Nach Wechsel-Kritik: Warum folgten den Worten keine Taten, Herr Rose?

BVB-Trainer Marco Rose
BVB-Trainer Marco Rose / Matthias Hangst/GettyImages
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Selbstkritik ist gut. Nur Menschen, die sich und ihre Arbeit in Frage stellen, können sich verbessern. Insofern waren die Aussagen von Borussia Dortmunds Trainer Marco Rose während der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart lobenswert.


Es ging um die geringen Einsatzzeiten von Sturmhoffnung Youssoufa Moukoko. Rose begründete es mit den häufigen Verletzungen von Moukoko: „Natürlich braucht er dann immer wieder Zeit, um den Anschluss zu finden.“

Eine nachvollziehbare Aussage, denn allein in dieser Saison zog sich der 17-Jährige eine Muskelverletzung und zwei Muskelfaserrisse zu. Außerdem setzte ihn zusätzlich noch eine Augen-Entzündung außer Gefecht. Die bittere Bilanz: 20 Spiele Zwangspause. Und dass Moukoko nach einer Verletzung zunächst wieder Zeit benötigt, um in Form zu kommen, ist klar. „Das Gesamtbild muss schon passen. Das ist auch Teil der Wahrheit, dass er diese Saison einfach zu oft verletzt ist und war“, meint der gebürtige Leipziger. Stimmt.

Und dennoch: Es gab Möglichkeiten, den U21-Nationalspieler mehr Wettkampfpraxis zu verschaffen. So kam er etwa beim 6:0-Kantersieg gegen Borussia Mönchengladbach gerade einmal zu 22 Minuten, bei Union Berlin lag die Borussia ebenfalls recht früh auf Sieg-Kurs, für Moukoko sprangen aber magere neun Minuten heraus.

So meinte Rose reumütig: „Möglicherweise gab es das eine oder andere Spiel, bei dem er in guter Verfassung war und ich ihn nicht gebracht habe. Den Schuh ziehe ich mir gerne an.“ Doch auch in Stuttgart folgte der Selbstkritik keine Tat. Eine Viertelstunde vor Abpfiff kam im dritten Wechselfenster Marius Wolf für Raphael Guerreiro. Es war der vierte Wechsel, ein weiterer Tausch wäre also möglich gewesen, der BVB führte 2:0 und hatte die Partie über weite Strecken im Griff. Auf der Bank lauerte eben jener Moukoko. Und mit Jamie Bynoe-Gittens stand ein weiterer Youngster bereit, der ab Sommer ohnehin zu den Profis aufrücken soll. Einem der beiden hätte Rose Bundesligaluft gönnen können. Er hätte dann gezeigt, dass seiner Selbstkritik auch Taten folgen.

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