Hummels mit neuer Power für 2022: "Jetzt will ich voll angreifen!"
Von Simon Zimmermann
Mats Hummels hat über seine durchwachsene Hinrunde gesprochen, die Erwartungen an ihn selbst und wie es für ihn über 2023 hinaus weitergehen soll. Bundestrainer Hansi Flick stimmt er "zu 100 Prozent zu". Ein neues Schlagwort für den BVB hat der Routinier auch noch parat.
Es war nicht die Hinrunde des Mats Hummels. Von Verletzungsproblemen geplagt, konnte der BVB-Abwehrchef nur selten gewohnte Topform erreichen und der schwarz-gelben Defensive die nötige Stabilität verleihen.
Anhaltende Probleme mit der Patellasehne machten dem 33-Jährige seit dem vergangenen Sommer immer wieder Schwierigkeiten. Negativer Höhepunkt seiner Hinrunde war wohl ausgerechnet das Duell mit den Bayern.
"Das Bayern-Spiel hat den Eindruck von meinen Leistungen leider etwas kaputt gemacht. Ich habe aus meiner Sicht in vielen anderen Partien ordentlich gespielt, gegen die Bayern dann einfach nicht gut. Da die Partie entsprechend Beachtung gefunden hat, ist das leider hängengeblieben", erklärte Hummels gegenüber der Sportbild.
Dabei musste er aber auch zugeben, dass seine Leistungen in Summe nicht den Ansprüchen des Klubs und an sich selbst genügten. Eine Einschätzung, mit der er nicht allein dasteht. Die BVB-Verantwortlichen haben den Druck öffentlich bereits erhöht. Und auch Bundestrainer Hansi Flick wurde vor der letzten Länderspielpause 2021 deutlich: "Aktuell hat er gerade nicht dieses Niveau, diese Qualität gerade in seinem Spiel", sagte Flick damals.
Hummels stimmt Flick zu: "Erwarte von mir selbst, dass ich viel besser spiele"
"Ich teile die zuletzt von Hansi Flick geäußerte Meinung zu 100 Prozent. Wir sind in einem guten und regelmäßigen Austausch", entgegnete Hummels. "Um über eine WM-Teilnahme 2022 zu diskutieren, erwarte ich in allererster Linie von mir selbst, dass ich viel besser spiele", meinte er weiter.
Die Voraussetzungen dafür seien geschaffen: "Seit der letzten Länderspielpause bin ich wieder auf dem körperlichen Level, das ich erreichen wollte: Ich habe keine, bis kaum noch Schmerzen. Ich bin endlich wieder fit", versicherte er. Ausreden gebe es demnach keine mehr: "Jetzt fühle ich mich gut, jetzt will ich voll angreifen. Es gibt für mich keinen Grund mehr, nicht zu liefern. Körperlich gibt es keine Ausreden mehr, jetzt liegt es an mir!"
Keine Ausreden mehr: Hummels will mit neuer Power für mehr BVB-Stabilität sorgen
Im kurzen Winter-Urlaub habe er zudem an der fehlenden Power gearbeitet. Gerade für Hummels, der noch nie zu den schnellsten Verteidigern gehörte, mit seinen 33-Jahren eine elementare Voraussetzung: "Ich konnte im Urlaub viel für die Grundkondition aber auch für die Beinkraft machen. Das ist wichtig für meine Power, die mir in vielen Situationen gefehlt hat."
Seine wiedergewonnene Power will und muss Hummels auch als Leader auf den BVB übertragen. Der Begriff 'Mentalität' ist in Dortmund viel gebraucht. Beim Rückrundenstart in Frankfurt drehte Schwarz-Gelb einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Erfolg.
Neben 'Mentalität' oder 'Haltung' ist für Hummels aber vor allem eines der Schlüssel zum Erfolg: Stabilität! "Wenn wir für irgendwas irgendeine Chance haben wollen, müssen wir uns Stabilität auf die Fahne schreiben und dürfen die Tore nicht so herschenken. Das ist das ganz große Thema bei uns!", erklärte er.
Hummels will bis 2025 spielen - Neue Rolle beim BVB im Anschluss?
Für diese Stabilität ist Hummels beim BVB im großen Maße verantwortlich. Wie lange noch, ist offen. Derzeit läuft sein Vertrag noch bis 2023. Hummels würde aber gerne darüber hinaus weiterspielen: "Meine Karriereplanung über 2023 hinaus hängt voll von meinem Körper ab. Mein Kopf hat Lust. Wenn mein Körper mitspielt und ich weiter ein Niveau erreiche, mit dem ich selbst zufrieden bin, kann ich mir durchaus noch zwei weitere Jahre vorstellen."
Klappt das, wäre Hummels 36 Jahre alt und könnte 2025 seine Karriere beenden. Wie die Sportbild berichtet, sei es recht wahrscheinlich, dass er im Anschluss dem BVB erhalten bleibt und in einer anderen Funktion im Verein tätig wird.