Fredi Bobic fragte bei Edin Terzic an - Das bedeutet die Absage an die Hertha
Von Simon Zimmermann
Nach dem verpatzten Bundesliga-Start soll Fredi Bobic bei Edin Terzic angefragt haben. Der 38-Jährige will aber lieber in Dortmund bleiben, als bei der Hertha die Dardai-Nachfolge anzutreten.
Mit drei Niederlagen war Hertha BSC in die Bundesliga-Saison gestartet. Nach dem schwierigen Transfer-Sommer schien die Alte Damer erneut im Krisen-Modus zu sein. Der Auswärtssieg beim VfL Bochum am vergangenen Sonntag (3:1) verschaffte dem Team von Trainer Pal Dardai aber wieder etwas Luft - vorerst.
Denn in der Hauptstadt scheint es weiter zu rumoren. "Ich hänge nicht an meinem Sitz! Ich helfe gerade aus. Im Sommer hieß es auch nicht unbedingt, dass ich es weitermache", erklärte Dardai während der Länderspielpause. "Wahrscheinlich sucht Hertha schon seit Langem einen großen Trainer. Pal ist ein kleiner, netter Trainer. Er hilft aus, so lange, wie es sein soll. Ob eine Woche, ein Monat oder ein Jahr. Wenn ein großer Trainer hier ist, geht Pal sofort zur U16 zurück. Ich will hier keine Last sein", führte der Ungar weiter aus.
Fredi Bobic fand die öffentlichen Worte seines Trainers nicht ganz so prickelnd. "So etwas geht nicht. Sein Ausbruch war nicht förderlich für Hertha", entgegnete der Sport Geschäftsführer.
Terzic sagt Bobic ab
Hinter den Kulissen soll Bobic aber tatsächlich schon einen anderen Übungsleiter kontaktiert haben. Wie die Sportbild berichtet, habe Bobic bei Edin Terzic nachgehakt, ob sich der 38-Jährige den Job bei der Hertha vorstellen könne. Terzic' Antwort soll aber 'Nein' gelautet haben.
Nach seiner Zeit als Interimscoach beim BVB, die in der Last-Minute-Qualifikation zur Champions League und im DFB-Pokalsieg mündete, war Terzic in Dortmund wieder in den Hintergrund gerückt. Mittlerweile arbeitet Terzic in der neugeschaffenen Rolle als Technischer Direktor, steht beim BVB noch bis 2025 unter Vertrag.
Zwei Gewissheiten zur Hertha-Anfrage an Terzic
Sollte es tatsächlich stimmen, dass Bobic bei Terzic angefragt hat, werden zwei Dinge besonders deutlich. Zum einen, dass sich Terzic weiter tief verbunden mit dem BVB zeigt. Nach seiner erfolgreichen Zeit auf der Trainerbank von Schwarz-Gelb war er im Sommer u.a. auch ein Kandidat bei Eintracht Frankfurt und Werder Bremen. Der 38-Jährige winkte aber bei allen Angeboten ab und will weiter bei seinem Herzensklub bleiben. Für den BVB sehr gute Nachrichten.
Zum anderen wird noch einmal deutlich, dass Dardai in Berlin wohl tatsächlich nur ein Trainer auf Abruf ist. Das Verhältnis zu Bobic ist schon jetzt belastet, die Hertha dürfte früher oder später einen anderen Trainer suchen, mit dem das Team in die Zukunft gehen soll.
Dardais Aussagen, dass er nicht an seinem Stuhl festklebe, erscheinen in jedem Fall in einem neuen Licht. Wusste der Ungar, dass Bobic sich bereits nach Nachfolgern umschaut? So oder so, vorerst müssen Bobic und Dardai weiter miteinander auskommen. Wie lange die Zweckehe noch hält, hängt aber wohl nur noch von den Ergebnissen ab...