BVB und Zwayer: DFB zieht Konsequenzen

Felix Zwayer
Felix Zwayer / Stuart Franklin/GettyImages
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Nach den umstrittenen Entscheidungen im Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern hat der DFB entschieden, Felix Zwayer nicht mehr für Spiele des BVB einzusetzen.


Verantwortliche, Spieler und Fans des BVB hatten nach der 2:3-Pleite gegen den FC Bayern schnell ein Schuldigen ausgemacht: Schiedsrichter Felix Zwayer, der den Schwarz-Gelben zunächst einen vermeintlichen Elfmeter verwehrt hatte, ehe er den Münchenern nach Einschreiten des VAR einen Strafstoß zusprach.

Besonders der junge Jude Bellingham wurde nach Abpfiff des Topspiels emotional und erinnerte an Zwayers Beteiligung im Hoyzer-Skandal: "Sie geben einem Schiedsrichter, der schon einmal ein Spiel manipuliert hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwarten Sie?"

Für seine Aussage kassierte der Engländer eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro.

Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich verteidigte Zwayer im "Stahlwerk Doppelpass" auf Sport1 gegen die Vorwürfe des Dortmunders und erklärte, dass die Vergangenheit des Refeeres nicht gegen einen Einsatz in der Bundesliga spreche: "Schaut man sich das Urteil von damals an, steht da explizit, dass dem Einsatz von Felix Zwayer als Schiedsrichter nichts mehr im Wege steht. Es gibt keinen Beleg für eine Manipulation. Vielleicht ist da ein Versäumnis in den letzten zehn, zwölf Jahren, dass man den Vorgang nicht aufgearbeitet und nicht alle Fakten in die Öffentlichkeit gebracht hat."

Immerhin wird künftig dem Wunsch von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke entsprochen. Der Geschäftsführer hatte nach dem Topspiel angeregt, Zwayer nicht mehr für Partien der Borussia anzusetzen.

Fröhlich bestätigte, dass der 40-Jährige keine Spiele des BVB mehr leiten wird und ergänzte: "Das machen wir aber auch bei anderen Schiedsrichtern so. Wenn man merkt, dass das wegen bestimmten Vorfällen nicht mehr passt, dann machen wir das so."

Zudem tadelte der Schiedsrichter-Boss Zwayer dafür, dass er sein Friedensangebot an den BVB über die Medien kommuniziert hat. "Miteinander zu reden ist immer die beste Lösung, anstatt das öffentlich zu machen. Wenn man einen persönlichen Austausch anstrebt und dann über dieBild-Zeitung redet, ist das kontraproduktiv." Allerdings habe Zwayer Fröhlich versichert, dass er "das aufrichtige Ansinnen" hatte, "eine ehrliche Diskussion" mit dem BVB und Jude Bellingham zu führen.

Die Dortmunder verzichteten auf eine Aussprache, nachdem der Schiri den Weg über die Medien genommen hatte.