6:0! Entfesselter BVB fertigt Gladbach ab - Spielbericht und Einzelkritik

Marco Reus
Marco Reus / Alex Grimm/GettyImages
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Der BVB hat ordentlich Wiedergutmachung für das Debakel gegen die Glasgow Rangers geleistet. Gegen ein harmloses Gladbach drehte die schwarz-gelbe Borussia mächtig auf und fertigte die Gäste trotz Verletzungssorgen hochverdient mit 6:0 ab.

Tore:
1:0 Reus (26.)
2:0 Malen (32.)
3:0 Wolf (70.)
4:0 Moukoko (74.)
5:0 Reus (81.)
6:0 Can (90.+1)

Nach der bösen Klatsche in der Europa League gegen die Glasgow Rangers hatte sich der BVB im Duell gegen Gladbach einiges vorgenommen. Und die Schwarz-Gelben lieferten!

Die Hausherren begannen geduldig und konzentriert. Und wer sonst, als "Mister 1:0" Marco Reus fand nach 26 Minuten den Dosenöffner?! Zuvor hatte sich Donyell Malen durchgetankt und den Weg für Reus geebnet. Ebenjener Malen legte nur sechs Minuten später, wunderbar bedient von Reus, mit dem 2:0 nach.

Defensiv wackelte der BVB allerdings wieder gehörig: drei Mal wurde Gregor Kobel zu bärenstarken Paraden gezwungen; ohne den Schweizer hätte es zur Halbzeit auch gut und gerne 2:2 stehen können. Die Partie der Schwarz-Gelben bekam einen weiteren Knick, als in kurzer Folge Gio Reyna und Dan-Axel Zagadou angeschlagen ausgewechselt werden musste.

Marius Wolf eröffnet den Torreigen in Durchgang Zwei

Der zweite Durchgang war daher aus Dortmunder Sicht zunächst geprägt von Ergebnis-Verwaltung. Abgesehen von einem Latten-Kracher von Jonas Hofmann fiel Gladbach zu wenig ein, um den BVB ernsthaft unter Druck zu setzen.

Marius Wolf machte den Sack nach 70 Minuten mit einem überlegten Schlenzer unter die Latte schließlich zu. Gladbach gab sich schließlich auf und Youssoufa Moukoko, Marco Reus und Emre Can vom Punkt legten noch drei weitere Tore nach.

BVB 6 - 0 Gladbach: Die Einzelkritik für den BVB

1. Tor & Abwehr

Dan-Axel Zagadou, Kouadio Kone
Dan-Axel Zagadou / Alex Grimm/GettyImages

Gregor Kobel: Bärenstarker Auftritt! Hatte drei überragende Paraden und hielt damit den BVB-Sieg fest. Zudem lautstarker Antreiber von hinten. 10/10

Dan-Axel Zagaodu (bis 42.):
Einige Unkonzentriertheiten, zeigte aber auch seine Stärken, vor allem im Spielaufbau. Vielversprechende Leistung - bis zu einer verletzungsbedingten Auswechslung. 7/10

Mats Hummels:
Leistete sich einen haarsträubenden Fehlpass, der beinahe zu einem Gladbacher Tor führte. Gewann zudem nur die Hälfte seiner Zweikämpfe. Wurde mit der Zeit stabiler und bereitete dann noch den Treffer zum 5:0 vor. 7/10

Emre Can:
Half in der Dreierkette aus und brachte Physis und Willen mit auf den Rasen. Machte seine Sache gut, die fehlende Spielpraxis steckt Can aber noch in den Knochen. Schnappte sich den Strafstoß in der Nachspielzeit zum 6:0. 7/10

2. Mittelfeld

Jude Bellingham, Florian Neuhaus
Jude Bellingham / Alex Grimm/GettyImages

Thorgan Hazard (bis 67.): Half auf der ungewohnten rechten Außenbahn aus und hatte viele Defensivaufgaben zu erledigen. Bewarb sich für mehr Einsätze in diesem System! Offensiv allerdings ohne viel Durchschlagskraft. 7/10

Jude Bellingham:
Lupenreiner Auftritt mit einigen Highlights. Pushte die 10.000 anwesenden Fans immer wieder und sprühte vor Spielfreude. Einziges Manko: spielte ein, zwei unnötig gefährliche Bälle durch die Mitte. 8/10

Mo Dahoud:
Offensiv wie defensiv mit einer bockstarken Partie. Als Zentrumsspieler in seiner Garderolle und an diesem Abend einer der besten Schwarz-Gelben. 9/10

Raphael Guerreiro (bis 67.):
Durchwachsener Abend für Raphael Guerreiro - damit aber immer noch durchschnittlich. Am Ende wurde die Kraft knapp. 7/10

3. Angriff

Marco Reus
Marco Reus / Alex Grimm/GettyImages

Gio Reyna (bis 30.): Feierte sein Startelf-Comeback und war prompt sehr präsent. Scheiterte aus 20 Metern nur knapp an Yann Sommer. Nach 30 Minuten war dann aber Schluss, Reyna musste angeschlagen unter Tränen ausgewechselt werden. 8/10

Marco Reus:
Mann des Abends. Wurde seinem Ruf als "Mister 1:0" gerecht und bereitete anschließend noch drei Treffer vor. Arbeitete zudem viel gegen den Ball und hatte seine Füße an jedem Dortmunder Angriff. Krönte seinen Abend mit seinem zweiten Treffer. 10/10

Donyell Malen (bis 67.):
Findet beim BVB immer besser rein und belohnte sich mit der Vorarbeit zum 1:0 und mit dem eigenen Treffer zum 2:0. Noch immer ein wenig Sand im Getriebe, die Formkurve bei Malen zeigt aber klar nach oben. 8/10

4. Einwechselspieler

FBL-GER-BUNDESLIGA-DORTMUND-MOENCHENGLADBACH
Marius Wolf / SASCHA SCHUERMANN/GettyImages

Julian Brandt (ab 30.): Lange Zeit kein Faktor, taute im zweiten Durchgang aber auf. Gegen viel zu passive Gladbacher ein reger Faktor und prüfte Sommer mit einem satten Distanzschuss. Traf kurz vor Schluss beinahe noch zum 6:0. 8/10

Marin Pongracic (ab 42.):
Wurde für den angeschlagenen Dan-Axel Zagadou ins kalte Wasser geworfen und lieferte eine lupenreine Leistung ab. Fand sich wunderbar in die schwarz-gelbe Dreierkette ein und zeigte, wieso der BVB ihn im Sommer haben wollte. 9/10

Marius Wolf (ab 67.):
Unmittelbar nach seiner Einwechslung mit dem erlösenden Treffer zum 3:0. Umtriebig vor dem Gladbacher Sechzehner. Wichtig, dass er dem BVB wieder zur Verfügung steht. 8/10

Youssoufa Moukoko (ab 67.):
Durfte für eine halbe Stunde ran und bedankte sich bei Trainer Marco Rose mit dem Treffer zum 4:0. Da fiel ganz viel ab vom Youngster! 8/10

Nico Schulz (ab 67.):
ohne Bewertung.