Erfolgreicher Auftakt in der Champions League: Der BVB in der Einzelkritik
Von Oscar Nolte
Der BVB ist erfolgreich in die Champions League-Saison gestartet. Die Borussia setzte sich am Mittwochabend mit 2:1 beim türkischen Meister Besiktas durch. Die Einzelkritik für die BVB-Stars.
Die Kulisse bei Besiktas Istanbul, sie trieb auch dem BVB in den ersten Minuten der Partie den Angstschweiß auf die Stirn. Nach einer holprigen Anfangsphase fing sich die Borussia jedoch und übernahm nach und nach die Kontrolle. Nach einem schönen Seitenwechsel leitete Thomas Meunier den Ball direkt weiter auf den durchstartenden Jude Bellingham, der aus leicht spitzem Winkel abzog und Besiktas-Keeper Ersin Destanoglu zum 1:0 tunnelte.
Der BVB hatte nun Oberwasser und ließ zwei Hochkaräter folgen, die Erling Haaland und Marco Reus jedoch liegen ließen. Kurz vor dem Seitenwechsel tänzelte sich Bellingham, dieses Mal von links kommend, durch den Istanbuler Sechzehner und legte clever ab auf Haaland: 2:0.
Im zweiten Durchgang nahm der BVB das Tempo etwas raus, erspielte sich aber durchaus Chancen, an der Verwertung haperte es. Auch Besiktas kam immer wieder zu Gelegenheiten - zumindest zu Aktionen im letzten Drittel. In der Nachspielzeit fand ein Freistoß von Pjanic dann den Kopf von Montero, der es noch einmal spannend machte. Es blieb aber beim insgesamt verdienten 2:1 für den BVB.
Tore:
0:1 Bellingham (20.)
0:2 Haaland (45.+3)
1:2 Montero (90.+4)
Die BVB-Spieler in der Einzelkritik
1. Tor & Abwehr
Gregor Kobel: Champions League-Debüt nach Maß. Parierte mehrfach überragend gegen Batshuayi und hätte sich die weiße Weste verdient; beim Tor von Montero aber machtlos. 9/10
Thomas Meunier: Defensiv solide, offensiv weiterhin deutlich gefährlicher als in der Vorsaison: legte das 1:0 durch Bellingham maßgeschneidert vor und hätte kurz vor Schluss nach einem tollen Solo beinahe selber getroffen. 8/10
Manuel Akanji: Bestätigte seine Top-Form. Sehr solider und unaufgeregter Auftritt des schweizer Nationalspieler. 8/10
Mats Hummels (bis 68.): Sollte Ruhe und Stabilität bringen - und lieferte. Brauchte im Hexenkessel von Istanbul keine Anlaufzeit und setzte wie gewohnt sehr brauchbare Akzente im Aufbauspiel. Musste angeschlagen raus. 8/10
Raphael Guerreiro: Fiel etwas ab, machte seine linke Seite jedoch größtenteils zu. Offensiv zu selten präsent. 6/10
2. Mittelfeld
Mo Dahoud: Unauffälliger, aber fehlerfreier Auftritt. Hatte genug Spielgestalter vor sich, konnte sich also auf die Organisation und das Kurzpassspiel konzentrieren. 7/10
Jude Bellingham (bis 69.): Man of the Match. Traf erst selber und legte dann für Haaland vor. Hatte den Löwenanteil an beiden Treffern. Pumpte sich wie gewohnt aus und durfte früh Feierabend machen. 10/10
Julian Brandt (bis 46.): Sehr engagiert und ballsicher. Legte wunderbar für Reus vor, der den Hochkaräter jedoch liegen ließ. Blieb im Sinne der defensiven Stabilisierung zur Halbzeit in der Kabine. 7/10
Marco Reus: Sehr fleißig mit und gegen den Ball. Initiierte viel, hätte selber treffen können. In der zweiten Halbzeit auf Sparflamme und auf diversen Positionen unterwegs. 8/10
3. Angriff
Donyell Malen (bis 69.): Orientierte sich auf den linken Flügel und spielte sehr diszipliniert. Immer wieder starke Dribblings und Tempo-Läufe hinter die Kette. Hätte sich einen Scorer-Punkt redlich verdient, Haaland scheiterte jedoch am leeren Tor. 8/10
Erling Haaland (bis 86.): Arbeitete viel, blieb zunächst aber glücklos. Erzielte dann doch noch seinen Treffer - Soll erfüllt. 8/10
4. Einwechselspieler
Axel Witsel (ab 46.): Sollte die 2:0-Führung zur Halbzeit im Mittelfeld verwalten. Brachte mit seiner Erfahrung und Sicherheit Ruhe und Ordnung ins Dortmunder Spiel. Ließ Montero beim 1:2 zu viel Luft. 6/10
Marius Wolf (ab 69.): Kam für den ausgelaugten Jude Bellingham. Leistete seinen Beitrag. 6/10
Marin Pongracic (ab 69.): Musste den angeschlagenen Hummels ersetzen. Fügte sich tadellos ein. 6/10
Youssoufa Moukoko (ab 69.): Durfte etwas Champions League-Luft schnuppern. Schnupperte auch an einem Treffer, blieb aber glücklos. 6/10
Ansgar Knauff (ab 86.): Ließ ein dickes Ding in der Nachspielzeit liegen. Hätte dem BVB einige graue Haare ersparen können. 5/10