BVB gegen FC Bayern: Die Schlüsselduelle im Klassiker

Am Samstagabend blickt Fußball-Deutschland gebannt nach Dortmund, wo der Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern ausgetragen wird. Wir sehen uns vorab schon mal die Schlüsselduellle dieses spannungsgeladenen Aufeinandertreffen an.

1. Harry Kane vs Mats Hummels

Harry Kane ist derzeit einfach nicht zu stoppen. Der Rekord-Neuzugang der Bayern kommt in zwölf Pflichtspielen auf 14 Tore und sieben Vorlagen und wird von Woche zu Woche stärker. Der Top-Stürmer zeigt seinen Killer-Instinkt vor dem Tor und hält aus jeder Lage drauf. Kane spielt unglaublich intelligent und effizient. Selbst wenn er mal länger nicht in Erscheinung tritt, bleibt er immer eine Waffe, die für die gegnerische Abwehr kaum zu kontrollieren ist.

Auf Mats Hummels wartet demnach eine harte Aufgabe. Dem Dortmunder spielt sicherlich in die Karten, dass Kane nicht über sein Tempo oder Dribblings kommt. Demnach kann der BVB-Verteidiger seine eigenen Stärken im Stellungsspiel und Kopfballverhalten ganz gut ausspielen. Kane ist ein Stürmer, der Hummels sicherlich eher liegt als ein Mbappé oder Haaland. Trotzdem wird es für den Borussen ein Knochenjob, die von Kane ausgehende Gefahr in Zaun zu halten. Hilfe braucht der BVB-Routinier dabei insbesondere von seinem Innenverteidiger-Partner, der sehr wahrscheinlich Nico Schlotterbeck heißen wird.

2. Jamal Musiala vs BVB-Sechser

Jamal Musiala ist der Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Bayern. Der Youngster ist nicht nur selbst stets torgefährlich, sondern leitet auch einige Angriffe mit gelungenen Eins-gegen-Eins-Duellen und präzisen Pässen ein. Der 20-Jährige kann mit seiner Genialität zu jeder Zeit spielentscheidend sein.

Der Dortmunder Sechser muss Musiala demnach stets auf den Fersen sein und diesen bestmöglich aus dem Spiel nehmen. Sobald der Münchner den Ball am Fuß hat, wird es extrem schwer, ihn noch aufzuhalten.

Offen ist noch, wer bei der Borussia die Position vor der Abwehr einnehmen wird. Kapitän Emre Can ist angeschlagen und konnte am Mittwoch gegen Hoffenheim im Pokal nicht spielen. Vertreter Salih Öczan absolvierte eine starke Partie und zeigte sich zuletzt formstark.

Beide haben im Zweikampf gegen Musiala natürlich körperliche Vorteile. Sowohl Can als auch Özcan könnten mit der Wendigkeit und Eleganz des FCB-Jungstars aber so ihre Probleme bekommen. Can hätte gegenüber Özcan den Vorteil, dass er deutlich dynamischer ist. Insgesamt muss der BVB Musialas Kreise aber im Kollektiv eingrenzen und dem Spielmacher so wenig Platz wie möglich geben.

3. Leroy Sané vs Julian Ryerson

Leroy Sané ist neben Kane der beste Bayern-Spieler der Saison und zeigt genau das, was man sich eigentlich immer schon erhofft hatte. Der offensive Außen strotzt vor Selbstvertrauen und geht jedes Spiel mit vollem Einsatz an. Sané ist inzwischen wieder in der Lage, Dribblings gegen mehrere Gegenspieler zu gewinnen und sorgt aus fast allen Lagen für Gefahr. Taucht er dann mal zu nahe vor dem Tor auf, kann man schon damit rechnen, dass der Ball auch den Weg ins Netz findet. Die Aufgabe, Sané zu stoppen, obliegt wohl Julian Ryerson. Der Norweger ist der beste BVB-Außenverteidiger der Saison, was jedoch alleine noch kein Gütesiegel ist. Zwar besticht Ryerson durch seinen Einsatz und seine Griffigkeit, jedoch hat er in der laufenden Saison nur knapp 47 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen. Zudem kann er mit dem Top-Speed von Sané nicht mithalten, selbst wenn er eine Pferdelunge besitzt.

4. Julian Brandt vs Noussair Mazraoui

Julian Brandt ist die einzige wirkliche Konstante in der BVB-Offensive. Der 27-Jährige befindet sich in Top-Form und kommt in der Bundesliga auf vier Tore und vier Assists. Brandt wird zwar nicht an der Linie kleben, könnte jedoch vorrangig die linke Seite bedienen. Demnach wird er wohl immer wieder auf Noussair Mazraoui treffen - vorausgesetzt, der Marokkaner wird rechtzeitig gesund und kann spielen.

Der Dortmunder ist kein Spielertyp, der den Münchner mit seinem Tempo oder zahlreichen Dribblings düpieren wird, jedoch macht ihn das nicht wirklich ungefährlicher. Brandt ist technisch stark, wählt kluge Laufwege und kann mit kreativen Pässen und gefährlichen Abschlüssen glänzen. Es ist oft schwieriger, sich auf einen solchen Spielertypen einzustellen, als auf einen Tempo-Dribbler wie beispielsweise Coman. Mazraoui hat zuletzt defensiv nicht immer den sichersten Eindruck hinterlassen. Gut möglich, dass der BVB gezielt seine Seite angreift. Das könnte dann auch im Zusammenspiel mit Marco Reus funktionieren. Stehen Brandt und Reus gemeinsam auf dem Platz teilen sich beide die Aufgabe als Spielmacher und nomineller Linksaußen.

5. Niclas Füllkrug vs. Kim min-jae

Niclas Füllkrug ist derjenige, der den Bayern-Innenverteidigern das Leben schwer machen soll. Der 30-jährige Angreifer besitzt ähnlich wie Kim einen starken Körper und ein gutes Kopfballspiel, weshalb intensive Duelle zu erwarten sind. Insbesondere in der Luft werden sich die beiden mutmaßlich zahlreiche Zweikämpfe liefern. Der BVB-Angreifer war zuletzt in einer soliden, aber nicht herausragenden Form. Gegen die Bayern muss er sicherlich noch ein wenig drauflegen, um spielentscheidend sein zu können. Klar ist jedoch, dass Füllkrug immer für eine Bude gut ist, selbst wenn er auf einen zweikampfstarken und robusten Gegenspieler trifft.

Kim hatte sich unter der Woche bei der Pokal-Blamage in Saarbrücken wackelig gezeigt. Zudem fällt mit Matthijs de Ligt sein Innenverteidiger-Partner der letzten Spiele aus. In München hofft man, dass Dayot Upamecano in Dortmund spielen kann. Falls nicht, steht kein weiterer gelernter Innenverteidiger im Kader und Tuchel müsste kreativ werden.

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