Mit Konstanz und hässlichen Siegen: Marco Reus will die Bayern in die Knie zwingen

Marco Reus will mit dem BVB die Bayern abfangen. Dafür sind ihm auch "hässliche Siege" recht.
Marco Reus will mit dem BVB die Bayern abfangen. Dafür sind ihm auch "hässliche Siege" recht. / Matthias Hangst/Getty Images
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Lange dauert es nicht mehr, bis es zum nächsten Aufeinandertreffen zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern kommen wird. Die beiden Top-Teams treffen sich bereits am 17. August im Rahmen des Supercups erstmals in der kommenden Saison. Noch bedeutungsstärker dürften jedoch die Duelle in der Bundesliga werden. Nach neunjähriger Meisterschafts-Flaute hätte der BVB schließlich große Lust darauf, den Bayern nach 2011 und 2012 mal wieder ein Schnippchen zu schlagen. Insbesondere Marco Reus dürfte bereits jetzt schon auf heißen Kohlen sitzen, zumal er für den maximalen Erfolg mit dem Verein und eine ideale Vorbereitung sogar die EM sausen lies.


Es war immer wieder das gleiche Muster, das uns der BVB in den letzten Jahren präsentierte. Neben einigen spektakulären Siegen und der ein oder anderen Tor-Gala häuften sich regelmäßig Punktverluste gegen die vermeintlich kleinen Teams wie zuletzt Mainz oder Köln.

Insgesamt verloren die Borussen zehn Spiele, weshalb sie in der Endabrechnung 14 Punkte hinter den Bayern standen. Trotz allem haben die Schwarz-Gelben punktuell gezeigt, dass das Potenzial für den großen Wurf grundsätzlich da wäre.

Als bestes Beispiel dient das Pokalfinale, bei dem die Dortmunder RB Leipzig mit 4:1 vom Platz fegten. Im Gegensatz zum Pokal, wo punktuelle Top-Leistungen genügen können, ist aber in der Liga Konstanz das höchste Gut.

Reus möchte die Bayern angreifen: "Wir müssen anfangen, hässlich zu gewinnen"

Im kommenden Jahr möchte der BVB genau das auf den Platz bringen.

"Es liegt an uns", erklärte Reus bei einer Medienveranstaltung zur Saisonvorbereitung vor der Saison 2021/22. "Wir müssen Konstanz zeigen, weil die Bayern die Mannschaft sind, die es zu schlagen gilt, und alles muss im Laufe einer Saison passen, um sie zu stürzen", führte der BVB-Kapitän fort.

Der erfahrene Offensiv-Spieler hat auch schon eine klare Vorstellung davon, wie die 14 fehlenden Punkte aufzuholen sind.

"Sie gewinnen Spiele, auch wenn sie nicht gut spielen. Das haben wir letzte Saison nicht geschafft. Wir müssen anfangen, hässlich zu gewinnen - um einen Weg zu finden, um zu gewinnen, wenn wir nicht gut spielen. Bayern hat es geschafft machen das. Deshalb haben sie im Laufe der Jahre so viele Titel gewonnen," erläuterte Reus seinen Blick auf die Dinge.

Darum geht die Reus-Analyse nicht wirklich auf

Ein Statement, dass sich allerdings nicht in Gänze unterschreiben lässt. Der FC Bayern sorgte in der vergangenen Saison mit 99 Toren absolut für Spektakel und war auch was die Tordifferenz angeht um 26 Treffer stärker als der BVB. Gerade unter Lucien Favre und in der Anfangsphase unter Edin Terzić präsentierte uns der Klub zum Teil völlig unverständliche Katastrophen-Leistungen, bei denen man, mit Verlaub, nicht mal "hässlich gewinnen kann".

Zwar war bei den Bayern auch längst nicht immer alles Gold, was glänzte, jedoch gab es diese krassen Leistungsschwankungen wesentlich seltener. Ein einigermaßen solides Niveau haben die Münchner bis auf zwei, drei Ausnahmen, wie gegen Hoffenheim (1:4), Frankfurt (1:2) oder Bielefeld (3:3) eigentlich immer auf den Platz gebracht.

Marco Reus
Für Marco Reus liegt der Schlüssel zur Meisterschaft in der Konstanz / Martin Rose/Getty Images

Marco Reus und der BVB sollten demnach eher versuchen, die weniger guten Spiele zu minimieren, um erst gar nicht auf "hässliche Siege" angewiesen zu sein. Diese wird es im Fußball natürlich immer geben, jedoch ist der Blick auf die Tabelle schlussendlich meist angenehmer, wenn man einfach ein Jahr lang guten Fußball gespielt hat. Letztlich lässt eben jedes Team bei schlechten Leistungen früher oder später Punkte liegen. Dies gilt auch für den FC Bayern.

Das Stichwort ist und bleibt eben "Konstanz", wie Reus richtigerweise festgestellt hat. Hierbei wird es auch auf den neuen Trainer Marco Rose ankommen, der dem BVB die zwingend notwendige Stabilität einimpfen muss.