Hummels, Schulz & Co.: 4 Gewinner und 4 Verlierer der BVB-Vorbereitung
Von Daniel Holfelder
Am Samstag ist der BVB aus seinem gut einwöchigen Trainingslager in Bad Ragaz abgereist. Einige Spieler konnten sich im Schweizer Kurort besonders empfehlen, bei anderen gibt es noch Luft nach oben. 90min fasst die Gewinner und Verlierer der bisherigen BVB-Vorbereitung zusammen.
Gewinner
1. Mats Hummels
Angesichts der Verpflichtungen von Niklas Süle und Nico Schlotterbeck glauben und glaubten viele, die Zeit des Routiniers sei abgelaufen. Danach sieht es momentan nicht aus. Hummels kam topfit aus dem Sommerurlaub zurück und wurde von Edin Terzic explizit für seine gute körperliche Verfassung gelobt. Der neue Trainer beorderte den 33-Jährigen in beiden bisherigen Testspielen gegen Villareal und den FC Valencia in die Startelf und bestätigte Hummels als Vize-Kapitän. Sollte Hummels zu Saisonbeginn anstelle von Süle oder Schlotterbeck in der Startformation stehen, wäre das keine Überraschung. Auch eine Dreierkette mit Hummels im Zentrum wie zuletzt gegen Villareal ist nicht unrealistisch.
2. Donyell Malen
Im letzten Sommer kam der 30-Milionen-Zugang mit erkennbaren Fitnessproblemen nach Dortmund. Es folgte eine durchwachsene Saison, in der Malen die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Auch die aktuelle Vorbereitung stand angesichts einer Sehnenverletzung aus der Endphase der letzten Spielzeit unter keinem guten Stern. Trotzdem war der Niederländer einer der auffälligsten Spieler des Trainingslagers. "Donny hat sich wirklich sehr gut bewegt, obwohl er ein bisschen was verpasst hat im Trainingslager", hob Terzic den 23-Jährigen positiv hervor. "Er hat die 14 Tage vorher richtig hart und gut gearbeitet." (zitiert via Sport1) Vor allem im Spiel gegen den Ball konnte der Offensivmann überzeugen.
3. Jude Bellingham
Bellingham wurde in Bad Ragaz zum dritten Kapitän hinter Marco Reus und Mats Hummels ernannt. Der 19-Jährige, der in der letzten Saison ohnehin eine Leaderrolle einnahm, gehört nun auch offiziell zu den Führungsspielern im BVB-Kader. Auch sportlich konnte Bellingham wie gewohnt überzeugen und erhielt nach der Villareal-Partie ein Sonderlob von Trainer Terzic: "Jude hat es wieder herausragend gemacht, diesmal aus einer tieferen Position heraus." (zitiert via Sport1)
4. Raphael Guerreiro
Nachdem BVB-Wunschkandidat David Raum wohl nach Leipzig wechselt, dürfte der Portugiese auf links gesetzt sein. Nach Sport1-Informationen gehörte Guerreiro, dem in der Vergangenheit ein unprofessioneller Lebensstil nachgesagt wurde, bei den Leistungstests zu den besten Dortmunder Profis. Hinzu kommt, dass Edin Terzic ein System mit Dreierkette einstudieren ließ, das in der neuen Saison eine ernsthafte taktische Variante darstellt. Die Position als Schienenspieler auf links würde zu Guerreiros Offensivqualitäten besser passen als die Außenverteidigerrolle in der Viererkette, wo seine Defensivdefizite schwerer ins Gewicht fallen.
Verlierer
5. Salih Özcan
Der Neuzugang konnte aufgrund einer Fußprellung nur sehr dosiert trainieren. In der kommenden Woche soll die Belastung gesteigert werden. Mit einem Stammplatz zu Saisonbeginn sieht es für Özcan dennoch schlecht aus.
6. Emre Can
Auch Can, der in der Vergangenheit immer wieder mit Muskelverletzungen zu kämpfen hatte, konnte in Bad Ragaz nicht das volle Pensum absolvieren. Gegen Villareal wollte Terzic kein Risiko eingehen und ließ den 28-Jährigen auf der Bank. Gegenwärtig stehen Cans Chancen auf einen Stammplatz schlecht, obwohl der Nationalspieler auf mehreren Positionen einsetzbar ist.
7. Nico Schulz
Dem Linksverteidiger wurde von Terzic klar gemacht, dass er keine Zukunft beim BVB hat. Schulz musste bei einigen Trainingsformen zuschauen und stattdessen ein individuelles Programm absolvieren, in den beiden Testspielen stand er nicht im Kader. Hinter Raphael Guerreiro und den beiden Youngstern Tom Rothe und Prince Aning ist der Ex-Hoffenheimer nur noch Linksverteidiger Nummer vier. Neuzugang Aning konnte im Übrigen sehr positiv auf sich aufmerksam machen.
8. Manuel Akanji
Der Leistungsträger der letzten Jahren will und soll den Verein verlassen. Deshalb war Akanji in beiden Testspielen außen vor und musste im Training mitunter als defensiver Mittelfeldspieler ran. Bislang hat sich allerdings kein neuer Klub für den Schweizer gefunden. Sollte das so bleiben, droht dem 27-Jährigen zu Saisonbeginn sogar die Tribüne.
Folge 90min auf Instagram, Twitter und YouTube:
Instagram: @90min_de
Twitter: @90min_DE
YouTube: 90min DE