Neuer Anlauf statt Lazio-Wechsel: Rose setzt beim BVB auf Julian Brandt
Von Simon Zimmermann
Marco Rose hofft auf die Zündung bei Julian Brandt. Ein Abgang des Nationalspielers vom BVB ist deshalb aktuell kein Thema mehr. Der 25-Jährige blickt optimistisch auf seine dritte Saison in Schwarz-Gelb.
2019 wechselte Julian Brandt mit großen Hoffnungen von Leverkusen zum BVB. Festgeschriebene 25 Millionen Euro überwies Schwarz-Gelb an die Werkself, der Transfer wurde als echter Coup gefeiert. Zwei Jahre später ist längst Ernüchterung eingekehrt um den 25-jährigen Offensiv-Allrounder. An der Entwicklung seines geschätzten Marktwertes kann man Brandts ersten beiden Spielzeiten beim BVB gut ablesen: Als er von Bayer zur Borussia wechselte, betrug dieser 50 Millionen Euro. 24 Monate später ist er auf 20 Millionen Euro gefallen.
Brandt ist in Dortmund als riesengroßes Talent verschrieen, das seine PS einfach nicht konstant auf den Platz bringen kann. Die Verantwortlichen beim BVB sollen deshalb intensiv über einen Verkauf des 35-fachen Nationalspielers nachgedacht haben. 25 Millionen Euro - also den Preis, den man 2019 selbst zahlte - sollen dem Vernehmen nach aufgerufen worden sein.
Lazio hofft auf Brandt-Leihe mit Kaufoption
Das konkreteste Interesse schwappte aus Italien herüber. Lazio Rom sei sehr interessiert, Neu-Coach Maurizio Sarri habe Brandt gar als Haupt-Transferziel ausgemacht. Im Gespräch war eine Leihe mit anschließender Kaufoption. Bei Lazio will man offensichtlich zunächst herausfinden, ob Brandt noch einmal seine Leverkusen-Form erreichen kann, ehe man finanziell in die Vollen geht. Vier Millionen Euro Leihgebühr plus 23 Millionen Euro für einen festen Kauf, soll das Angebot lauten.
Finanziell für den BVB eigentlich ziemlich lukrativ. Doch es deutet sich immer mehr an, dass man Brandt doch nicht abgeben möchte. Ein Hauptgrund soll Trainer Marco Rose sein, der aus dem Nationalspieler unbedingt das Potenzial herauskitzeln möchte und sein Veto gegen die Wechselpläne eingelegt haben soll.
Zorc über Brandt-Zukunft: "Macht total Sinn"
Sportdirektor Michael Zorc deutete gegenüber der Bild einen Verbleib von Brandt mehr als nur an: "Es macht total Sinn, dass sich Julian unter dem neuen Trainer beweisen kann. Er ist ein guter Typ, hat unglaubliches Potenzial. Ich erwarte von ihm allerdings eine Leistungssteigerung. Und dass er dieses Potenzial kontinuierlich abruft!"
Neuer Trainer, neues Glück für Brandt? Die Geduld in Dortmund dürfte nicht wirklich groß sein. Heißt für den 25-Jährigen, dass er in der Vorbereitung überzeugen muss. Ansonsten könnte ein Wechsel am Ende der Transferperiode noch einmal in den Fokus rücken. Brandt selbst ist dennoch optimistisch, dass er im dritten Anlauf endlich den Durchbruch schafft. Das vergangene Jahr wolle er abhaken.
"Sehr offen. Man spürt extrem, wie viel Lust er auf den Verein und die Mannschaft hat. Auch sehr fordernd. Das macht Lust auf mehr. Mehr Training und mehr Schweiß", schwärmte Brandt nach dem Trainingsauftakt von Rose. "Ich persönlich habe mir vorgenommen, nicht mehr über das vergangene Jahr zu sprechen, aber sowas hinter sich zu lassen und wieder von neu Gas zu geben", so Brandt weiter.
Die Hoffnung bei Rose scheint da zu sein. Nun liegt es an Brandt selbst, den Worten und dem Vertrauen des neuen Trainers auch Taten folgen zu lassen!