BVB wieder dran an den Bayern? Reus und Hummels mit klarer Botschaft zur Meisterfrage
Von Simon Zimmermann
Alles eine Frage der Stabilität und Konstanz beim BVB. In Berlin-Köpenick zeigte sich Schwarz-Gelb am Sonntag von der besseren Seite. Marco Reus wollte Fragen zur Meisterschaft dennoch gar nicht erst hören. Mats Hummels erklärte, warum der Titel aktuell nur eine Träumerei bleibt.
Mit einem 3:0-Auswärtssieg an der Alten Försterei hat sich Borussia Dortmund nach der herben Heim-Pleite gegen Bayer Leverkusen zurückgemeldet.
Erst zum dritten Mal in der laufenden Bundesliga-Spielzeit blieb der BVB ohne Gegentreffer. In der Offensive konnte vor allem Kapitän Marco Reus mit seinem Doppelpack brillieren. Der 32-Jährige fühlte sich zurück auf der Zehn sichtlich wohler.
"In der ersten Halbzeit waren wir mit dem Ball sehr dominant, dann kann der Gegner natürlich auch keine Tore schießen. Das haben wir über weite Strecken gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir die Kontrolle ein bisschen abgegeben, aber es war wichtig und gut, dass wir heute zu Null gespielt haben", bilanzierte Marco Rose im Anschluss am DAZN-Mikro.
"Für uns geht es vor allen Dingen darum, Spiele zu gewinnen. Wir haben ein paar Nackenschläge bekommen und wollen uns nicht den nächsten einsammeln", so der BVB-Coach weiter.
Wird das Meisterrennen nochmal spannend? Hummels mit klarer Ansage!
Nach der überraschenden Pleite der Bayern am Samstagnachmittag in Bochum ist die Borussia wieder auf sechs Zähler in der Tabelle herangerückt. Kann man sich also zumindest wieder leise Hoffnungen auf die Schale machen?
Die Beteiligten machten nach dem Sieg in Berlin-Köpenick schnell klar, dass man nicht auf den Liga-Primus schielen will. Vielmehr gilt es am kommenden Sonntag im Borussen-Duell gegen Gladbach nachzulegen. Und vor allem: konstanter eine gewisse Stabilität zu zeigen.
Mats Hummels machte deutlich, dass die 2:5-Pleite gegen die Werkself noch in den Köpfen steckt: "Wir hatten gegen Leverkusen nicht gerade viele Spieler auf dem Platz, die sich für Konterabsicherung interessieren", so Hummels (via DAZN). Gegen "die vielleicht konterstärkste Mannschaft, [...] gepaart mit zu einfachen Ballverlusten, hat uns das völlig ins Verderben getrieben", kritisierte der 33-Jährige.
"Da hätten wir letzte Woche schon deutlich besser drauf hören müssen, was der Trainer gesagt hat. Und trotzdem hat er heute dann auch mit einer Doppel-Sechs für mehr Stabilität gesorgt, weil dann eben nicht immer so viele Räume bei Ballverlusten waren, sondern wir vier oder fünf Mann in der Absicherung hatten. Mit zwei oder drei Mann Absicherung - sind wir ehrlich: So kannst du in der Bundesliga nicht überleben", führte Hummels weiter aus.
Kann der BVB in der Form von Berlin-Köpenick, mit deutlich mehr Defensiv-Bewusstsein, den Bayern noch gefährlich werden? Hummels glaubt: Nein!
"Ganz ehrlich, ich bin froh, dass wir heute den Abstand auf Platz fünf riesig gestalten konnten. Um uns mit einer Mannschaft wie Bayern aktuell in der Liga zu messen, müssen wir noch, noch, noch mehr auf den Platz bringen und seriöser sein. Da müssen wir immer konzentriert sein, immer seriös, immer bereit sein, Kämpfe anzunehmen. Dann kann man vielleicht irgendwann träumen, aber das sehe ich aktuell nicht."
Reus will Meister-Frage nicht hören
Ähnlich sah es auch Doppelpacker Reus. "Wir hatten eine sehr unruhige Woche, das muss man klar sagen. Wir haben eine Reaktion gezeigt. Der Sieg tut gut", stellte er am DAZN-Mikro zunächst erleichtert fest.
"Wir wollten den Kampf annehmen, was wir in den letzten Jahren hier nicht geschafft haben", so Reus, der auch das nötige Spielglück herausstellte. So wie vor seinem 1:0, als ihm der Ball mit "sehr viel Glück" vor die Füße sprang. Situationen, die "in den letzten Wochen ein bisschen gefehlt" hätten, meinte Reus. "Heute haben wir es erzwungen."
"Wenn wir unkonstant spielen, dann können wir uns nicht mit ganz vorne beschäftigen. Wir müssen zusehen, dass wir Stabilität auf den Platz bekommen", wiegelte der BVB-Kapitän die Frage nach dem Meisterschaftsrennen ab. Um dann nochmal ganz deutlich zu werden: "Jetzt nicht mehr die Frage stellen, bitte."