BVB-Coach Lucien Favre geht ohne Kredit in die kommende Saison

Die Diskussionen um Favre werden auch in der kommenden Saison weitergeführt
Die Diskussionen um Favre werden auch in der kommenden Saison weitergeführt / Pool/Getty Images
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In der abgelaufenen Saison der Bundesliga holte Borussia Dortmund starke 69 Punkte, im Jahr davor waren es sogar 76 gewesen - Meister wurde dennoch jeweils der FC Bayern. Auch aufgrund der eigenen Ansprüche des Revier-Klubs stand in diesen beiden Spielzeit deren Trainer Lucien Favre immer wieder im Fokus von Spekulationen, mal wurde er von den Verantwortlichen öffentlich angezählt, mal stärkten sie ihm den Rücken. Auch in der kommenden Saison wird dieses Theater vorerst erneut aufgeführt.

Man kann von Lucien Favre halten, was man möchte - der oft kauzig wirkende Übungsleiter ist ein Meister seines Fachs. Sicherlich belegen seine Abgänge von der Hertha und aus Gladbach, dass er einen Hang zum dramatischen Finish besitzt, doch warum in den letzten Jahren immer wieder Gerüchte um seine Entlassung aufkeimten, liegt wohl auch am Gebaren der Verantwortlichen des BVB.

Denn wer vor der Saison die Meisterschaft ausrief, dann im Achtelfinale des DFB-Pokals und der Königsklasse ausschied und im Saison-Endspurt im Prinzip jede Chance auf den Titel liegen ließ, der darf ja wohl jetzt nicht zufrieden sein mit seinem Trainer.

Keine Vertragsgespräche bis zum Winter - Favre mal wieder auf Bewährung

Nach Informationen der SportBild wird Favre auch in die kommende Spielzeit mit der Erkenntnis starten, dass er nach jedem Punktverlust der Dortmunder seiner Entlassung ein Stückchen näher rücken wird. Denn die Führungsetage soll Favre klar gemacht haben, dass man den sportlichen Werdegang der Mannschaft erst einmal bis zum Ende der kommenden Hinrunde abwarten wolle, bevor man sich sich damit beschäftige, Favres im Sommer 2021 auslaufenden Vertrag zu besprechen.

Zorc und Watzke bauen Druck auf - ein Spiel mit dem Feuer
Zorc und Watzke bauen Druck auf - ein Spiel mit dem Feuer / TF-Images/Getty Images

Sicherlich ist das vorsichtige evaluieren der Tendenzen besonders in dieser wirtschaftlich angespannten Zeit nachvollziehbar. Bedenkt man aber die Vorgeschichte des Klubs und die Art Favres, mit Druck umzugehen, dann könnten sich Michael Zorc und Aki Watzke auf ein Spiel mit dem Feuer eingelassen haben.

Denn nicht nur muss Favre den Abgang Hakimis und den möglicherweise folgenden Verlust von Sancho kompensieren, zusätzlich wird ihm auferlegt, im Prinzip jedes Spiel gewinnen zu müssen, um seinen Job zu behalten - eine alles andere als wünschenswerte Arbeitsatmosphäre für den Schweizer.