BVB-Kadercheck Mittelfeld – Wer bleibt? Wer muss gehen?
Von Martin Bytomski
"Und wir werden darüber Gedanken machen müssen, was können wir im Sommer verändern, an welchen Stellschrauben können wir drehen, was fehlt uns im Team aktuell - sowohl an Qualität, vielleicht aber auch an Eigenschaften?" Das sagte Sebastian Kehl, ab Sommer Nachfolger von Michael Zorc bei Borussia Dortmund und somit hauptverantwortlicher Kaderplaner, kürzlich bei DAZN.
90min nimmt den Ball auf und analysiert den Kader. Wer bleibt? Wer geht? Und wer steht auf der Kippe? Unter die Lupe nehmen wir die Torhüter, Verteidiger, Mittelfeldspieler und Angreifer. Nach der Analyse der Torwart-Position beschäftigen wir uns heute mit dem Dortmunder Mittelfeld.
In der Dortmunder Zentrale wird es mit großer Sicherheit eine Veränderung geben: Axel Witsels auslaufender Vertrag soll nicht verlängert werden. Bei seinem Wechsel 2018 vom chinesischen Klub TJ Tianhai war er als Schlüsselspieler geholt worden und ist mit einem entsprechend gut dotierten Vertrag ausgestattet worden. Vor allem in der ersten Saison wurde er dem gerecht, doch mit seinen offensichtlichen Geschwindigkeitsdefiziten passt er nicht zur pressingintensiven Fußballidee von BVB-Trainer Marco Rose.
Im Zentrum stehen Stand jetzt nach einem Witsel-Abgang noch Jude Bellingham, Emre Can und Mahmoud Dahoud zur Verfügung. Bellingham wird sicher bleiben, für Can dürfte nach einer wechselhaften Saison kein überaus attraktives Angebot hereinflattern und wird deshalb auch dank seiner Vielseitigkeit bei der Borussia in die Saison 2022/23 gehen. Und auch mit Dahoud wird wohl weiter geplant, auch wenn dieser im vierten Jahr nach seiner Verpflichtung noch immer die Erwartungen nicht konstant erfüllen kann.
Unklar ist die Zukunft von Julian Brandt. Vor der Saison hatte sich Rose noch für einen Verbleib des Blondschopfs eingesetzt. Zeitweise schien er auch aufzublühen und sein riesiges Potenzial auf den Platz zu bringen. Doch mittlerweile ist er mehr Bankdrücker als wichtige Säule. Mit Blick auf seine Qualitäten sollen sich ausländische Klubs bereits mit einer Verpflichtung beschäftigen. Stimmt der Preis, wäre ein Neuanfang für alle Seiten eine denkbare Lösung.
Kapitän Marco Reus, der aktuell „krankheitsbedingt“ fehlt, wird seine Fußballschuhe auch in der kommenden Spielzeit für seinen Herzensverein schnüren. Ist er in Form, ist er noch immer ein Unterschiedsspieler. Außerdem kann sich Giovanni Reyna als mögliche Nachfolger für seine Rolle als offensiver Antreiber so weiter in Ruhe entwickeln und steht nicht unmittelbar im Fokus.
Genauso klar ist die Sache bei Reinier: Der Brasilianer wird nach dem Ende seines Leihvertrages zu Real Madrid zurückkehren. Rund zwei für Spieler und Verein enttäuschende Jahre sind dann vorbei.