BVB: Kommt Schmelzers Erbe aus Holland?
Von Marc Knieper
Obwohl die erneute Qualifikation für die Champions League in den Sternen steht, bastelt Sportdirektor Michael Zorc am Kader der kommenden Spielzeit. Beim BVB laufen die Verträge gleich dreier Außenverteidiger aus. Darunter auch das Arbeitspapier von Marcel Schmelzer. Für den langjährigen Linksverteidiger soll sich nun ein adäquater Nachfolger gefunden haben.
Wie das niederländische Fußballmagazin Voetbal International berichtet, haben die Dortmunder den offensiv agierenden Linksverteidiger Gabriel Gudmundsson auf ihrer sommerlichen Einkaufsliste. Neben den Schwarz-Gelben stehen auch Top-Klubs wie Neapel, Manchester City und Bundesliga-Konkurrent RB Leipzig hoch im Kurs. Ein konkretes Angebot gab es zwar noch nicht, doch sein derzeitiger Arbeitgeber sei sich des zunehmenden Interesses bewusst.
Das schwedische Verteidiger-Talent besitzt beim FC Groningen einen Vertrag bis 2022 samt vereinsseitiger Option um ein weiteres Jahr. Sofern Gudmundsson allerdings den Wunsch äußert, den nächsten Karriereschritt wagen zu wollen, können die Niederländer ihren Youngster nur noch im kommenden Sommer für eine ordentliche Ablösesumme verkaufen. Gudmunsson verdoppelte seinen Marktwert erst kürzlich von 525.000 auf 1,1 Millionen Euro.
Der moderne Linksverteidiger: Gudmundsson als offensive Allzweckwaffe
Sein Spielstil passt perfekt zu den modernen Systemen der Top-Klubs. Noch in der vergangenen Saison spielte Gudmunsson Links- oder Rechtsaußen. Bei seinem Ex-Klub Halmstads BK in der schwedischen zweiten Liga war der 21-Jährige gar als Mittelstürmer aktiv. Die offensive Vergangenheit des jetzigen Verteidigers spiegelt sich auf dem Feld noch immer wider. Mit fünf Assists aus 19 Partien gehört er hinter PSV-Verteidiger Philipp Max auf seiner Position zu den besten Vorlagengebern der Eredivisie.
Die holländischen Medien beschreiben die Entwicklung des Jungspunds als wahre "Offenbarung". Gudmundsson habe sich in der Viererkette als "zuverlässige und angreifende Waffe" bewiesen. Der Sohn des ehemaligen schwedischen Nationalspielers Niklas Gudmundsson wechselte erst im Sommer 2019 aus seiner Heimat nach Groningen. Nach zwei Jahren dürfte im Sommer schon wieder Schluss sein. Die Eredivisie hat sich dann abermals als Sprungbrett in die absolute Beletage des Fußballs erwiesen. Wer den Zuschlag letztlich erhält, bleibt spannend.
BVB braucht Außenverteidiger - Gudmundsson kommentiert die Gerüchte
Klar ist, dass den Dortmundern mit Blick auf die kommende Saison ein personelles Loch auf der Außenverteidiger-Position droht. Mit Marcel Schmelzer (Linksverteidiger) und Lukas Piszczek (Rechtsverteidiger) verlassen gleich zwei langjährige Akteure den Klub. Obendrein läuft der Vertrag von Felix Passlack (kann links und rechts verteidigen) aus und dürfte ebenfalls nicht verlängert werden. Falls man dann auch noch die Champions League verpasst, ist mit weiteren Abgängen zu rechnen. Dann könnte auch der derzeit gesetzte Linksverteidiger Raphaël Guerreiro das Weite suchen. Oder aber der bisher in Dortmund eher unglückliche Nico Schulz.
Gudmundsson selbst hat bereits von den Gerüchten gehört, fühlt sich geschmeichelt und antwortete gegenüber Fotbollskanalen eben so, wie ein Profi in einer solchen Situation zu antworten hat: "Das Interesse ist schön, aber ich konzentriere mich jetzt nur auf Groningen. Der Rest wird nach der Saison kommen", so der 21-Jährige. Groningen steckt als Tabellensechster übrigens im tabellarischen Niemandsland der Liga. Für Gudmundsson geht es also nur darum, mit weiteren starken Aktionen auf sich aufmerksam zu machen.