BVB wütend über "stumpfsinnige" Guerreiro-Abstellung

Raphael Guerreiro wurde trotz Verletzung für Portugal nominiert
Raphael Guerreiro wurde trotz Verletzung für Portugal nominiert / Carlos Rodrigues/Getty Images
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Die anstehenden Länderspiele werfen nicht nur aufgrund der heißen Saisonphase Fragen auf. Besonders in Pandemie-Zeiten ist es fahrlässig, die Spieler und Verantwortlichen kreuz und quer durch Europa reisen zu lassen, doch die großen Verbände UEFA und FIFA pochen auf ihre Spielpläne und die rechtlichen Vorgaben an die Vereine.

Im Falle des Dortmunders Raphael Guerreiro kommt hinzu, dass der Portugiese seit Wochen verletzt ist, dennoch wurde er für die anstehenden Reisen seiner Landesauswahl nominiert.


Die Portugiesen reisen in den kommenden zehn Tagen zum Spiel gegen Aserbaidschan in Italien, nach Serbien und nach Luxemburg, um dort Punkte für die WM-Qualifikation zu sammeln. Mit dabei sein wird auch Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund, der 45-fache portugiesische Nationalspieler und Europameister von 2016 wurde von seinem Verband nominiert.

Alle drei Austragungsorte zählen nicht zu den aktuellen Hochrisikogebieten und demnach ist für der Rückkehr nach Deutschland keine 14-tägige Quarantäne für Guerreiro vorgesehen. Dennoch sind die Dortmunder Verantwortlichen wenig begeistert über die Abstellung ihres Spielers, denn Guerreiro laboriert seit mehreren Wochen an einer Verletzung.

Zorc nennt die Abstellung "stumpfsinnig" - Vereine müssen sich beugen

Seit Anfang März fehlt Guerreiro dem BVB, vier Pflichtspiele verpasste der 27-Jährige seitdem. Eine Muskelverletzung machte ihm in den letzten Wochen zu schaffen, sodass Guerreiro mit dem Training aussetzen musste und dennoch nun auf Europa-Reise mit seiner Nationalmannschaft fahren soll.

Dortmunds Sportlicher Leiter Michael Zorc kommentierte diese Entscheidung des portugiesischen Verbands nach Angaben des kicker als "stumpfsinnig", doch verweigern konnte er die Abstellung nicht, da die anstehenden Spieler der Portugiesen nicht in Hochrisikogebieten stattfinden werden.

Raphael Guerreiro
Raphael Guerreiro soll für sein Land spielen / Pool/Getty Images

Die Regularien der Dachorganisationen sehen kein generelles Verweigern der Vereine vor, wenn es um die "Attraktivität" der unter dem Siegel der UEFA oder FIFA ausgetragenen Spiele geht. Sicherlich kann man besonders in Pandemie-Zeiten über eine Reform dieser Tatsache streiten, doch in Guerreiros Fall ist es schlicht unverständlich, wieso dem Spieler nicht die nötige Zeit gegeben wird, sich vollends auszukurieren.

Sollte es nur darum gehen, den Linksfuß bei der portugiesischen Auswahl taktisch einzustimmen, dann hätte man dies - wie zur Zeit gewohnt - auch per Video-Chat leisten können.