BVB: Welchen Einfluss hat der Modeste-Transfer auf Moukokos Zukunft?
Von Daniel Holfelder
Ob Anthony Modeste bereits am Freitag in Freiburg das Startelfmandat erhält, steht noch nicht fest. Mittelfristig ist der Franzose zweifellos als Stammkraft auf der Neunerposition eingeplant. Leidtragender ist BVB-Toptalent Youssoufa Moukoko - oder profitiert der 17-Jährige von der Modeste-Verpflichtung sogar?
Als Stammspieler war Moukoko ohnehin nicht eingeplant. Der junge Angreifer sollte sich hinter Sebastien Haller weiterentwickeln, zugleich aber deutlich mehr Einsatzminuten sammeln als in der unglücklichen letzten Saison. Die Ausgangslage hat sich nach der Modeste-Verpflichtung also nicht verändert.
Vielmehr, könnte man argumentieren, nimmt der BVB den Druck von Moukokos Schultern. Hätten die Schwarzgelben nach Hallers Krebserkrankung keinen etablierten Mittelstürmer geholt, wäre der U21-Nationalspieler plötzlich ganz allein in den Fokus gerückt.
Trainer Edin Terzic weist, so berichten die Ruhrnachrichten, auf die Fürsorgepflicht des BVB hin. Der Druck dürfe für den Teenager nicht zu groß werden. "Spielst Du bei Borussia Dortmund als Neuner, hängt dir permanent eine Stoppuhr um den Hals", so Terzic. "Die sagt dir, wie lange du als Spieler nicht mehr getroffen hast."
Ob die Moukoko-Seite das ähnlich sieht? Der große Ehrgeiz des 17-Jährigen ist allgemein bekannt. Dass der Youngster seinen 2023 auslaufenden Vertrag noch nicht verlängern hat, hängt mit Zweifeln zu seiner Perspektive in Dortmund zusammen. Mit Einwechslungen in der Schlussphase und einer Handvoll Startelfeinsätze in unwichtigen Spielen wird sich Moukoko wohl kaum zufrieden geben.
Den Ruhrnachrichten zufolge soll Förderer Terzic dafür sorgen, dass der Linksfuß das unterschriftsreife Angebot für ein neues Arbeitspapier (dem Vernehmen nach bis 2026) bald annimmt. Der neue Coach lobt seinen Schützling zwar über den grünen Klee, bescheinigt ihm, "sich sehr gut entwickelt" zu haben und "viel stabiler geworden" sein. Doch blumige Worte allein werden Moukoko nicht zum Verbleib bewegen. Sollte er sich in den kommenden Monaten konsequent hinter Modeste einordnen müssen und nur sporadisch auf dem Platz stehen, darf sich der BVB über einen ablösefreien Verlust nicht wundern.
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