiepunkte. Ein gutbetuchter Fußballprofi, der im Jahr (!) mehrere (!) Millionen (!) Euro (!) verdient, zieht in einen Rechtsstreit gegen den Sponsor seines Vereins (!), weil es um 21.000 Euro geht! Für uns Normalsterbliche sind 21.000 Euro natürlich eine Menge Geld - doch für jemanden, der im Jahr mehrere Millionen Euro verdient, relativiert sich die Summe ein wenig, so ehrlich muss man doch sein.
Wäre der Flug mit dem Privatjet nötig gewesen, um beispielsweise ein krankes Familienmitglied zu besuchen, könnte man Bürki ja noch ein wenig verstehen und ihm zugute halten, dass er einfach das Prinzip und sein gutes Recht wahren will. Aber sich einen Privatjet zu chartern, weil man sich (vermutlich) ne schnieke Luxusvilla auf Malle gönnen will - puh, da muss der Otto Normalverbraucher kräftig schlucken.
Eurowings entgegnet den Vorwürfen des 30-Jährigen laut Ruhr Nachrichten übrigens, dass er und seine Freundin nicht rechtzeitig am Gate waren, als die letzten beiden Plätze ausgerufen wurden. Wie dem auch sei: Sympathiepunkte hat Bürki damit garantiert nicht gesammelt.
Sehen auch die meisten User auf Twitter so:
@tfandrer: "Wegen 21.000€, weil man denkt, man wäre der Nabel der Welt und sich einfach einen Privatjet nimmt, statt halt z.B. am nächsten Tag zu fliegen, den Sponsor vom BVB verklagen. Was ein ***..."
@XanderHir: "Klassischer Fall von schlecht beraten."
@rabentin: "Wenn man sonst keine Probleme hat...wie abgehoben kann man bitte handeln?"
@linapfr_: "Hab früher recht viel von ihm gehalten. Jetzt nicht mehr. Ist auch nicht ganz so clever den Sponsor des Arbeitgebers zu verklagen, aber naja…"
@HannesSchwabe: "How to create your own personal PR Desaster. My name is Roman Bürki."
Surfin_Bord: "Als Anwalt kann man auch mal sagen: 'Herr Bürki, ich halte das für keine gute Idee und die Erfolgschancen sind eher überschaubar.' Oder man geht zu RTL und erzählt, dass es ohne Learjet nicht geht."