Axel Witsel erlöst müde Dortmunder in Mainz: Der BVB in der Einzelkritik
Von Oscar Nolte
Der BVB rückt wieder auf vier Punkte an den FC Bayern heran! Gegen den FSV Mainz 05 tat sich die müde wirkende Borussia lange schwer. Bei den Hausherren, die zuletzt arg Corona-gebeutelt waren, ließen gegen Ende der Partie die Kräfte nach; die Mainzer zeigten aber einmal mehr, warum sie eine der besten Heim- und Defensiv-Mannschaften der Bundesliga sind.
Schließlich knackte der BVB den Mainzer Abwehrriegel aber doch noch: In der 87. Spielminute löffelte der eingewechselte Gio Reyna einen Freistoß aus dem Halbfeld millimetergenau auf den Fuß von Axel Witsel, der dem BVB mit seinem goldenen Siegtor drei unglaublich wichtige Punkte in einem chancenarmen Spiel bescherte.
Die Noten und die Einzelkritik für den BVB:
1. Tor & Abwehr
Gregor Kobel: Musste keine Hundertprozenter, dafür aber einige knifflige Situationen entschärfen. Traf dabei stets die richtigen Entscheidungen und ließ nichts anbrennen. 8/10
Felix Passlack: Defensiv wie offensiv ohne große Aufreger. Solider Auftritt des Dortmunder Eigengewächses. 7/10
Emre Can: An diesem Abend ein echter Fels in der Brandung. Hatte gerade in der Anfangsphase einige herausragende Defensiv-Aktionen und versuchte Fans und Mitspieler immer wieder emotional abzuholen. 8/10
Marin Pongracic: Wie schon gegen Bielefeld mit einem insgesamt konzentrierten und ruhigen Auftritt. Allerdings mit einer schwachen Zweikampfquote. Wurde in der Schlussphase bei zwei kurzen Rudelbildungen zudem sichtlich hitzig und musste von seinen Teamkollegen ermahnt und zurückgehalten werden. 6/10
Nico Schulz: Ist und bleibt mit dem Ball am Fuß einfach limitiert. Im Zweikampfverhalten zudem etwas zu ungestüm. Defensiv aber mit passabler Leistung. 6/10
2. Mittelfeld
Axel Witsel: Bestach wie gewohnt mit unglaublicher Ball- und Passsicherheit und stand in der 87. Minute goldrichtig, um seinen Fuß zum 1:0 hinzuhalten. Vielleicht sein letzter - und was für ein wichtiger! - Treffer für den BVB. 9/10
Mo Dahoud (bis 69.): Wirkte spielfreudig, konnte allerdings gegen diszipliniert und organisiert verteidigende Mainzer wenig initiieren. Sah zudem seine fünfte gelbe Karte und fehlt somit im nächsten Bundesliga-Spiel. 7/10
Jude Bellingham: Einer der aktivsten Dortmunder (wie gewohnt) und wie so oft in vielen Situationen schlichtweg weltklasse, ob mit oder ohne den Ball. Momentan der vielleicht wichtigste und beste Dortmunder. 8/10
Marius Wolf (bis 57.): Gegen Bielefeld Matchwinner, gegen Mainz aber ohne Durchschlagskraft. Verhungerte ein wenig auf der rechten Außenbahn und wurde folgerichtig gegen Erling Haaland ausgewechselt. 6/10
3. Sturm:
Thorgan Hazard: Vereinzelt mit einigen guten Offensiv-Aktionen, insgesamt aber zu statisch und uninspiriert. Taute im zweiten Durchgang etwas auf und nahm aktiver am Spiel teil. Trotzdem unter dem Strich zu wenig. 6/10
Donyell Malen (bis 69.): Durfte sich als Zielspieler in der Spitze ohne wirkliche Unterstützung eine Stunde lang die Füße wund laufen und die Knochen gegen physisch verteidigende Mainzer hinhalten. Mit einer Großchance, die er aber verzog. Sehr mannschaftsdienlicher Auftritt. 7/10
4. Einwechselspieler
Erling Haaland (ab 57.): Ohne wirkliche Bindung zum Spiel. Lauerte auf seine Chancen, braucht aber fraglos noch etwas Zeit, um wieder bei 100 Prozent anzukommen. 7/10
Julian Brandt (ab 69.): Wirkt (wieder einmal) ein wenig ausgebrannt. Ist viel zu sehen, selten aber mit zielführenden Aktionen. Traf kurz vor Schluss aber beinahe noch zum 2:0. 6/10
Gio Reyna (ab 69.): Besser kann man es als Einwechselspieler nicht machen! Lieferte per Freistoß die wunderschöne Vorlage zum Siegtreffer durch Witsel und legte kurz vor Schluss - ebenfalls mit einem ruhenden Ball - beinahe noch das 2:0 selber nach. 9/10