Hot Takes zur Niederlage in Gladbach: Reus? Haaland? Dieser Ausfall schmerzte den BVB am meisten

Marco Rose schaut leicht bedröppelt drein
Marco Rose schaut leicht bedröppelt drein / UWE KRAFT/Getty Images
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Kein Reus. Kein Haaland. Der frühe Platzverweis für Mo Dahoud. Ein Flipper-Gegentor. Im Borussen-Duell in Gladbach lief für den BVB alles falsch, was falsch laufen konnte. Am Ende stand eine verdiente 0:1-Niederlage, mit der der Abstand auf die Tabellenspitze bereits auf vier Zähler angewachsen ist.


Doch was waren die Hauptgründe für die schwache Vorstellung bei Roses Rückkehr in den Borussia-Park? Die oben beschriebenen Umstände mit Sicherheit! Kein Team der Welt übersteht den Ausfall der beiden Topstars in der Offensive schadlos. Auch beim FC Bayern würde man es deutlich spüren, wenn beispielsweise Lewandowski und Müller fehlen.

Doch allein daran kann man die Leistung gegen Gladbach nicht festmachen. Auch nicht an der frühen Unterzahl nach dem - zumindest sehr umstrittenen - Platzverweis von Mo Dahoud in der 40. Minute. Und auch nicht am äußerst unglücklichen Gegentreffer, bei dem das nötige Spielglück deutlich aufseiten der Gastgeber war.

Dahoud als Sinnbild für das gesamte Team

Zur Wahrheit gehörte an diesem Samstagabend in Mönchengladbach auch, dass fast kein BVB-Spieler Normalform erreichen konnte. An der Umstellung auf Dreierkette kann das kaum gelegen haben. Einem Raphael Guerreiro hätte das System viel eher zugute kommen sollen. Doch der Portugiese erwischte einen ganz schwachen Tag. Auf der anderen Seite spielte Thomas Meunier wieder mehr wie sein "Zwilling" aus der Vor-Saison. Im Angriff hingen Donyell Malen und Youssoufa Moukoko völlig in der Luft. Dahinter kam Dahoud überhaupt nicht ins Spiel. Ein Drittel seiner Pässe fand nicht den eigenen Mann, nur 20 Prozent seiner Zweikämpfe konnte er gewinnen.

Damit stand "Unglücksrabe" Dahoud sinnbildlich für das gesamte Team. Denn mehr als der Ausfall von Reus und Haaland schmerzte den BVB der Ausfall der eigenen Spielkontrolle. Die Zahlen nach dem Spiel kaschieren das Geschehen auf dem Platz dabei noch deutlich. 82 Prozent Passquote des gesamten Teams und ein Ballbesitzanteil von 44 Prozent entsprachen nicht den Realitäten auf dem Rasen.

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Mo Dahoud konnte das BVB-Spiel zu Beginn nicht wie gewohnt gestalten / UWE KRAFT/Getty Images

BVB spielte ohne gewohnte Ballkontrolle

Denn das Rose-Team schaffte es in einer hektischen Partie zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise die gewohnte Spielkontrolle zu erlangen. Viele Foulspiele und Unterbrechungen trugen dazu bei. Am gravierendsten war aber das schlicht katastrophale Ballbesitzspiel von Schwarz-Gelb. Kaum mal lief die Kugel über mehrere Stationen. Immer wieder folgte ein Fehlpass oder eine Unterbrechung.

Der Übergang vom eigenen Drittel in die für Gladbach gefährlichen Zonen gelang so gut wie nie. Und hier kommen wir zum Fehlen von Reus und Haaland zurück. Selbst die beiden Offensivstars wären vermutlich in der Luft gehangen und hätten kaum Einfluss auf das Spiel genommen. Erst recht nach dem Platzverweis, in dessen Folge sich das Team fast ausschließlich in der eigenen Hälfte befand.

Eine gute Chance zum Ausgleich ergab sich dann auch erst in der Nachspielzeit, als der BVB nochmal alles nach vorne warf und sich Gladbach weiter zurückzog. Der Kopfball des eingewechselten Thorgan Hazard ging knapp über die Latte. Die Möglichkeit ergab sich nach einer Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Nico Schulz aber eher zufällig.

Was bleibt nach der bitteren Pleite also? Die Gewissheit, dass man Ausfälle der Topstars nur dann kompensieren kann, wenn die restlichen Spieler auf hohem Niveau agieren. Die Gewissheit, das solche Rückschläge den BVB immer wieder begleiten. Aber auch die Gewissheit, dass man sich um das Rose-Team auf die gesamte Saison betrachtet keine große Sorgen machen muss.

Außer man gehört zu denjenigen BVB-Fans, die tatsächlich gehofft hatten, dass man im Mai 2022 die Meisterschale auf dem Borsigplatz feiern kann...